Suche
Kategorien
Seiten
Nachrichten
Bilder
Videos
{{{_highlightResult.post_title.value}}}
{{#helpers.snippet}}{ "attribute": "content", "highlightedTagName": "mark" }{{/helpers.snippet}}
Zur Seite{{{_highlightResult.post_title.value}}}
{{#helpers.snippet}}{ "attribute": "content", "highlightedTagName": "mark" }{{/helpers.snippet}}
Zur Neuigkeit
Würzburger Altbischof Dr. Friedhelm Hofmann bei Dreifaltigkeitswallfahrt am Eichlberg
„Gott ist die Liebe als Urprinzip unseres Lebens“
Eichlberg, 15. Juni 2025
„Gott ist nicht Einsamkeit, Gott ist in sich vollkommene Gemeinschaft.“ Unter anderem mit diesem Zitat Papst Benedikts XVI. interpretierte der emeritierte Würzburger Bischof Dr. Friedhelm Hofmann das Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit beim Festgottesdienst zum Hauptfest der Bruderschaft von der Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Eichlberg bei Hemau. Mit rund 1000 im Pfarrbüro am Sonntag gemeldeten Pilgern bewegte sich die Zahl der Wallfahrer, wenn man die von der Marienfeier am Samstagabend noch dazu zählt, etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Ab ca. 8.45 Uhr trafen im Fünf- oder Zehnminutenrhythmus Gruppen aus näher oder auch weiter entfernt gelegenen Orten ein – am Sonntag aus insgesamt 18 Orten, am Samstagabend aus dreien. Nach dem Abschlussgebet der einzelnen Gruppen stärkten und erfrischten sich die Pilger kurz, die aufgestellten Stühle füllten sich rasch – auch mit Gläubigen, die – gesundheits- oder altersbedingt – mit dem Auto gekommen waren. Die heißen Temperaturen am Vormittag und das prognostizierte Unwetter am Nachmittag mag den einen oder die andere vielleicht abgehalten haben, auf den Eichlberg zu pilgern.
„Gelebtes Glaubenszeugnis“ der Wallfahrer
Alle „zu Fuß, mit dem Rad, Auto oder Bus“ gekommenen Pilger hieß der Ortsseelsorger Pater Shajers Robert zu Beginn des Festgottesdienstes willkommen. Er dankte für das „gelebte Glaubenszeugnis“ und begrüßte besonders den Hauptzelebranten Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, dessen Begleiter Domkapitular Monsignore Clemens Bieber und Hemaus Bürgermeister Herbert Tischhöfer. Namentlich erinnerte er an die 13 seit dem letzten Hauptfest der Bruderschaft von der Heiligsten Dreifaltigkeit verstorbenen Mitglieder und betete das Bruderschaftsgebet.

„Die Dreifaltigkeit heißt: Gott in drei Personen“
In seiner Predigt erinnerte der Altbischof zunächst an eine Tramp-Tour während seines Studiums durch Nordafrika, wo in einer ausgegrabenen frühchristlichen Kirche auch eine Abbildung des dreifaltigen Gottes erhalten geblieben war. Der Touristenführer habe dieses damals wie folgt erklärt: „Das sind die Nachfolger der drei römischen Götter Jupiter, Juno und Minerva.“ Trotz Erstaunen der Zuhörer habe keiner widersprochen. „Das war das eigentlich Erstaunliche und Befremdliche. Die Rede von der Dreifaltigkeit Gottes aufzulösen in der Nachfolge römischer Götter ist nicht zu verstehen“, drückte er auch Jahre später noch sein Unverständnis darüber aus. Aber auch heute bekäme man, so der frühere Oberhirte, bei der Erklärung der Dreifaltigkeit bzw. des Glaubens an diese vielfach „zerschmetternde Aussagen“. Altbischof Hofmann verdeutlichte, dass mit dem Fest der Dreifaltigkeit der Festkreis mit dem Dreiklang von Weihnachten (Fest des Vaters), Ostern (Fest des Sohnes) und Pfingsten (Fest des Heiligen Geistes) zusammengefasst und zu einem verdichtet wird. „Die Dreifaltigkeit heißt: Gott in drei Personen“, betonte der frühere Oberhirte, gab aber auch zu, dass diese Glaubensaussage schwer zu erklären sei. „Der Austausch zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist ist der Liebesaustausch innerhalb der göttlichen Wirklichkeit. Gott ist die Liebe als Urprinzip unseres Lebens. Wenn wir versuchen, Liebe zu empfangen, Liebe zu schenken, tauchen wir in diese Wirklichkeit Gottes ein. Mit dem Verstand können wir die Dreifaltigkeit nicht erschließen“, führte der emeritierte Bischof aus. Doch einige Worte Jesu - etwa seine Aussagen vom „Vater im Himmel“ bzw. „Ich und der Vater sind eins“ oder vom „Geist der Wahrheit“ und viele weitere – würden auf die Dreieinigkeit Gottes hinweisen. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass dieses Geheimnis der Dreifaltigkeit uns immer überfordert. Aus dieser Liebesbeziehung Gottes heraus war aber die Kirche gegründet und von Anfang an getragen worden. Diese Liebe sichtbar zu machen, das gilt auch für uns heute. Wenn wir hier auf den Eichlberg wallfahren, dann tun wir dies aus Liebe zu Gott – das ist die Vertikale – aber auch aus Liebe zum Nächsten – das ist die Horizontale. Und wenn wir Beides zusammenfügen, erhalten wir die Form eines Kreuzes. Und am Kreuz hat Christus die größte Liebe zu uns gezeigt, weil er sein Leben für uns hingegeben hat. So ist unser Pilgern auf den Eichlberg ein guter Anfang“, fasste der Altbischof zusammen. Abschließend ging er kurz auf die Historie der Wallfahrt, die Marienmotive im Gotteshaus und mariologische Aspekte ein. „Auch wir dürfen uns auf eine Zukunft freuen, in der wir die Liebe Gottes vollendet erfahren“, schloss der Altbischof seine Predigt und empfahl – auch mit Blick auf die Ereignisse in der Welt und der damit verbundenen Verunsicherung – das Gebet und das Wallfahren.
Kindersegnung am Nachmittag
Den Festgottesdienst gestaltete die Stadtkapelle Hemau, dirigiert von Lucia Riepl, musikalisch. Am Nachmittag spendeten stellvertretend für Altbischof Hofmann Domkapitular Bieber und Monsignore Johannes Hofmann, der aus Mungenhofen (gehört zur Pfarrei Eichlberg) stammt, den Kindersegen. Während dieser Andacht setzte dann das vorhergesagte Unwetter ein, so dass im Freien auch die zahlreichen Fieranten ihre Stände abbauten und das diesjährige Hauptfest der Bruderschaft von der Heiligsten Dreifaltigkeit ein etwas früheres Ende fand. Dennoch kamen auch danach einzelne Personen und suchten die Wallfahrtskirche zum Gebet und zur stillen Einkehr auf.
Text und Fotos: Markus Bauer
(lg)











