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„Wirtshaus im Heuport“ jetzt: gut bürgerlich, vegetarisch und vegan

Aug in Aug mit dem Dom gemütlich anstoßen

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Regensburg, 21. März 2023

Das vormalige Restaurant Haus Heuport erwacht derzeit zu neuem Leben: als „Wirtshaus im Heuport“. Nach mehreren Jahren der Renovierung stellten die neuen Geschäftsführer der Gastronomie in dem renommierten bürgerlichen Bau in Regensburg das Wirtshaus und das neue Konzept der Öffentlichkeit vor. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten waren gekommen.

Die Geschäftsführer sind Vitus Sellmaier und Michael Huber. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts befindet sich der repräsentative Bau im Eigentum des Bischöflichen Stuhls Regensburg. Auch Bischofshof-Verkaufsleiter für Gastronomie Tobias Funke war auf dem Podium sowie Prof. Dr. Veit Neumann von der Bischöflichen Presse- und Medienabteilung, der über die historisch einzigartige Lage und Geschichte des Gebäudes sprach.

Team aus Bedienung, Küche und Verantwortlichen spielt sich ein

Derzeit läuft die komplett neu konzeptionierte „Gastro“ noch im Betriebsmodus – das Team aus Bedienung, Küche und Verantwortlichen spielt sich ein. Geboten wird „bürgerliche Wirtshauskost“, sagte Geschäftsführer Vitus Sellmaier, „ergänzt durch vegetarische und vegane Angebote“. Denn auch die Studentinnen und Studenten in Regensburg sollen angesprochen werden. Für sie etwa gibt es Sellerieschnitzel, Brotzeitbrettl und manches mehr. Am Donnerstag, 23. März, geht es richtig los, denn dann ist Fassanstich. Vitus Sellmaier: „Wir werden endlich wieder Aug in Aug mit dem Dom gemütlich anstoßen können.“ Allerdings läuft die Küche im momentanen Testbetrieb auch bereits regulär; deshalb haben in den vergangenen Tagen bereits nicht wenige Gäste aus Regensburg und darüber hinaus das Wirtshaus besucht und gespeist sowie das Bier von Bischofshof getrunken. Geöffnet ist momentan noch ab 17 Uhr.

Bier und Wein sind mit Bedacht ausgewählt

Auch hob Vitus Sellmaier, Gastronom mit Deutschland- und Österreich-Erfahrung, hervor: „Alle Gerichte sind sorgsam zubereitet, Bier und Wein sind mit Bedacht ausgewählt, und das immer mit persönlicher Beziehung zu den Lieferanten.“ Sellmaier selbst entstammt einem Bäckereibetrieb im Umfeld von München. Und weiter: Gekocht wird nach der Slow Cooking-Methode.

Zum Braten oder zur Haxn das Dunkle

Bischofshof-Verkaufsleiter Funke dankte den Pächtern und nannte die Vorfreude „riesig“. Außerdem schilderte der Experte, welches Bischofshof-Bier zu welchem Gericht passen würde („Obatzder und Helles, das passt immer zusammen“, oder: „Zum Veganen geht das alkoholfreie Weißbier oder unser Pils recht gut“; schließlich: „Zum Braten oder zur Haxn auf alle Fälle das Dunkle“). Jedenfalls bestätigte Funke: „Wir wollen die Leute zusammenbringen. Jeder soll wiederkommen, weil er sich wohlfühlt.“

Das neue Juwel der Regensburger Gastro-Szene

Geöffnet sein wird das „neue Juwel der Regensburger Gastro-Szene“ montags bis sonntags von 11.30 bis 23.00 Uhr, mit warmer Küche bis 21.30 Uhr, am Wochenende mit Küche bis 22.00 Uhr.

Einer der repräsentativsten bürgerlichen Bauten

Auf welchem historischen Terrain und in welchen historischen Mauern sich das gastronomische Leben auf der Westseite des Doms St. Peter wieder entfaltet, verdeutlichte Prof. Dr. Veit Neumann. In seinen Ausführungen beschrieb er das traditionelle Miteinander von Lebenserhalt, Handel, Repräsentation sowie Nähe und Distanz zum Geistlichen im Haus Heuport. Das Haus neben dem ursprünglichen Heumarkt und Eiermarkt besteht aus zwei Bauteilen: Der eine Baukörper steht mit der Ostfassade gegen den Dom, der Baukörper nach Norden ist die ehemalige Hauskapelle St. Andreas. Das Ensemble zähle zu den repräsentativsten bürgerlichen Bauten Regensburgs, repräsentativ allein schon durch die Lage und die besondere Ausdehnung. Erbauer war der Hansgraf Carl Kratzer, Schirmherr der Regensburger Fernkaufleute. Entstanden ist der Bau um das Jahr 1337. Prof. Neumann verwies unter zahlreichen weiteren Details auf die geistliche Darstellung einer Verführung durch den Fürsten der Welt am Treppenaufgang, während die erfreute Jungfrau ein umgekehrtes Ölgefäß in der Hand hält: unzweideutiger Hinweis auf das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (Mt 25,1-13), die dem Bräutigam entgegengehen sollen. Auch am Straßburger Münster gibt es diese Darstellung. In Regensburg aber findet es sich im profanen Bereich, was auf das besondere Verhältnis der ursprünglichen Eigentümer zum Evangelium hinweist; mindestens aber, so Prof. Neumanns Deutung, als Hinweis auf die Tugend der Klugheit (und, aktualisiert mit Blick auf die Gastronomie, auf die Tugend der Mäßigung) bei allem Tun gesehen werden kann.

In der Nachbarschaft der Residenzstraße wartet Jugendstil

Das Gebäude trägt Gotisches, Renaissance-Elemente, Barockes sowie Architekturmalerei im Stil des Empire, und in der Nachbarschaft, Residenzstraße, zeigt sich sogar der Jugendstil. „In solche Sinnstrukturen eingebettet, steigt die Lebensqualität“, sagte Prof. Neumann: „Wenn die ansprechende Verköstigung und insbesondere gutes Bier dazukommt, dann ist dies doppelt erstrebenswert.“

Text: ven, Bilder: Wirtshaus im Heuport, ven



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