Armut vor der Kirchentür – ein Leitfaden
Wie können die Pfarreien helfen?
Regensburg, 27. Juli 2022
Hohe Mieten, steigende Preise für Energie und Lebensmittel, Inflation: Immer mehr Menschen reicht das Geld, das sie verdienen oder worauf sie Anspruch haben, nicht mehr für die Lebenshaltungskosten. Die Notlagen der Menschen verschärfen sich − auch bei uns, vor der eigenen Kirchentür. Was können Sie in den Pfarreien des Bistums Regensburg tun?
Mit den Geldern aus der Caritas-Sammlung haben Sie die Möglichkeit, rasch und unkompliziert zu helfen. Es geht um finanzielle Soforthilfen oder Gutscheine. Es muss aber nicht immer Geld sein, das hilft. Zielführend sind auch Sachspenden oder günstige Kleidung aus den Caritas-Läden oder ähnlichen lokalen Angeboten. Das sind beispielhaft mögliche Hilfen:
- Ausgabe von Kleidung (z. B. bei den Caritas-Kleiderläden o.Ä.)
- Übernahme von Arzneimittelzuzahlungen
- Tankgutscheine
- Lebensmittelgutscheine
- Finanzielle Soforthilfe bis zu 50,- € pro Monat
- Anonyme Tauschbörsen
- Nachlass bei Kitakosten (in Absprache mit der Kommune)
Beraten und unterstützen
Oft wissen Betroffenen nicht, wo sie Hilfe und professionellen Rat finden und welche Leistungsansprüche es gibt. Weisen Sie daraufhin, dass es Beratungsdienste gibt. Dort unterstützen Sozialprofis die Ratsuchenden und führen, wo nötig, durch den Ämterdschungel. Das sind die wichtigsten Beratungsdienste:
- Allgemeine Sozialberatung der Caritas
- Schuldner- und Insolvenzberatung
- Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung
- Beratungsstelle für Alleinerziehende
- Energiesparberatungen
- Kath. Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen
Weiterführende Informationen online
Teilhabe fördern und Gutes tun
Armut bedeutet häufig auch, gesellschaftlich ausgegrenzt zu sein. Um dem entgegenzuwirken können mit den Geldern aus der Sammlung beispielsweise auch die Kosten für Freizeitaktivitäten übernommen werden. Oder Zuzahlungen zu Mutter-/Vater-Kind-Kuren gemacht werden.
Ebenso kann man persönlich und direkt helfen: zum Beispiel indem man sein handwerkliches Geschick einsetzt und bei Reparaturen hilft oder auch, indem man beim Ausfüllen von Anträgen hilft – und vielleicht auch gemeinsam einen Kaffee trinkt …
Sie haben weitere Fragen?
Die Verbindung von kirchlichem und sozialem Leben findet immer auch in den (Pfarr)Gemeinden selbst statt. Das Referat „Soziales Profil der Kirche / Gemeindecaritas“ fördert auf diese Weise eine solidarische und gerechte Welt vor Ort in den Gemeinden. Wenden Sie sich gerne an den Diözesan-Caritasverband Regensburg: Referat Soziales Profil der Kirche /Gemeindecaritas
Alle Informationen dieses Beitrags finden Sie für Ihre Arbeit hier als PDF zum Download.
Text: Caritas Regensburg/jas
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