News Bild „Wir müssen unsere Strukturen mit Leben füllen!“ Viele Menschen haben diskutiert über die Kirche im 21. Jahrhundert bei der Reihe „Diözesankomitee vor Ort“ mit Bischof Voderholzer

„Wir müssen unsere Strukturen mit Leben füllen!“ Viele Menschen haben diskutiert über die Kirche im 21. Jahrhundert bei der Reihe „Diözesankomitee vor Ort“ mit Bischof Voderholzer

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Wie sieht die Kirche der Zukunft aus? Mit einer Podiumsdiskussion im Regensburger Kolpinghaus hat die Reihe "Diözesankomitee vor Ort" am 1. Februar ihren Abschluss gefunden. Bei der letzten Veranstaltung unter dem Motto "Kirche im 21. Jahrhundert - Bausteine einer lebendigen Kirche sein" hat Bischof Rudolf Voderholzer den Abend mit einem Impulsreferat eingeleitet. Anschließend wurden auf dem Podium die Ergebnisse der letzten vier Veranstaltungen analysiert. Danach war Zeit für die Menschen im Publikum, um ihre Fragen loszuwerden.

Als Vertreter von diözesaner Ebene war für die Verbände Karin Schlecht (Diözesanvorsitzende des KDFB) anwesend, für die Pfarrgemeinderäte Reinhard Legat (PGR Tirschenreuth) und für die Geistlichen Gemeinschaften Josef Irl (Jugend 2000). Thomas Andonie (ehemaliger BDKJ-Vorsitzender und ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Diözesankomitees) war als Initiator der Reihe anwesend. Moderiert wurde der Abend von Michael Eibl, dem Direktor der Katholischen Jugendfürsorge. Auch die Vorsitzende des Diözesankomitees, Michaela Halter, war anwesend. Sie sprach zur Begrüßung ein paar Worte, überließ dann aber Bischof Rudolf Voderholzer das Feld.

Viel Änderung, viel Gesprächsbedarf

Der Regensburger Bischof brachte in seinem Impulsreferat viele Dinge zur Sprache, die ihm am Herzen lagen - aber alles im Hinblick auf die Fragestellung des Abends: Wie kann die Kirche im 21. Jahrhundert aussehen? Dem Wesen nach sei die Kirche über die Jahrhunderte hinweg immer gleich. Dieses Wesen müssten wir immer wieder aus den Quellen unseres Glaubens heraus zu erarbeiten versuchen. Er zitierte dabei Karl Rahner, der den Christ der Zukunft als Mystiker bezeichnet hatte: Einer, der etwas erfahren hat und darüber auch auskunftsfähig ist, der in eine glaubende Gemeinschaft eingebunden ist und der zur Not auch in der Einsamkeit willens ist, seinen Glauben zu bezeugen.

Den Impuls des Bischofs im Hinterkopf, ging es im Anschluss um die Auswertung der vier vorherigen Veranstaltungen. "Es gibt viel Gesprächsbedarf, es ändert sich viel. Da muss Raum geboten werden, um das anzusprechen. Jeden Christ bewegt die Frage, wie er Leute für den Glauben begeistern kann", so Thomas Andonie, der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Diözesankomitees. "Ich wünsche mir eine offene Kirche und lebendige Gemeinschaften vor Ort", sagte Karin Schlecht. Für die KDFB-Vorsitzende war die Rolle der Frau zudem ein großes Thema.

Wie begeistern wir junge Menschen für die Kirche?

Die Besucher brachten an diesem Abend vielfältige Themen ein: da ging es um die Frage, wie Jugendliche langfristig für die Kirche zu begeistern sind. Oder die Sache mit der Zusammenlegung von Pfarreien. Und der Wunsch, die Verbände zu stärken. Durchaus kritische Stimmen meldeten sich zu Wort: Hat die Kirchensteuer in ihrer Form Berechtigung? Wie wird der Einsatz von ausländischen Priestern gesehen, bei denen es sprachliche Barrieren gibt?

Bischof Voderholzer schilderte seine eigenen Eindrücke zum Thema "Kirche im 21. Jahrhundert": Etwa, dass viele Pfarreien die neuen Medien nutzen. "Wir müssen uns diese Medien noch viel mehr zunutze machen. Ich habe den Eindruck, hier könnten wir noch mehr Fantasie investieren. Ich möchte alle Pfarreien ermutigen, diesen Weg voranzuschreiten." Oder seine Erfahrungen mit jungen Menschen und ihrer Berufung: Diese hätten das Privileg, träumen zu dürfen und Visionen zu haben. "Doch ich habe viele Studenten erlebt, die sich die Frage nach ihrer Berufung noch nie gestellt haben."

Was Bischof Rudolf aus den Anregungen mitnimmt? "Unsere sakramentale Struktur ist eine zukunftsmäßige Struktur. Wir müssen sie mit Leben füllen."

 

Info: Die Diskussionsreihe "Kirche im 21. Jahrhundert - Bausteine einer lebendigen Kirche sein" hat seit 2015 viermal im Bistum stattgefunden: in Weiden-St. Josef, in Amberg-Hl. Dreifaltigkeit, in Cham-St. Jakob und Landshut-St. Wolfgang. Die Themenbereiche waren "Zukunftsfähige Strukturen der Kirche" (an allen Orten), "Das Verhältnis Kirche und Staat" (an allen Orten), "Kirche und als ökologische Institution" bzw. "Ökologie und Nachhaltigkeit" (in Weiden und Landshut), "Jugend  und junge Erwachsene - Glaube und Generationen" (in Amberg, Cham, Landshut), "Glaubenskommunikation" (in Amberg, Cham, Landshut). Bis zu 120 Personen haben sich bei den einzelnen Veranstaltungen über die Zukunft der Kirche ausgetauscht.



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