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Bischof Dr. Rudolf Voderholzer segnet restaurierte Krippe in Rappenbügl

Weihnachtskrippe ist „Evangelium in leichter Sprache“

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Rappenbügl, 3. Dezember 2024

 

Seit dem Sommer laufen in der Pfarrei St. Josef in Rappenbügl die Restaurierungsarbeiten an der Weihnachtskrippe, deren erste Krippenfiguren wohl im Jahr 1961 entstanden sind. Zwar waren am Tag des Heiligen Franz-Xaver, an dem Bischof Rudolf Voderholzer die Krippe besichtigte, noch nicht alle Teile fertig. Aber die Figuren waren bereits mit farbigen Gewändern geschmückt. Sie sind federführend von Pfarrer Steffen Brinkmann in mühevoller Arbeit erneuert worden. Außerdem hat die Krippe eine Besonderheit: als Hirte fand bereits der frühere und erste Mesner von Rappenbügl Josef Heimerl (1889 – 1984) einen Platz in der Krippe. Und diese Ehre wird nun auch dem jetzigen Mesner Hans Nuber zuteil. Denn die ihm nachgebildete Hirtenfigur wurde im Rahmen des Seniorennachmittags offiziell vorgestellt.

Bei der Feier der Heiligen Messe mit Bischof Voderholzer in der Pfarrkirche St. Josef hieß Pfarrer Brinkmann neben den Senioren auch Erstkommunionkinder und ganz besonders Bischof Voderholzer – als Förderer der Volksfrömmigkeit – herzlich willkommen. „Kirchenkrippen sind eine besondere Darstellung des heiligen Geschehens“, machte der Seelsorger deutlich. Mit Blick auf den Gedenktag des heiligen Franz-Xaver, einem Gefährten von Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuiten-Ordens, verwies der Oberhirte auf die „ignatianische Frömmigkeit“, bei der die Vergegenwärtigung biblischer Szenen besonders betont wird.

 

Weihnachtskrippe - „Medium der Verkündigung“

Auch in seiner Predigt nahm Bischof Dr. Voderholzer diesen Gedanken auf und erinnerte an das Apostolische Schreiben „Admirabile signum“ vom 1. Dezember 2019 zur Bedeutung und den Wert der Weihnachtskrippe. Diese sei als ein „Medium der Verkündigung“ ein „lebendiges Evangelium“, beziehungsweise als ein „Evangelium in leichter Sprache“ zu sehen. Daher sei es ein Anliegen des Papstes, den Brauch der Weihnachtskrippe zu pflegen und die Krippen in der Weihnachtszeit an verschiedenen Stellen – in den Kirchen und in der eigenen Wohnung – aufzustellen. „Das Schreiben ist höchster kirchenamtlicher Rückenwind“, betonte der Regensburger Oberhirte und verband dies mit der Hoffnung auf eine Wieder- und Neuentdeckung der Tradition.

Heimatkrippe mit Gliederfiguren

Im Pfarrheim begrüßten Pfarrer Brinkmann und die Leiterin des Seniorenkreises, Renate Fleischmann, die Gäste. Mit mehreren adventlichen Liedern umrahmten die Rappenbügler Sänger die Adventsfeier. Anhand zahlreicher Fotos stellte Pfarrer Brinkmann die Charakteristika der Rappenbügler Weihnachtskrippe vor, wies auf die biblischen Zusammenhänge hin und erläuterte detailliert die Restaurierung der einzelnen Gliederfiguren. Hier waren das Holz, die Drähte und natürlich die Stoffe für die Kleider zu bearbeiten. Ergänzende Ausführungen zu weiteren interessanten Inhalten der Krippenthematik (Geschichte, Stile, Deutungen usw.) steuerte Bischof Rudolf bei. Eine Besonderheit ist die Darstellung des Krippenstalls aus einer Baumwurzel, der „Wurzel Jesse“ im Buch Jesaja. Die Symbolik von Ochs (reines Tier im Judentum) und Esel (unreines Tier) stehe auch dafür, dass Jesus für alle Menschen geboren wurde. Beim Jesuskind mit den ausgebreiteten Armen deute sich, so Pfarrer Brinkmann, bereits die Auferstehung an. Bischof Voderholzer ergänzte, dass sich zuvor wohl auch das Kreuz Jesu darin abzeichne.

 

Mesner Hans Nuber als neue Hirtenfigur

Eine weitere Besonderheit der Rappenbügler Krippe, die Georg Hummel (1913-1999) geschaffen hat und deren erste Figuren wohl im Jahr 1961 entstanden, ist, dass der frühere und erste Mesner der Pfarrei Josef Heimerl als Figur (Hirte) in die Krippe Aufnahme fand. Damit steht dieser in unmittelbarer Nähe der Heiligen Familie, der Hirten mit ihren Schafen, dem Hirtenhund und – zum 6. Januar – die Heiligen Drei Könige. Außerdem gehören der Kameltreiber mit eben diesem Tier und ein Elefant sowie Pferde zum Krippenensemble. Und ab heuer gibt es einen weiteren Hirten: „Es war vor allem das Anliegen von Prof. em. Dr. Dr. Heribert Popp, eine neue Figur anlässlich der Restaurierung zu schaffen“, schilderte der Ortsseelsorger. Und für diese sollte der jetzige Rappenbügler Mesner Hans Nuber sozusagen „Modell stehen“. Anhand von Fotos entstand bei einem Schnitzer in Südtirol schließlich die neue an Mesner Nuber angelehnte Krippenfigur. Dieser war gleichermaßen überrascht und erfreut über die ihm zuteil gewordene Ehre. Nach dieser Überraschung und den Erläuterungen segnete Bischof Voderholzer die im neuen Glanz erstrahlende Krippe mit den Figuren. Als „großen Künstler“ würdigte er Pfarrer Brinkmann, der die Aufstellung in der Kirche auf den 23. Dezember datierte. Bis dahin werden dann auch die restlichen Krippenelemente fertig sein.

Text und Fotos: Markus Bauer
(jas und SG)



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