Der Abschluss wurde in diesem Jahr im Rahmen einer Freiluftmesse mit Bischof Rudolf Voderholzer gefeiert. Auch in diesem Jahr fand das traditionelle Amberger Bergfest ohne den sonst sehr gut besuchten weltlichen Teil statt. Keine kühle Maß Bier, kein Bratwurstgeruch in der Luft. Aber trotzdem kamen auch in diesem Jahr zahlreiche Pilger zu den Gottesdiensten unter der Woche.
Abschluss auf dem Maria Hilf Berg in Amberg
Bergfest mit geistlichem Kern
Auch in diesem Jahr fand das traditionelle Amberger Bergfest ohne den sonst sehr gut besuchten weltlichen Teil statt. Keine kühle Maß Bier, kein Bratwurstgeruch in der Luft. Aber trotzdem kamen auch in diesem Jahr zahlreiche Pilger zu den Gottesdiensten unter der Woche, um auf dem Amberger Wahrzeichen zum einen die Messen mitzufeiern, und zum anderen auf dem Maria Hilf Berg die idyllische Stimmung zu genießen. Der Abschluss wurde in diesem Jahr im Rahmen einer Freiluftmesse mit Bischof Rudolf Voderholzer gefeiert. Die dabei zunächst angedachte Lichterprozession wurde aber abgesagt. Eventuell hatte damit Pfarrer Markus Brunner, aus der Pfarrei Sankt Georg in Amberg, der die Leitung des Abschlussgottesdienstes übernommen hatte, bereits im Vorfeld Weitblick bewiesen. Denn kaum 20 Minuten nach Beendigung des Abschlussgottesdienstes öffnete der Himmel seine Tore und es goss in Strömen.
"Einer trage des Anderen Last“
Eineinhalb Stunden zuvor freute sich aber Brunner, sowie sämtliche Priester der Stadt Amberg und des Landkreises Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zum Abschluss des Amberger Bergfestes auf Ambergs Bergkirche willkommen zu heißen. „Im Lauf meiner bisherigen achtjährigen Laufzeit im Amt bin ich froh, dass ich alle Formate des Amberger Bergfestes einmal kennen lernen durfte. Ich erinnere mich noch gut, an das erste Jahr, bei dem ich hier auch den Abschluss hier mit ihnen feiern durfte, damals noch unter Anführungszeichen gesprochen normalen Bedingungen“, erklärte der Diözesanbischof in seiner Begrüßung. Weiterführend begrüßte er die Gläubigen: „Heute sind wir unter Corona Bedingungen vereint, aber es ist schön, dass trotzdem so viele gekommen sind. Schön, dass sie heute Abend da sind.“ Die Schlussandacht wurde eröffnet mit dem Lobpreis des dreifaltigen Gottes, zum Abschluss der Woche, die unter dem Thema "Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen" (Ga 6,2) stand. „Liebe Mitbrüder im kirchlichen Dienst, liebe Kommunität der Franziskaner hier auf dem Maria Hilf Berg, liebe Brüder und Schwestern im Herrn, wie sie heute Abend zur Dank- und Schlussandacht dieser Bergfestwoche des Jahres 2021 gekommen sind. Die Maria Hilf Berg Woche in diesem Jahr hat stattgefunden“ so der Bischoff euphorisch. Und der Strom der Pilgerinnen und Pilger, der seit fast vierhundert Jahren zu dieser Bergfestwoche unterwegs ist, ist auch und gerade in diesem Jahr 2021, dem zweiten Jahr der Corona Pandemie, nicht abgerissen.“
Maria Hilf Berg ist Ort der Hoffnung und der Verehrung
Im Zusammenhang zurückblickend ging Bischof Voderholzer auf die Geschichte ein: „Was schon der Brand im Jahre 1646 nicht geschafft hat, nationalistische Aufklärung des 18. Jahrhunderts nicht geschafft hat, was die Not der Kriege nicht geschafft hat, und auch was die kirchenfeindliche Ideologie des Nationalsozialismus nicht geschafft hat, das ist auch der Corona Pandemie nicht gelungen. Nämlich den Zug der Pilgerinnen und Pilger auf den Maria Hilf Berg abreißen zu lassen“ so Voderholzer. Und weiter: „Sie sind der lebende Beweis. Und ich habe mich diesbezüglich auch informiert, dass über die Woche hinweg der Besuch sehr gut war, immer wenn die Glocken im Kirchturm zum Gottesdienst eingeladen haben. Corona bedingt weniger, aber eine erstaunlich große Zahl an Wallfahren hat den Weg hier auf den Berg gefunden.“ Bischof Voderholzer ermunterte die Gläubigen: „Wir haben ja nichts gegen Bier, und wir haben auch nichts gegen Bratwürste. Der Bischof weiß auch um die wirtschaftliche Seite des Amberger Bergfestes. Und mir sind auch die Sorgen und Nöte der Amberger Gastronomie und der Brauwirtschaft sehr wohl bewusst und keines Weges egal.“ Aber: „Die Pandemie hat uns mit Gewalt auf den geistlichen Kern der Bergfestwoche zurückgeworfen und uns zur Besinnung gerufen. Und sie wissen es alle. Am Ursprung der Maria Hilf Berg Woche in Amberg steht auch eine Epidemie, aus dem Jahre 1634. In der Chronik der Stadt steht, dass im Juli und August dieses Jahrs fast 40 Tote pro Tag in der Stadt zu zählen waren. Verzweiflung machte sich breit, der Rektor des Jesuitengymnasyiums war es, der dort, wo jetzt die Pfarrei Sankt Georg untergebracht ist, die Menschen ermutigte, hier Zuflucht bei der Gottesmutter zu suchen, und der das Gnadenbild hier heraufbrachte. Die Verehrung der Gottesmutter nahm ihren Lauf und seit fast vierhundert Jahren kommen die Menschen nun hierher, um die Gottesmutter zu verehren. Das sei der Ursprung der Bergfestwoche, so der Bischof abschließend.