Bischof Rudolf besucht Brexlhof bei Hemau

Nachhaltige Landwirtschaft und ein starker Glaube


Albertshofen, 30. April 2025

Ohne Landwirte hätten wir kein Essen auf dem Teller. Sie leisten wertvolle und wichtige Arbeit für die Menschen und die Schöpfung Gottes. Dieses besondere Engagement um Mensch und Tier schätzt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer sehr und möchte den Landwirten im Bistum Regensburg den Rücken stärken. Deshalb besuchte er diese Woche die Familie Obeth auf dem Brexlhof in Albertshofen bei Hemau. Nach einer Führung über den Milchviehhof und durch die Hofkäserei, kam der Regensburger Bischof mit den Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes ins Gespräch und informierte sich ausführlich über die aktuellen Probleme und Herausforderungen in der Landwirtschaft. 

Die Familie Obeth freute sich sehr über den Besuch des Bischofs auf ihrem Milchviehhof mit 65 Kühen. Landwirt Franz Obeth sen. begrüßte Bischof Rudolf und die Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes, der Stadt Hemau, Stadtpfarrer Berno Läßer aus Hemau und die Vertreter der Milchwirtschaft vor seinem 2006 neu erbauten Kuhstall. Nachhaltige Tierhaltung ist der Landwirtsfamilie sehr wichtig und ein Herzensanliegen. Die Familie verzichtet auch auf genverändertes Futter für ihre Tiere. Franz Obeth sen. engagiert sich ehrenamtlich als Mesner in seiner Pfarrei, sowie in der Kirchenverwaltung. Seine Frau Angelika Obeth kümmert sich mit den Landfrauen um das Schmücken der Kirche. Nachhaltige Landwirtschaft und ein starker Glaube sind die Grundlagen für die Arbeit auf dem Hof. Landwirtschaft bedeutet aber auch immer eine Investition in die Zukunft. Neue Ställe, große Maschinen und Anschaffungen belasten die Landwirte finanziell stark. Diese großen wirtschaftlichen Investitionen und Risiken der Landwirte ringen Bischof Rudolf großen Respekt ab. 

Landwirte prägen Kultur- und Glaubenslandschaft im Bistum 

Bischof Rudolf besuchte während seiner Amtszeit bereits mehrere landwirtschaftliche Betriebe im ganzen Bistum Regensburg. Im vergangenen Jahr sorgte eine Studie über die Landwirtschaft, die von einer Sachverständigengruppe entwickelt worden war für Aufregung unter den Landwirten. Die Studie wollte auf globaler Ebene Richtlinien für eine nachhaltige Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen geben. Die Landwirte fühlten sich in ihrer Arbeit falsch dargestellt und auch Bischof Rudolf äußerte sich von Anfang an kritisch gegenüber dem Papier, das ohne die Zustimmung der Bischöfe innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. Bereits damals distanzierte sich der Oberhirte von den darin enthaltenen undifferenzierten Darstellungen von konventioneller und biologischer Landwirtschaft und stellte unmissverständlich klar, dass die landwirtschaftlichen Betriebe zum einem die Ernährung sicherten, zum anderem aber vor immer größeren Herausforderungen stünden. Der Regensburger Bischof suchte daraufhin umgehend das Gespräch mit den Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes in der Oberpfalz und sprach den Landwirten seine Unterstützung und dankbare Wertschätzung für ihre wertvolle Arbeit aus. 

Mit dem persönlichen Besuch auf dem Brexlhof wollte er seine Verbundenheit mit den Landwirten noch einmal Ausdruck verleihen. Für Bischof Rudolf ist es wichtig „miteinander zu reden und nicht übereinander“. Über Ely Eibisch, den Bezirkspräsidenten Oberpfalz, des Bayerischen Bauernverbandes kam auch der Besuchstermin auf dem Brexlhof zustande. Ely Eibisch freute sich sehr, dass Bischof Rudolf von Anfang an der Seite der Landwirte stand und steht. Für die Offenheit und das Interesse an der Landwirtschaft dankte ihm der Bezirkspräsident von Herzen. Bischof Rudolf erwiderte daraufhin mit einem Schmunzeln, er wolle ja schließlich bei seinem Besuch etwas Lernen und weiterhin tiefere Einblicke in die Landwirtschaft und deren Arbeitsweise bekommen. Seine Eltern stammten beide aus der Landwirtschaft, wie auch seine Verwandtschaft väterlicherseits. Somit ist dieses Terrain für Bischof Rudolf sehr vertraut, wie er bei seinem Besuch verriet.

Landwirtschaftliche Produkte aus der Region

Die Führung durch die Hofkäserei der Familie Obeth machte deutlich, wie gelebte Regionalität aussehen kann. Kurze Produktionswege, hochwertige Rohstoffe, wie die eigene Milch direkt aus dem Stall, machen die Produkte zu einem besonderen Schmankerl. Man schmeckt die Qualität und die Liebe, die in diesen Produkten stecken. Bischof Rudolf zeigte sich beeindruckt von der umfangreichen Käse- und Joghurtproduktion der Familie und ließ sich von Landwirt Franz Obeth jun. alle Details der Produktion genau erklären. Zum Abschluss der Führung durften die Gäste um Bischof Rudolf natürlich die Käsepalette des Familienbetriebs ausgiebig verkosten.

Text und Fotos: Christian Beirowski
(jas)



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