News Bild Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse beim Pfingst-Prayer-Festival mit über 900 jungen Erwachsenen
Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse beim Pfingst-Prayer-Festival mit über 900 jungen Erwachsenen

Pfingsten und Allerheiligen gehören zusammen

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Regensburg 20. Mai 2024

Über 900 Jugendliche und junge Erwachsene nahmen beim diesjährigen Pfingst-Prayer-Festival in der Bischof Manfred Müller Schule und in der Westmünster-Kirche teil. Fast doppelt so viele wie im letzten Jahr! Da ließ es sich Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nicht nehmen, den krönenden Abschlussgottesdienst am Pfingstmontag mit den Jugendlichen und jung gebliebenen Gästen zu feiern. „Ich freue mich, dass wieder so viele gekommen sind. Dass wir miteinander die Ausgießung des Heiligen Geistes feiern dürfen.“ Die Veranstaltung wurde maßgeblich von der JUGEND2000 organisiert, in Zusammenarbeit mit anderen Jugendorganisationen.

Die wichtigste Wirkung des Heiligen Geistes

Der 20. Mai ist ein besonderer Tag für das Bistum Regensburg, erklärte Bischof Rudolf zu Beginn des Gottesdienstes. „Am 20. Mai 1832 ist Bischof Johann Michael Sailergestorben und heute vor neun Jahren Bischof Manfred Müller, der Initiator und Namensgeber der Westmünsterschule. „Ich bitte Sie herzlich, dass wir Bischof Manfred in besonderer Weise ins Gebet hineinnehmen, dass der Herr ihm reich vergelte, was er als Bischof, als Pädagoge und als Hirte für sein Bistum gewirkt hat.“ Auch erklärte Bischof Rudolf, dass es die erste und wichtigste Wirkung des Heiligen Geistes ist, dass er uns Christus, den Herrn, erkennen lässt. „Dass er uns Mut und Kraft gibt, ihm, auch wenn es manchmal Widerstände gibt, mutig und freiwillig zu bekennen.“

Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse beim Pfingst-Prayer-Festival mit über 900 jungen Erwachsenen

Großes Dankeschön

Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf die Bedeutung des Pfingstmontags ein, den uns der Staat dankenswerter freihält. „Daher ist es gut, dass wir diesen Tag zu dem nutzen, wofür er da ist.“ „Das wird vielleicht auch ein Signal in Richtung Politik sein, wo ja immer wieder geschaut wird, wo vielleicht ein Arbeitstag zusätzlich gewonnen werden könnte, um die Rentenkassen und andere Kassen gut zu füllen.“ In ganz Italien – außer in Südtirol, und auch in Rom z.B. muss man heute arbeiten. Danach bedankte sich Bischof Voderholzer bei den Organisatoren des Festivals: „Danke allen, die dieses Pfingst-Prayer-Festival wieder organisiert haben und uns den Raum bieten, um nicht nur den lebendigen Gott, den dreifaltigen Gott anzubeten, der uns in Jesus Christus sein menschliches Antlitz gezeigt hat, sondern auch die Kirche als eine lebendige Gemeinschaft zu erfahren, eine betende, eine sich aber auch in liebender Zuwendung zugetane Gemeinschaft.“

Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse beim Pfingst-Prayer-Festival mit über 900 jungen Erwachsenen

