Zurück zum Ausgangspunkt menschlicher Kultur - Bewegende Begegnungen mit Kunst und Künstlern im Diözesanmuseum Obermünster
Am Montagabend ist es im Diözesanmuseum Obermünster zu einer Begegnung der Kunstschaffenden gekommen. Veranstalter waren das Diözesanmuseum sowie die Einrichtung Domplatz 5/Künstlerseelsorge. Diözesankonservator Dr. Hermann Reidel begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer sowie die zahlreich erschienenen Künstler.
Ewa Dutkiewicz aus Tübingen, Kuratorin des „Archäoparks Vogelherd“, sprach in einem fesselnden Vortrag über die Schwäbische Alb als Geburtsort der Kultur vor 40.000 Jahren. In mehreren Höhlen dort waren nämlich im 20. Jahrhundert steinzeitliche Gegenstände entdeckt worden, die erstmals als Kunst bezeichnet werden können: kleine in Elfenbein geschnitzte Tierfiguren – sie stellen Mammuths dar – sowie Löwenmenschen. Bereits lange zuvor, vor etwa einer Million Jahre, war der Homo erectus aus Afrika nach Südspanien eingewandert. Nördlich der Alpen hatte er sich erst vor ca. einer halben Million Jahre eingefunden. Diese Bewegungen waren allerdings schrittweise erfolgt. Vor rund 2000 Generationen, rechnete Paläolithikerin Ewa Dutkiewicz vor, seien auf der Schwäbischen Alb Tierfiguren angefertigt worden. Sie selbst arbeitet in wissenschaftlicher Hinsicht über die auf den Figuren angebrachten Musterungen, deren Sprache sie zu entschlüsseln sucht.
Anschließend gaben Künstlerseelsorger Domvikar Msgr. Dr. Werner Schrüfer sowie Dr. Friedrich Fuchs Informationen zu dem Projekt „DA-SEIN in Kunst und Kirche“, bei dem in den vergangenen Jahren in nicht wenigen Kirchen im Bistum Regensburg bzw. in den Pfarrgemeinden dort bemerkenswerte künstlerische Akzente gesetzt werden konnten. Außerdem hob Msgr. Schrüfer die Bedeutung der „Verheutigung“ des Glaubens („Aggiornamento“) gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzil hervor.
Zur Begegnung der Kunstschaffenden gehörte schließlich auch die Musik, die das „ensemble fluide – erste fluxus regensburg“ hervorbrachte, das aus Studenten der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg besteht. Dabei wurden Musik und Sprache in grundlegende Bestandteile zerlegt und anschließend wieder kombiniert. Die Darbietungen erregten großes Interesse.