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Auf dem steilen Kreuzweg mit dem Bischof

Das beste Gebet zur Dreifaltigkeit

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Kulmain / Armesberg, 13. Juni. „Der Kreuzweg ist das beste Gebet zur Dreifaltigkeit Gottes.“ Das hat Bischof Rudolf Voderholzer während des Pontifikalamts am Sonntagvormittag zum Patroziniumsfest zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Armesberg gesagt. Am Sonntagnachmittag hat er sich auf den steilen Kreuzweg begeben. Dort betete er mit Pfarrer Markus Bruckner, Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe, einigen Vorbetern und den Gläubigen die Kreuzwegandacht des emeritierten Papstes Benedikt XVI. In seiner Predigt hatte der Bischof den Besuchern das Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit ausgelegt und gerade die enge Verbindung von Dreifaltigkeit und Kreuz erläutert.

Verbunden: Dreifaltigkeit und Kreuzweg

„In mehreren Stufen entwickelte sich die Bibel fort“, sagte Bischof Rudolf vor Beginn des Kreuzweges dar. „Das Alte Testament spricht von Gott. Das Neue Testament berichtet in den Evangelien von Jesus, der als Gottes Sohn zu uns gekommen ist. Und Jesus haucht am Kreuz seinen Geist aus und sendet zu Pfingsten den Heiligen Geist seinen Jüngern - und damit der ganzen Welt.“ So zeige der ganze Kreuzweg die Verbindung zwischen dem trinitarischen Gott und uns Menschen.

Kreuzweg von Benedikt XVI.

Im Vorbereitungsgebet der Kreuzwegandacht weist Papst Benedikt auf das Gleichnis vom Weizenkorn hin. Jesus lädt uns ein, ihm nachzufolgen: „Im Mitgehen auf deinem Kreuzweg willst du uns auf dem Weg des Weizenkorns mitnehmen, der der Weg der Fruchtbarkeit ist, die in die Ewigkeit hineinreicht.“ Die Gebete an den 14 Kreuzwegstationen greifen jeweils die Situation auf, mit der Jesus konfrontiert ist. Sie werden übertragen in die heutige Zeit und in unser persönliches Leben:

(1) Jesus wird zum Tode verurteilt – Gib der leisen Stimme des Gewissens, deiner Stimme, Macht in unserem Leben. (2) Jesus nimmt das schwere Kreuz auf seine Schultern – Hilf uns, den Weg der Liebe zu gehen. (3) Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz – Herr, komm unserem Fall zu Hilfe. Hilf uns, dass wir von unserem zerstörerischen Hochmut ablassen.

(4) Jesus begegnet seiner betrübten Mutter – Lehre uns glauben und hilf uns, dass der Glaube zum Mut des Dienens und zur Tat der helfenden und mitleidenden Liebe werde. (5) Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen – Hilf uns, dem leidenden Nächsten beizustehen. (6) Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar – Gib uns den Mut zur demütigen Güte, wo wir der großen Dinge nicht fähig sind.

(7) Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz – Richte uns auf, damit wir andere aufrichten können. (8) Jesus begegnet den weinenden Frauen – Lass uns Frucht tragen für das ewige Leben. (9) Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz – Du bist aufgestanden und auferstanden und kannst auch uns wieder aufrichten.

(10) Jesus wird seiner Kleider beraubt – Schenke uns Ehrfurcht vor dem Menschen in allen Phasen seiner Existenz und in allen Situationen, in denen wir ihn treffen. (11) Jesus wird ans Kreuz genagelt – Hilf uns, dass wir nicht fliehen vor dem, was uns aufgetragen ist. (12) Jesus stirbt am Kreuz – Hilf uns, in der Stunde des Dunkels und der Verwirrungen dein Gesicht zu erkennen.

(13) Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt – Hilf uns, durch Ängste und Vorurteile durchzublicken. (14) Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt – Du bist auferstanden und hast dem verwandelten Herzen Raum im Herzen Gottes gegeben. Lass uns in dieser Hoffnung froh werden und sie freudig in die Welt hineintragen.

Schlussgebet: Hilf uns, Leben nicht zu nehmen, sondern zu geben. Hilf uns, im Mitgehen auf dem Weg des Weizenkorns, im „Verlieren des Lebens“, den Weg der Liebe zu finden – den Weg, der uns wahrhaft Leben, Leben in Fülle schenkt. Amen.

Zum Abschluss der Kreuzwegandacht wurde das Kemnather Pilgerlied gesungen. „Sei gegrüßt viel tausendmal“ ist ein Ruf an Maria, die Mutter Jesu, um persönliche Hilfe. Peter Pirner

Weitere Infos

Am 60-stufigen Treppenaufgang zur Bergkirche sowie um die Wallfahrtskirche herum stehen die 14 Kreuzwegstationen. Die einzelnen Stationen werden durch vergoldete Bilder dargestellt, die in Granitsäulen gefasst sind. Sie wurden im Jahre 1877, als der Oberwappenöster Eisenbahntunnel gebaut wurde, vom Baumeister Krautschneider aus Südtirol gestiftet. Damals war sein Sohn auf dem Baugerüst herumgeklettert und heruntergefallen. Der Vater versprach, er werde einen Kreuzweg auf dem Armesberg errichten, wenn der Junge den Sturz überleben würde. Tatsächlich war der Junge kaum verletzt und sein Vater hielt sein Versprechen. 1991 wurden der Treppenaufgang und die Kreuzwegstationen von der Pfarrei Kulmain generalsaniert.



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