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Zu Besuch in Deuerling

Bischof Voderholzer blickt auf Grausamkeiten des Krieges

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Deuerling 13. November 2022

„Ich bin zum ersten Mal in Deuerling. Es ist endlich Zeit geworden, dass ich in der Pfarrkirche St. Martin die Eucharistie feiere“, so Bischof Rudolf Voderholzer zu Beginn des Pastoralbesuchs am Volkstrauertag. Am Ende der Messe hatten sich die Gläubigen um das Kriegerdenkmal versammelt, um gemeinsam für die Verstorbenen und die Hinterbliebenen zu beten.

Bischof und Gläubige beteten am Kriegerdenkmal.

Die Bedeutung des Volkstrauertags

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer zunächst auf den Ursprung des Volkstrauertags ein. Seit den 1920er Jahren findet dieser Gedenktag statt, zwei Sonntage vor dem ersten Advent. Man betet für die Gefallenen, die Vermissten und die Opfer der totalitären Regime: „Für mich ist der Volkstrauertag immer auch ein ganz persönlicher Trauertag, wenn ich auf die Familie meines Vaters blicke. Mein Vater war der einzige von fünf in den Krieg ausgesandten Brüdern, der zumindest körperlich unversehrt zurückgekommen ist.“ Zwei Brüder sind in Russland vermisst, einer hat ein Bein verloren und der andere hat einen Arm verloren. „Die Begegnung mit den Kriegsversehrten gehört zu den prägenden Erinnerungen meiner Kindheit.“ Diese körperlichen Zeichen sind Zeugen für die Grausamkeiten und schrecklichen Dinge, die im Krieg stattfinden.

Wann kommt das Himmelreich?

Die Rede Jesus vom Himmelreich im Lukas-Evangelium an diesen Sonntag ist nicht leicht, so Bischof Rudolf. „Jesus will uns nüchtern und wachsam machen, er will uns stärken und uns Zuversicht geben, dass wir uns auf ihn verlassen, dass wir um den Heiligen Geist beten, er möge uns hier und jetzt die richtigen Dinge tun lassen.“ In jedem Vaterunser beten wir für das Herabkommen des Reich Gottes: „Dein Reich komme“. Wir sehnen uns danach und hoffen, dass es bald heranbricht. Wir sind aber nicht in der Lage, es zu berechnen, weil es nicht an uns liegt. „Wir haben hier und jetzt das Unsere zu tun mit Besonnenheit und Liebe.“ Gegenwärtig sind es die Flüchtlinge, die zu uns kommen und Zuflucht suchen, denen wir helfen müssen.

Danke an alle, die das Pfarrleben hochhalten

Der Bischof nutzte seinen Besuch in Deuerling, um einen Dank an alle auszusprechen, die das Pfarrleben am Leben erhalten. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen all denen zu danken, die in dieser nicht ganz so einfachen Zeit das Pfarrleben tragen, stützen und hochhalten.“ Jede Aufgabe ist wichtig, die ein würdiges Feiern der Heiligen Messe möglich macht – vom Ministranten über den Lektorendienst bis hin zur Reinigungskraft. Auch dankte Bischof Rudolf Pfarrer Innocent dafür, dass dieser seine pastorale Erfahrung immer wieder in die Gemeinde einbringe und sie so vitalisiere.  „Vergelt's Gott dafür“, so Bischof Rudolf. Den Musikanten der Blaskapelle sprach der Regensburger Oberhirte ebenfalls ein großes Dankeschön aus. Durch die Musik gehen unsere Herzen auf und werden zu Gott erhoben. „Auch möchte ich den Eltern und Großeltern danken, sie sind die ersten und wichtigsten Missionare im Leben.“

Gedenken an die Gefallenen

Am Ende der Messe fand eine Gedenkfeier am Kriegerdenkmal der Gefallenen und Vermissten mit Kranzniederlegung statt. Bischof Rudolf Voderholzer betete mit allen Gläubigen für alle Opfer von Gewalt, alle Kriegsopfer in der Ukraine, aber auch in Äthiopien und in anderen Ländern, deren Krieg nicht so medial präsent ist. „Schenke unserer Erde den Frieden, den nur Du allein geben kannst.“

Text und Fotos: Simon Doering/sg



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