News Bild Werke von Gisela Conrad in der Galerie St. Klara

Werke von Gisela Conrad in der Galerie St. Klara

„Zwischen-Menschliches"

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Regensburg, 17. Januar 2025

Menschen standen bei Gisela Conrad im Mittelpunkt ihres Handelns: Das spiegelt sich nicht nur ihrer Kunst wider, auch in ihrem politischen und sozialen Engagement ging es der 2019 verstorbenen Malerin immer um ihre Mitmenschen. „Mit der Ausstellung ZwischenMenschliches wollen wir den Zugang zum Werk von Gisela Conrad offenhalten und ihrer Kunst die Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdient“, sagt KJF-Direktor Michael Eibl im Rahmen der Vernissage in der Galerie St. Klara. „Mein Dank gilt Dr. Ralf Holtzmann, der sich um den Nachlass dieser fulminanten Künstlerin kümmert.“

Gemeinsam mit Dr. Ralf Holtzmann, dem Neffen und Nachlassverwalter von Gisela Conrad, führte Künstler und Publizist Anton Kobler die zahlreichen Gäste der Vernissage in die Ausstellung ein. Neben Aquarellen aus den 2000er Jahren sind auch frühe Arbeiten in Acryl zu sehen. Am Kontrast zwischen Figuration und Abstraktion lässt sich ablesen, wie sich das Thema „Beziehungen“ im Werk von Gisela Conrad über die Jahrzehnte entwickelt hat. „Sie verkörperte den liberalen Künstlertypus, deshalb war ihr auch sehr früh klar, dass der Trend Richtung Abstraktion geht, weg von den traditionell figürlichen Darstellungen der Nachkriegszeit“, erklärt Anton Kobler. „Eine Zäsur war der Tod ihrer Tochter, auch das hat sich auf ihre Kunst ausgewirkt.“

Dr. Ralf Holtzmann ging auf den Werdegang von Gisela Conrad ein: „Sie besuchte die Freie Akademie Mannheim und die Akademien für Bildenden Künste in Karlsruhe und Stuttgart. Dabei gab sie vor Kunstlehrerin werden zu wollen. Ich glaube aber, sie hat für sich konsequent das Ziel verfolgt, als Künstlerin zu arbeiten.“ Zahlreiche Ausstellungen, darunter im Haus der Kunst und in der Ostdeutschen Galerie, zeugen ebenso von ihrem Erfolg wie der Kunstförderpreis der Stadt Regensburg. Zudem erhielt sie verschiedene Stipendien, die Gisela Conrad unter anderem nach Irland, in die USA und nach Großbritannien führten. „Besonders Aquarelle beherrschte sie meisterlich: Ihre Werke weisen eine hohe Transparenz und viele Schichten auf“, so Dr. Holtzmann.

Gisela Conrad hinterlässt Spuren, die bis heute nachwirken

Gisela Conrad, Jahrgang 1944, war über mehr als vier Jahrzehnte eine feste Größe in der Regensburger Stadtkultur: In Zeichenkursen an der Volkshochschule, bei Museumsführungen für Senioren oder bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung und geflüchteten Kindern brachte sie ihre zahlreichen Talente ein und hinterließ tiefe Spuren, die bis heute nachwirken. Der Kontakt zwischen Gisela Conrad und der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) reicht zurück bis ins Jahr 2006: Damals stellte die Malerin einige Bilder für eine Benefizauktion zugunsten des Ateliers für körperbehinderte Kinder und Jugendliche am Pater-Rupert-Mayer-Zentrum zur Verfügung – dem Vorläufer des heutigen Ateliers Kunst inklusiv im Andreasstadel. „Mit der ersten Ausstellung in Regensburg nach ihrem Tod schließt sich so auch der Kreis im Wirken von Gisela Conrad“, sagt Anton Kobler.

Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgte die Saxophonistin Gabriele Wahlbrink, eine langjährige Freundin von Gisela Conrad. Sie erinnerte an einen gemeinsamen Aufenthalt mit der Künstlerin in Paris: „Gisela liebte die Musik, so ist unsere Freundschaft entstanden.“

Die Ausstellung ist an allen Sonntagen bis einschließlich 23. Februar 2025 geöffnet, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

Text: Sebastian Schmid

(mw)



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