Bei klarem Himmel und strahlender Sonne betete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf dem Eichlberg bei Hemau den Kreuzweg. Am zweiten Fastensonntag hatten sich dort deutlich mehr als hundert Gläubige im Anliegen von Buße, Reue, Umkehr und Neuanfang im neugestalteten Klostergarten versammelt. Bischof Rudolf schloss in besonderer Weise das Anliegen des Friedens in der Ukraine ins Gebet mit ein. Die Kreuzwegandachten finden im Rahmen der Fastengebetsaktion 2022 jeden Sonntag in der Fastenzeit an einem anderen Ort im Bistum statt. Nach dem Kreuzweg zogen die Gläubigen hinter dem Kreuz, das Bischof Rudolf vorantrug, in die Wallfahrtskirche ein, wo sie mit ihm gemeinsam vor dem Allerheiligsten eine Andacht hielten. Der Bischof spendete schließlich den eucharistischen Segen.
Die Wallfahrtskirche auf dem Eichlberg
Die Wallfahrtskirche zur heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Eichlberg geht auf eine Begebenheit im Jahr 1688 zurück. Der Eichlberg war noch nicht bebaut und bot mit seinem für das Jura üblichen Trockenrasen eine ideale Schafweide. Margaretha Lutz, die Frau des Mesners von Neukirchen, hütete dort ihre Schafe und Ziegen, als sie eine Stimme hörte, die sie aufforderte, dort eine Kapelle zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit zu errichten. Zunächst war sie überfordert und ignorierte, was sie gehört hatte, doch weil die Stimme immer wieder darauf drängte, wandte sich die Mesnersfrau an den Pfarrer. Mit Zustimmung des Bischofs von Regensburg wurde schließlich 1692 die Wallfahrt erlaubt und eine Bildsäule mit Gnadenbild errichtet. 1711 wurde dann die zwischenzeitlich errichtete Wallfahrtskirche vom Regensburger Weihbischof Franz von Wartenberg geweiht.