Altötting-Wallfahrt von Cham und Thalmassing
Gleich zwei Jubiläen konnten beim großen Pilgergottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer in Altötting gefeiert werden. Mit dem 300. Bittgang waren die Chamer Wallfahrer und mit der 30. Fußwallfahrt waren die Thalmassinger zum Wallfahrtsort der Muttergottes an die Gnadenkapelle gekommen. Beide Gruppen waren bereits am Donnerstagmorgen in ihren Heimatorten aufgebrochen und hatten lange Wegstrecken betend und singend zurückgelegt.
So marschierten aus Cham 120 Pilger und aus Thalmassing 400 Pilger zu Fuß zur Gnadenmutter. Sehr viele Gläubige aus den Heimatpfarreien der Fußwallfahrer kamen dann am Samstagmorgen mit Bussen nach Altötting, um den großen Pilgergottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer in der neueröffneten Basilika Sankt Anna mitzufeiern.
Bereits an der Wegstrecke waren alle Pilger bei strömenden Regen vom Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer und Wallfahrtsrektor Prälat Ludwig Limbrunner begrüßt worden und hatten im Gebet die Gnadenkapelle umrundet. Schon beim Einzug in die Basilika Sankt Anna waren die Strapazen der vielen Fußwallfahrer vergessen: Festliche Kirchenmusik durch den Kolpingchor und die Kolpingmusikapelle Cham gemeinsam mit dem vielstimmigen Volksgesang ließen einen „kleinen Vorgeschmack der himmlischen Herrlichkeit“ spüren, wie es ein Pilger ausdrückte. Herzliche Begrüßungsworte fand Stadtpfarrer Dieter Zinecker (Pfarrei Sankt Jakob Cham) für Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg, den Passauer Bischof Emiritus Wilhelm Schraml, Dekan Anton Schober (Pfarrei Sankt Nikolaus Thalmassing), sowie Wallfahrtsrektor Prälat Ludwig Limbrunner und P. Norbert aus Altötting. „Aufzubrechen, zu gehen, oft über Tage und dann ankommen. Ankommen bei Gott“ sagte Stadtpfarrer Zinecker und meinte, es gäbe nichts Schöneres, als in so großer Zahl Gottesdienst feiern zu können.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Vorderholzer an die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II. und blickte darauf zurück, dass dieser 1980, also vor 34 Jahren, Altötting besucht hat. Das heute blumengeschmückte Erinnerungsdenkmal neben der Gnadenkapelle sei ein wunderbarer Willkommensgruß für die Pilger. Johannes Paul der II. sei ein großer Marienverehrer gewesen und habe sein Leben unter dem Leitspruch "Totus tuus" ganz der Gottesmutter geweiht. Ein Blick auf sein Leben könne zeigen, was man in der Welt bewegen kann, wenn man sich der Mutter Gottes anvertraut. Mit Blick auf das Attentat am 13. Mai 1981 und die schmerzhaften Folgen Zeit seines Lebens habe Papst Johannes Paul II aber auch erkennen müssen: wer sich ins Licht stellt, zieht auch die Mächte der Finsternis an. Bischof Rudolf schlug die Brücke zwischen den beiden Wallfahrtsorten Tschenstochau und Altötting, die besonders durch die Verehrung der Schwarzen Madonna verbunden sind. Abschließend lud er zur großen Pilgerwallfahrt des Katholikentages nach Neukirchen Heilig Blut ein und schloss mit einem großen Plädoyer für den Schutz der Menschenwürde am Beginn und am Ende des Lebens: „Wir Christen sind Lobbisten des Lebens“.
Herzliche Dankesworte fand Dekan Anton Schober zum Schluss des Gottesdienstes und resümierte: „die schönsten Kirchen sind die vollen Kirchen“ . „Kehrt mit der Würde des Pilgers nach Hause zurück“ rief er den Wallfahrern mit einem Vergelts Gott zu und ermunterte sie: „Nicht die großen Parolen halten die Kirchen zusammen, sondern Sie, die gläubigen Pilger“. Der Chor von Thalmassing sang zum Abschluss das ergreifende Marienlied „schwarze Madonna“ und erntete dafür den spontanen Applaus von Bischof Rudolf und allen Gottesdienstbesuchern. Aus der Pilgergruppe von Cham wurden zahlreiche Fußwallfahrer geehrt. Darunter die beiden über 80jährigen Ludwig Schierer und Maria Pongratz. Mit der Johann-Michael-von-Sailer- Medaille überraschte Bischof Rudolf den Pilgerleiter Sepp Bucher, der seit 30 Jahren die Chamer Fußwallfahrt anführt.
Eine <link http: www.bistum-regensburg.de multimedia mediathek showmedium _blank external-link-new-window bilderalbum in der>Auswahl an Bildern können Sie in unserer Mediathek betrachten.