News Bild „Wo Gott geleugnet wird, fällt die Menschenwürde“

„Wo Gott geleugnet wird, fällt die Menschenwürde“

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(pdr) Anlässlich des 37. Nordgautages in Tirschenreuth hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am vergangenen Sonntag in der Stadtpfarrkirche in Tirschenreuth ein Pontifikalamt gefeiert. In seiner Predigt warf Bischof Gerhard Ludwig die Frage nach den Wurzeln der Kultur auf und machte deutlich, dass das Christentum die gesamte Kultur geformt hat. „Während aller geschichtlichen Wirren hat der Glaube Bestand gehabt“, so der Bischof. Auch heute dürfe man sich nicht einreden lassen, „dass wir hinter dem Mond zu Hause seien“. Der christliche Glaube habe Zeiten überdauert, in denen ein aggressiver Atheismus wie Nationalsozialismus und Kommunismus herrschte. Der Atheismus sei aber auch heute noch präsent, teils werde er – wie im Falle des Buches „Gotteswahn“ von Richard Dawkins - wissenschaftlich getarnt. Deutliche Kritik äußerte der Regensburger Bischof außerdem an der Schrift „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ von Michael Schmidt-Salomon. Darin werde das Bild vermittelt, dass sich alle, die an einen Gott glauben, auf dem Niveau eines Schweines befänden. Sogar Kindstötungen stellen nach dieser völlig amoralischen Sichtweise kein Verbrechen dar, weil der Mensch keinen freien Willen habe und nur von seinen Genen gesteuert handle. „Wo Gott geleugnet wird, gib es keine Werte mehr“, so Bischof Gerhard Ludwig. Die christliche Kultur habe eine große Geschichte hinter sich und auch eine große Zukunft vor sich. Der Mensch dürfe niemals Mittel zum Zweck werden. Menschen dürfen niemals als bloßes Biomaterial missbraucht werden nach dem Motto: Das Recht ist immer auf der Seite des Stärkeren. Die Einsicht, dass jeder einzelne Mensch eine unveräußerliche Menschenwürde besitze, rührt vom christlichen Menschenbild.

Während des Pontifikalgottesdienstes wurde die Orchestermesse in f-Moll des aus dem Landkreis Tirschenreuth stammenden Komponisten Ernst Kutzer zu Gehör gebracht. Kutzer, der kürzlich seinen 90. Geburtstag feierte, war während des Gottesdienstes anwesend. Er komponierte die Messe in den Jahren 1947 und 1948, 1962 wurde er mit dem Nordgaupreis ausgezeichnet. Am Nachmittag nahm der Regensburger Bischof gemeinsam mit 205 Gruppen und über 3500 Mitwirkenden an dem Festzug durch die Stadt teil.

Die Predigt des Bischofs



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