News Bild Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Heilige Messe mit der spanischsprechenden Gemeinde in Hl. Geist in Regensburg

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feiert Heilige Messe mit der spanischsprechenden Gemeinde in Hl. Geist in Regensburg

„In der Kirche gibt es zwar viele Sprachen, aber keine Ausländer

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Regensburg, 15. September 2024

„Mit dem heutigen Besuch verbinde ich auch ein besonderes Anliegen, mich für die Gastfreundschaft zu bedanken, die die Heilig-Geist-Kirche so vielen Gemeinden verschiedener Sprachen gibt“, so begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die spanischsprechende Gemeinde in der Stadtpfarrkirche Heiliger Geist im Regensburger Nordosten, nachdem er in Spanisch die liturgische Eröffnung gesprochen hatte.

Mit ihm feierten Stadtpfarrer Hartmut Constien und Pfarrvikar Dr. Donatus Nwachukwu (Pfarreiengemeinschaft Heiliger Geist – St. Michael), der Seelsorger der spanischsprechenden Gemeinde, Domvikar Peter Kunz aus Passau sowie Pfarrer Ferrán Jarabo Carbonell, der Delegat der spanischen Mission in der Deutschen Bischofskonferenz, am Sonntagvormittag die Heilige Messe. Unter den Mitfeiernden war auch Dr. Walter Zahner, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und damit im Auftrag des Bischofs im Ordinariat zuständig für die fremdsprachige Seelsorge. Die Gemeinde besteht zum größten Teil nicht aus Spaniern, sondern aus katholischen Gläubigen aus Süd- und Mittelamerika. So wurde das Pontifikalamt dann auch in Deutsch, Spanisch und Latein gefeiert, kirchenmusikalisch versetzte das Vokal- und Instrumentalensemble der siebenköpfigen Familie Muñoz-Madrid aus Kolumbien die Gottesdienstgemeinde sozusagen nach Lateinamerika.

 

Täglich unseren Glauben bekennen

In seiner Predigt, die Domvikar Peter Kunz abschnittsweise ins Spanische übersetzte, legte Bischof Rudolf das Sonntagsevangelium (Markus 8,27-35) aus, in dem Jesus die entscheidende Frage an seine Jünger richtet: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mk 8,29). Dann folgte das Bekenntnis des Apostels Petrus: „Du bist der Christus!“ Auch heute gründet unser Glaube im Bekenntnis, dass wir täglich ablegen müssen und auch heute heißt Christusnachfolge, sein Kreuz auf sich zu nehmen. Petrus wurde damals von Jesus belehrt, weil sich dieser einen König nur machtvoll mit Geld, Heeren und Waffen vorstellen konnte. Seine Nachfolger sind in unseren Tagen großartige Hirten der Kirche, Papst Benedikt XVI. erschloss uns das Christus-Bekenntnis in einer tiefen Theologie, Papst Franziskus bekannte den Glauben noch vor kurzem in einer langen Pastoralreise nach Fernasien. Sowohl Papst Johannes Paul II. als auch Papst Benedikt XVI. haben ihr Kreuz auf sich genommen und sich im Dienst an der Einheit der Kirche nicht geschont, so der Diözesanbischof. Weiter nannte er es ein schönes Zeichen, dass Benedikts Muttersprache Deutsch und die von Franziskus Spanisch war. Beide aber, so der Bischof, machten uns deutlich: „Es geht nicht um die Zugehörigkeit zu einem Volk und um die eigene Muttersprache, sondern um die große Einheit aller Völker im Glauben und in der Verbundenheit zu Christus!“

 

„Berufung der Kirche ist es, Werkzeug der Einheit zu sein“

Dazu rief Bischof Rudolf die anwesenden Gläubigen auf, gerade in unserer so von Spaltung und Zerwürfnis geprägten Welt. Der Regensburger Oberhirte bedankte sich noch einmal bei der ganzen Pfarrei Heiliger Geist, dass sie durch ihre Gastfreundschaft den Menschen einen Erfahrungs- und Begegnungsort in der weltumspannenden katholischen Kirche geben würden. Worte des Dankes an den Bischof fanden zum Ende der Festmesse nicht nur Stadtpfarrer Constien und Domvikar Kunz, sondern auch der Sprecher der Gemeinde, Carlos Hanke. Im Anschluss trafen sich alle zu einem farbenfrohen Pfarrfest im benachbarten Saal, bei dem Köstlichkeiten aus den Heimatländern und deren Nationalflaggen nicht fehlen durften. Ein buntes Schild am Rednerpult brachte es auf den Punkt: „Bienvenido Señor Obispo“ – „Herzlich willkommen, Herr Bischof“, der dann gleich einen Kanon als Tischgebet dirigierte.

In Hl. Geist ist die Weltkirche zuhause

Die imposante Stadtpfarrkirche – erbaut 1971 bis 1972– beherbergt gleich mehrere Gemeinden in ihren Mauern. Neben der deutschsprachigen Pfarrei Heiliger Geist feiert dort einmal pro Woche die afrikanische Gemeinde in Englisch die Heilige Messe. Dazu kommt die spanischsprachige und die portugiesisch sprechende Gemeinde (jeweils einmal im Monat) sowie die vietnamesischsprachige Gemeinde (drei- bis viermal im Jahr). Nicht im römischen, sondern im syro-malabarischen Ritus, feiert die indische Gemeinde aus Kerala drei- bis viermal im Jahr dort ihre Liturgie.

 

„Hablamos Español!“

Die Generalvikare von Regensburg und Passau beauftragten den damaligen Kaplan Peter Kunz (Bistum Passau) im Februar 2022 mit der Seelsorge der Gemeinschaft der spanischsprechenden Katholiken in Regensburg. Nach der Spitalkirche St. Katharina in Regensburg-Stadtamhof fand man in der Stadtpfarrkirche Heilig Geist und bei Pfarrer Hartmut Constien ein neues Zuhause. Nach Beichtgelegenheit und Rosenkranzgebet feiern dort die Katholiken spanischer Muttersprache am Sonntagnachmittag die Heilige Messe. Zur Feier des Herrentages gehört dann auch das anschließende gemeinsame Essen und Trinken im Pfarrsaal, das die Gemeindemitglieder mitbringen. Zwischen 40 bis 60 Personen kommen durchschnittlich zu den Gottesdiensten. Dabei gibt es einen festen Kern von rund 25 Personen, meist junge Familien. Ein ehrenamtlicher Helferkreis organisiert verschiedene Aktivitäten, so z.B. Angebote für Kinder, Sakramentenvorbereitung und Katechese. Die Gemeinde, deren Mitglieder aus Kolumbien, Mexiko, Spanien, Peru, Venezuela und Argentinien stammen, ist im Wachsen begriffen. Ein Mann aus der Gemeinde bereitet sich auf das ständige Diakonat vor.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas und SG)



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