
30 Hektoliter zum Tag des Bieres am 26. April in Regensburg
Startschuss für den Sondersud „1516 Spezial“
© Markus Bauer
Deuerling, 24. Februar 2025
Zwei Monate hat der Sondersud für das Festbier mit dem Namen „1516 Spezial“ nun Zeit zum Entwickeln und zum Reifen. Denn am 24. Februar erfolgte der Startschuss für den speziellen Gerstensaft, der dann beim traditionellen Tag des Bieres am 26. April auf dem Haidplatz in Regensburg zu Kosten sein wird. Neben vier Malzsorten gaben die Braumeister der sieben Brauereien aus der Stadt und dem Landkreis Regensburg sieben verschiedene Hopfen in den Sudkessel der Brauerei Goss in Deuerling. 30 Hektoliter wird die Menge des Sondersudes umfassen.
Eigentlich sollten ja die Lehrlinge der Brauereien für die Hopfengabe sorgen. Da jedoch der Besuch der Berufsschule Vorrang hatte, übernahmen die Braumeister diese Tätigkeit. Da die seit 1877 bestehende Brauerei Goss die idealen technischen und strukturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich Sudwerk, Lager und Tank für diesen besonderen Sud bietet, wird dieser bereits seit einigen Jahren zum Tag des Bieres hier eingebraut. Inhaber Josef Goss nannte schon mal die Daten: das „1516 Spezial“ wird etwas dunkler als die bisherigen Sondersude, 13,5 Prozent wird die Stammwürze und ca. 5,5 Prozent der Alkoholgehalt betragen. Gebraut wird es im klassischen Zweimaischverfahren. Im Namen des Bieres wird das Jahr genannt, in dem in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot für das Bier von den beiden damals Bayern gemeinsam regierenden Herzögen Wilhelm IV. und seinem jüngeren Bruder Ludwig X. erlassen wurde.
Starke „Hallertauer“ Note für den Sondersud
Jedenfalls wird das „1516 Spezial“, was den bzw. die Hopfen betrifft, eine Hallertauer Note haben. Denn Hopfen mit Bezug auf das bekannte Anbaugebiet bilden für den Sud die Mehrheit. „Hallertauer Tradition“ hat die Brauerei Goss ausgewählt, „Hallertauer Hersbrucker“ kommt von Prösslbräu Adlersberg, „Hallertauer Select“ von der Spezialbrauerei Schierling. Auch die beiden in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Regensburger Brauereien entschieden sich für „Hallertauer Herkules“ (Brauerei Bischofshof) und „Hallertauer Perle“ (Spitalbrauerei). Die Schlossbrauerei Eichhofen steuert den „Mandarina Bavaria“ bei, die Brauerei Kneitinger den „Hüll Melon (mit 9 Prozent Alpha)“.
Landrätin Schweiger: Bier aus der Heimat wichtig für das Heimatgefühl
Eine achte Eigenschaft für das Bier, nämlich die „Heimat“, trug symbolisch die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger bei, die sich auch wieder zur Übernahme der Schirmherrschaft bereiterklärte. Als wichtige Aspekte dieser Veranstaltung nannte sie die „kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Konkurrenten“ und den Blick auf die Bedeutung von Heimatbrauereien und Wirtshäusern. „Das Bier aus der Heimat ist auch wichtig für das Heimatgefühl“, betonte die Landkreischefin.
Brauer sind „gespannt“ auf das Ergebnis und schätzen die Zusammenarbeit
Gespannt auf das Endprodukt ist Kneitinger-Braumeister Albert Kellner. „Ich gehe davon aus, dass es hervorragend wird“, prophezeite er. „Der Tag des Bieres ist immer ein schöner und gelungener Tag“, beurteilte Braumeisterin Franziska Prössl von der gleichnamigen Braustätte die traditionelle Veranstaltung. Auf den „speziellen Tag mit den Kollegen“ freut sich auch Michel-Andreas Schönharting, Inhaber der Schlossbrauerei Eichhofen. „Es ist interessant, was man aus den drei Grundstoffen Wasser, Hopfen und Malz alles brauen kann“, betonte Schönharting. Die „tolle Zusammenarbeit aller“ betonte Ludwig Mederer, Braumeister bei der Spezial-Brauerei Schierling. Auf das Ergebnis gespannt ist auch Braumeister Wolfgang Gabler von der Spitalbrauerei.
„Wir schätzen den kollegialen Umgang auf Augenhöhe. Der Tag des Bieres in Regensburg ist eine besondere Veranstaltung, die es in der Form kein zweites Mal in Bayern gibt. Natürlich werde ich den einen oder anderen Sud von Kollegen quertesten“, so Bischofshof-Braumeister Martin Sperger.
Unterstützung gibt es seitens des Verbandes „Private Brauereien Bayern“, vertreten durch den für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiter Benedikt Meier. „Diese Kooperation der sieben Brauereien ist der Beweis, dass es eine gute Koalition gibt“, meinte Meier humorvoll rückblickend auf die tags zuvor stattgefundene Bundestagswahl.

Tag des Bieres am 26. April von 10 bis 22 Uhr
Weiter geht es am 14. April um 16 Uhr am Haidplatz in Regensburg mit dem Patenbitten bei der Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Dabei kann dann auch das „1516 Spezial“ zum ersten Mal verkostet werden. Der Tag des Bieres ist schließlich am 26. April ebenfalls am Haidplatz in Regensburg. Um 10 Uhr zapfen die zwei Schirmherrinnen – Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger – das erste Fass an. Ab 10.30 Uhr spielt die Deuerlinger Blaskapelle, von 18 bis 22 Uhr unterhalten „Erwin und die Heckflossen“. Neben dem „1516 Spezial“ haben die sieben Brauereien natürlich auch ihre jeweiligen Bierspezialitäten mit dabei, die ebenfalls zum Ausschank kommen. Das Sicherheitskonzept wurde angesichts der jüngsten Vorkommnisse überdacht, doch primär sollte nach Ansicht aller Beteiligten die Pflege des Biergenusses im Vordergrund stehen.
Text und Fotos: Markus Bauer
(kw)
Weitere Infos
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