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40 Jahre Priester: Feier im Dom

Die den Himmel offen halten

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Als Dank für „all Ihren Dienst und Ihre Leidenschaft“ hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Donnerstagvormittag mit 7 Priestern die Heilige Messe im Hohen Dom St. Peter in Regensburg gefeiert. Anlass für die Zelebration mit Pfarrer Johannes Babel, dem Kurssprecher, an einem Altar im Chorraum des Doms waren die Jubiläen von deren Weihen vor 40 Jahren. Sie hatten 1981 das Sakrament der Priesterweihe gespendet bekommen. Den Geistlichen zugewandt, sagte der Bischof: „Schön, dass das Bistum so präsent ist.“ Zu den Jubilaren gehören bis heute 13 Priester, darunter auch Salesianerpater Alfred Lindner, der gekommen war. Aus dem Gedächtnis begrüßte der Bischof in der Einführung jeden Jubilar einzeln beim Namen sowie unter Erwähnung des Ortes seines Wirkens. Mit allen war er bereits dienstlich in Verbindung gestanden. Erwähnt wurde in diesem Zusammenhang die Leitung der Bayerischen Krippenfreunde durch Pfarrer Msgr. Martin Martlreiter, der zu den Jubilaren zählte, sowie das besondere Krippen-Engagement durch Pfarrer Edmund Prechtl in Pressath, der ebenfalls gekommen war.

Gebetsbrücke nach Traunstein

Bischof Voderholzer erinnerte daran, dass die Priesterjubilare im Regensburger Dom selbst das Sakrament der Priesterweihe erhalten haben. Die Weihebischof, also der sie zum Priester weihte, war Bischof Rudolf Graber. Insbesondere seiner wurde im Gebet gedacht, auch des Bischofs Manfred Müller sowie eines bereits verstorbenen Mitglieds dieses Weihekurses. Bischof Dr. Voderholzer erklärte: „Wir schlagen eine große Brücke des Gebets nach Traunstein und nach Rom zu unserem Papst em. Benedikt XVI., der heute vor 70 Jahren, wie sein Bruder auch, die Primiz gefeiert hat.“ Ebenfalls verwies der Regensburger Bischof auf die Tatsache, dass ein Jahr zuvor, am 1. Juli 2020, Apostolischer Protonotar Domkapellmeister Georg Ratzinger, Bruder Benedikt XVI., verstorben war.

Verdacht kommt: kein Bezug zur Kirche

In seiner Predigt ging Bischof Rudolf einmal mehr auf die bemerkenswerte Beobachtung ein, dass sich die Berichterstattung zum Thema des Priestertums zwischen der überregionalen und der lokalen Ebene fundamental unterscheidet: In Zeitungen sei im vorderen Teil recht abstrakt zu lesen über Macht, Machtmissbrauch und Zölibatsinfragestellung; in lokalen Teilen dagegen konkret über die Freude von Ortschaften über die Weihe eines Priesters und seine Primiz. „Da kommt einem der Verdacht: Wer im politischen Teil schreibt, hat keinerlei Bezug zur Kirche.“

Der typologische Joseph

Konkret auch hatte Bischof Graber in seiner Predigt während des Weihegottesdienstes 1981 auf die Bezogenheit allen priesterlichen Tuns auf Gott („Theozentrik“) verwiesen: Anders als es praktisch-theologische Strömungen und Einflüsse wollten, gehe es um die „Verkündigung des großen heiligen Gottes“, und, wie der Bischof weiter sagte, um die „Feier der Sakramente als die Verherrlichung von Gottes ureigenem machtvollem Wirken“. Oft sei er nicht erkennbar, zunächst nicht erkennbar. Aber er bringe seine Heilsgeschichte voran und letztlich auch zum Ziel (wie übrigens vorab typologisch sehr bewegend an der Geschichte Josephs und seiner Brüder im Buch Genesis zu erfahren sei; daraus war die Lesung dieses Gottesdienstes genommen). Den Himmel offen zu halten, Gott an die erste Stelle im Privatleben, in der Kirche sowie in der ganzen Gesellschaft zu setzen, darum gehe es. Dies vorrangig im Blick zu haben und zu halten, sei „gar nicht so unaktuell“, sagte der Bischof. Am wichtigsten sei es demnach, die Menschen an den dreifaltigen Gott zu erinnern, sie zu ihm zu führen und danach selbst wieder zurückzutreten.

Beschämend offen!

„Die Menschen sind dankbar dafür, dass der Pfarrer da ist.“ Und es sei eben nicht so, dass sie „von uns nichts wissen wollen – wenn sie spüren, dass wir mit unserer ganzen Existenz für etwas Größeres, das uns übersteigt, eintreten. Das nehmen sie mit Freude auf“. Auch ermunterte der Bischof von Regensburg die Priester, in einer Zeit der Muße an die vielen Menschen zu denken, die durch sie sakramental begleitet wurden. Er wusste auch, dass die Offenheit von Gläubigen in der Beichte einen als Priester manchmal sogar „beschämen“ könne: „Es ist ein reicher und wunderbarer Beruf, herausfordernd bis in die letzte Faser der Existenz.“ Für all ihren Einsatz seit 40 Jahren sprach Bischof Dr. Voderholzer den Priestern, für die er Verantwortung trägt, ein aus dem Herzen kommendes Vergelt's Gott aus.



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