„Wir müssen uns vom Beispiel der Heiligen ermutigen lassen“ - Weihbischof Reinhard Pappenberger feierte ein Pontifikalamt anlässlich des Hochfestes Allerheiligen
(pdr) Mehrere hundert Gläubige hatten sich am Hochfest Allerheiligen zum Pontifikalamt im Hohen Dom St. Peter zu Regensburg eingefunden. Weihbischof Reinhard Pappenberger zelebrierte die Messe zusammen mit Vertretern des Domkapitels. Auch die Priesteramtskandidaten waren während des Pontifikalamtes anwesend, das von den Regensburger Domspatzen musikalisch auf höchstem Niveau gestaltet wurde.
Weihbischof Reinhard Pappenberger konzentrierte sich in seiner Predigt auf die Bedeutung der Heiligen in der katholischen Kirche. „Sie sind den Weg des Glaubens zu Ende gegangen, haben die Schwelle des Todes überschritten und Gott half ihnen zur Vollendung zu kommen,“ sagte der Weihbischof. Es sei kein Wunder, dass sich die bedrängten Menschen an die Heiligen um Fürsprache bei Gott wendeten, denn diese seien das Beispiel dafür, dass der Tod überwunden werden könne und es dann im ewigen Heil keine Mühsal und kein Leid mehr gebe, sondern nur noch ewige Freude. In ihrer Zeit seien die Heiligen stets „leuchtvoll gewesen und ein Hoffnungszeichen für andere“, sagte Weihbischof Pappenberger. „Sie können das sein, weil sie durch den Glanz Jesu Christi aus sich selbst heraus strahlen. Jeder Heilige kann sagen: Nicht mehr ich lebe eigentlich, sondern Christus lebt in mir," erklärte der Weihbischof. Er riet den Gläubigen, sich den Heiligen zu nähern, sie um Fürsprache anzurufen und die Gemeinschaft mit ihnen zu suchen, denn sie seien es, die uns mit Christus, dem Heil verbänden. Es sei selbstverständlich, dass das Christentum des Ostens und des Westens das Gedenken an die Heiligen immer pflegte. „In jeder Heiligen Messe gedenken wir der Gottesmutter und aller Heiligen und wir wissen uns in ihrer Gemeinschaft. Jede Heilige Messe ist ein Hineintreten in das, was im Himmel geschieht. Die Eucharistie ist das Auftun des Himmels über unserem Leben. Der Strahl der Herrlichkeit trifft bei der Messe auf uns," sagte der Weihbischof weiter.
Dieser Glanz jedoch nehme nichts weg von unserem Alltag, unseren Pflichten und Arbeiten, er kürze auch den Weg nicht ab. Aber all dies, sagte der Weihbischof, erstrahle in einem anderen Licht. „Der Blick auf den Himmel schwächt uns nicht, sondern fördert in uns die Kraft zum Leben. Wir müssen uns vom Beispiel der Heiligen ermutigen lassen“, sagte Weihbischof Pappenberger. Er stellte fest, dass es heutzutage notwendig sei, dass uns das Gnadenlicht leuchte, „denn vieles verdunkelt die Welt“, sagte der Weihbischof. Gerechtigkeit und Frieden seien in Gefahr, der Schutz des menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende ebenso.
In dieser globalisierten Zeit müsse man ganz besonders auf die Kleinsten und die Schwächsten schauen, appellierte der Weihbischof an die Gläubigen. Er erinnerte an den im Jahr 2007 verstorbenen Abbé Pierre, der in Frankreich gerade wegen seiner Einfachheit und Nächstenliebe hoch verehrt gewesen sei. In einem Interview mit Jugendlichen habe er auf die Frage „Was ist das Leben?“ geantwortet: „Es ist das bisschen Zeit, das wir haben und das uns frei zur Verfügung steht, um.… lieben zu lernen!“ Und auf die nächste Frage, wie man denn in den Himmel kommen könne, sagte der Abbé: „Wir müssen von dieser Freiheit Gebrauch machen und wirklich lieben lernen und zwar auch die, die ganz abseits stehen und so sehr auf Liebe warten.“ An solchen Menschen, die von innen heraus strahlten, habe es in der Kirchengeschichte nie gefehlt und das sei ein Grund zu feiern, sagte der Weihbischof. „Ohne das beständige Zeugnis der Heiligen wäre die Kirche längst am Ende,“ stellte Weihbischof Pappenberger fest. Die Menschen suchten stets Leute, „die ihnen nichts vorspielen und sie bedingungslos lieben. Die moderne Welt verlangt nach Zeugen, die das Evangelium in ihr Leben einfließen lassen und sich so zum Werkzeug Gottes machen“.