Bischof Rudolf feiert mit drei jungen Menschen die Zulassung zur Erwachsenentaufe
„Ihr Glaubenszeugnis schenkt Kraft und Hoffnung“
Regensburg, 18. Februar 2024
„Liebe Schwestern und Brüder, an verschiedenen Orten unseres Bistums haben sich Erwachsene vom Ruf Gottes ansprechen lassen. Sie haben sich auf den Weg des Glaubens gemacht und bitten heute, nach der Zeit der Vorbereitung, um die Zulassung zu den Sakramenten der Taufe, der Firmung und der Eucharistie“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Nachmittag des 1. Fastensonntages drei junge Menschen, die in der Osternacht diese drei Sakramente empfangen werden. Diese wurden von ihren Geistlichen, die sie auf den Sakramentenempfang vorbereiten und Pastoralreferentin Heidi Braun vom Bischöflichen Seelsorgeamt in die Bischöfliche Hauskapelle begleitet.
„Einer der schönsten Tage im Jahr…“
…so bezeichnete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in seiner Predigt die Feier der Zulassung zur Erwachsenentaufe. Ihn fasziniere das Glaubenszeugnis dieser jungen Menschen, die in stürmischen Zeiten, in denen andere die Kirche verlassen, ihr ganz bewusstes und öffentliches Ja zu Kirche und Glaube aussprechen. Drei ganz unterschiedliche Lebenswege hätten einen Ruf vernommen, die Sehnsucht nach Jesus und seiner Kirche. Bischof Rudolf erinnerte sich an seine eigene Taufe, drei Tage alt und einer von 40 Täuflingen im Krankenhaus, von der er ja nur durch seine Eltern Kenntnis bekommen habe. Vielen von uns sei die Taufe sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden, wir hätten uns nicht selbst entscheiden müssen. Diese drei jungen Menschen aber seien ganz bewusst diesen Weg gegangen, der dann in der Osternacht im Dom bzw. in der Heimatpfarrei in den Sakramentenempfang münden werde.
In der Gemeinschaft der Heiligen und Apostel
In der Hauskapelle, die in der ehemaligen Schatzkammer des adligen Damenstiftes Niedermünster untergebracht ist, wies der Bischof auch auf die brennenden Apostelleuchter hin, die sowohl die Namen als auch die Attribute der 12 Apostel tragen. Die Apostel seien es gewesen, die von Jesus als erste den Auftrag erhalten hätten, in alle Welt zu gehen und die Menschen zu taufen. Die Hauskapelle beherbergt auch die Reliquien der Bistumsheiligen Wolfgang, Emmeram, Erhard und Albertus Magnus sowie von der Hl. Anna Schäffer und dem seligen Frater Eustachius Kugler, er nannte sie „unserer himmlischen Brüder und Schwestern“.
Kirche kennt keine Ausländer
In einer erhebenden Osternachtsfeier werden alle drei in die Welt umfassende Kirche aufgenommen, in der es keine Ausländer gibt, da wir alle Brüder uns Schwestern sind. Einer der Kandidaten kommt ursprünglich aus dem Irak und fand seinen Weg zum Christentum und dessen liebenden Gott. Der junge Mann aus Estland, der mit einer katholischen Polin verheiratet ist, freut sich auf seine Taufe, weil er dann seine Frau auch kirchlich-sakramental heiraten kann. Die Studentin aus Brandenburg, die aus einem nichtreligiösen Elternhaus stammte, interessierte sich plötzlich für die Bibel, durch ihren Freund, der aus einer katholischen Familie stammt, lernte sie das kirchliche Leben kennen und besucht seitdem mit ihm die Heilige Messe.
Drei verschiedene Lebenswege und der eine Wunsch nach Christus
Gemeinsam mit ihren Geistlichen traten die drei jungen Menschen nach der Predigt vor den Altar und wurden dem Bischof namentlich vorgestellt. Dieser erhielt die Empfehlungsschreiben des jeweiligen Gemeindepfarrers für die Taufbewerberin bzw. die Bewerber. Stellvertretend für alle Bewerber legten ein Heimatpriester und die Pastoralreferentin Zeugnis über den Weg der Vorbereitung ab. Die Katechumenatsbegleiter bezeugten vor dem Bischof die Rechtschaffenheit der Bewerberinnen und diese antworteten auf die Frage des Bischofs - „Sind Sie entschlossen, die österlichen Sakramente, Taufe, Firmung und Eucharistie zu empfangen und als Mitglieder der Kirche aus dem christlichen Glauben zu leben?" mit „Ich bin bereit". Nun sprach Bischof Rudolf die Zulassung zu den Sakramenten feierlich aus und segnete jeden einzelnen der Bewerber. Die drei stammen alle aus Pfarreien im Stadtgebiet, Herz Marien, Dompfarreiengemeinschaft St. Emmeram - St. Ulrich sowie St. Franziskus in Burgweinting. Nach der geistlichen Feier gab es auch noch einen kleinen Umtrunk im Dalberg-Zimmer des Restaurant Bischofshof am Dom, bei dem sich die Kandidaten und der Bischof näher kennen lernen konnten.
Fotos und Text: Carl B. Prämaßing
(jas)