Der zweite Feiertag

Der Bischof ging auf die je eigene Prägung der zweiten Feiertage an Weihnachten und Ostern ein. Während der zweite Weihnachts- und Osterfeiertag feste Traditionen haben, ist dies beim Pfingstmontag weniger klar: „Mit dem Pfingstmontag ist es ein bisschen schwieriger. Wir haben keine von der Tradition eindeutig feste Prägung.“ Was hat also der zweite Tag nach dem Pfingstsonntag für eine liturgische Bedeutung? Bischof Voderholzer erläuterte mit Blick auf die Theologiegeschichte, „dass die Ostkirche am ersten Sonntag nach Pfingsten Allerheiligen feiert“, und dass diese Praxis auch in der Westkirche im ersten Jahrtausend verbreitet war. „Es gibt sogar Zeugnisse, dass am Freitag nach Ostern schon Allerheiligen gefeiert wurde, weil die Heiligen, also diejenigen, die sich vom Heiligen Geist und in der Freude des Osterereignisses haben erfüllen lassen, die erste und wichtigste Frucht auch von Ostern und Pfingsten sind.“ „Es hat also sehr wohl einen Sinn, wenn man unmittelbar nach Pfingsten Allerheiligen feiert. Denn dazu gibt es schließlich Pfingsten und den Heiligen Geist, dass die Kirche entsteht und die Kirche vor allem als eine Gemeinschaft der Heiligen.“ Bischof Rudolf erklärte, dass das Fest Allerheiligen im frühen Mittelalter absichtlich auf den ersten November verlegt wurde, um heidnische Bräuche zu überwinden: „Man hat das mit Absicht getan, denn in den zur Kirche nach und nach dazu stoßenden nördlichen Völkern war noch allerhand Aberglauben und heidnische Angst vor der Finsternis“ vorhanden. Dies „wollte man durch ein Fest der Hoffnung, wo man auf die Heiligen schaut und auf das Leben, das uns von Gott her in Ewigkeit geschenkt wird, dies wollte man mit diesem Hoffnungsfest christlich überformen.“ Diese Tradition hat sich aber in letzter Zeit verändert. „Wir alle wissen, was mittlerweile daraus geworden ist. Überall dort, wo der Glaube an den lebendigen Gott, wo der Glaube an die Ewigkeit schrumpft und verdunstet, da bricht dann das Heidentum wieder durch. Ich sag nur ‚Halloween‘.“ Er lobte diejenigen, die sich bemühen, dem Allerheiligenfest seinen ursprünglichen Sinn zurückzugeben: „Denn ich weiß von vielen von euch, dass ihr euch auch bemüht, gerade das Allerheiligenfest zum Winteranfang wieder mit seinem ursprünglichen Sinn zu füllen und dem ganzen heidnischen Zauber von Halloween, dem ursprünglichen Sinn von All Hallows Eve bewusst zu machen.“ Geschichtlich gesehen ist Pfingsten eigentlich All Hallows Eve. „Also mit Pfingsten ist uns durch die Gabe des Heiligen Geistes die Gnade geschenkt, heilig zu werden. Und um nichts weniger geht es an Pfingsten.“ Und der Bischof fügte hinzu: „Wir können den Pfingstmontag als ein mögliches Allerheiligenfest nehmen.“

Bischof Rudolf feiert Pontifikalmesse beim Pfingst-Prayer-Festival mit über 900 jungen Erwachsenen

Ein besonderes Reliquiar

Im zweiten Teil der Predigt konkretisierte Bischof Voderholzer das Thema mit Blick auf den Heiligen Wolfgang, den Patron des Bistums Regensburg, dessen 1.100. Geburtstag heuer gefeiert wird. „Wir schauen in diesem Jahr auf ihn, auf sein Vorbild und bitten ihn auch um seine Fürsprache.“ Bischof Rudolf brachte deswegen eine besondere Reliquie des Heiligen, eine schön gestaltete Monstranz, von der Pfarrei aus Matting ausgeliehen, mit, die auch bei den insgesamt 14 Pilgerwanderungen im Bistum Regensburg anlässlich des Wolfgangsjahres 2024 mitgenommen wird.Mir gefällt das Reliquiar ganz ausgezeichnet, weil es etwas erzählt vom heiligen Wolfgang.“ Man sieht Engel, die seinen Bischofsstab und seine Mitra halten. Und man sieht die Axt, die der Heilige Wolfgang warf, um auf deren Landeplatz eine Kapelle zu bauen. Mit einer Reliquie des Heiligen Wolfgang segnete Bischof Voderholzer die Gläubigen nach der Messe und lud sie ein, an den Etappen des Wolfgangweges teilzunehmen, um mehr über das Leben und das Wirken dieses Heiligen zu erfahren. „Ich möchte gerne die Fürsprache des Heiligen Wolfgang auf euch alle herabrufen, damit das geschieht, was Pfingsten meint, nämlich in der Kraft des Heiligen Geistes ein heiligmäßiger Mensch zu werden. Ein Mensch, der durchsichtig auf das Wirken Gottes wird, auf die Gnade Gottes, ein liebender Mensch, ein empathischer Mensch, ein Mensch, der andere neugierig macht auf die Wirklichkeit Gottes. All das heißt ja, heilig zu werden“, das erbat der Bischof für alle abschließend: „Heiliger Wolfgang bitte für uns“.

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Der Bischof ein Vorbild im Glauben

Im Namen der Teilnehmer dankte Josef Irl Bischof Rudolf für seine Predigt und für seinen beständigen Dienst für den Glauben. „Herr Bischof, Sie sind ein großes Vorbild an Standhaftigkeit im Glauben. Wie man in der Fülle des Heiligen Geistes lebt und wirkt, standhaft bleibt und sich nicht von Einflüssen von außen umschmeißen lässt, sondern wirklich fest gegründet ist auf Jesus Christus. Wir stehen hinter Ihnen“, wie die vielen Gläubigen in einem tosenden Applaus bestätigten. Auch die Kinder haben ein Lied im Zuge des Pfingstmontagsgottesdienstes vorbereitet, um es Bischof Rudolf vorzutragen. Danach fand ein außergewöhnlicher Moment in der Kirche statt, als die Kinder für Bischof Rudolf, die anwesenden Gläubigen und Priester beteten. Danach beteten die Erwachsenen auch für die Kinder, dass sie in der Treue zu Gott wachsen und als zukünftige Zeugen des Glaubens stark bleiben.

Text und Fotos: Simon Doering (SG und jas)

(to)



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