„Wir legen großen Wert auf einen guten Umgang miteinander“
(pdr) Die Arbeitswelt prägt das Leben vieler Katholiken im Bistum Regensburg. Bischof Gerhard Ludwig Müller besuchte erst kürzlich die Otto Beier Waffelfabrik in Miltach, die im Bistum Regensburg gelegen ist (siehe Bild). Im Interview mit der Bischöflichen Pressestelle erklärte Alexander Beier, Geschäftsführer Technik der Waffelfabrik, unter anderem, dass sein Großvater nach der Vertreibung aus dem Sudetenland mit einem Waffeleisen und viel Gottvertrauen den Neuanfang wagte.
Wieviele Mitarbeiter beschäftigen Sie? Kommen Ihre Mitarbeiter vorrangig aus der Region?
In beiden Betrieben Miltach und Wilsdruff bei Dresden zusammen 90 Mitarbeiter. Diese kommen aus der jeweiligen Region.
Wohin gehen Ihre Produkte?
In über 40 verschiedene Länder der Welt.
Welchen Marktanteil haben Sie? Was ist Ihre Marktstrategie?
Wir sind ein Nischenproduzent und haben mehrere Standbeine. Wir sind Hersteller im Bereich der Rohwaffeln als Zulieferer für die Industrie. Wir sind der richtige Ansprechpartner im Bereich Cremewaffeln für 2 bis 200 Jahres-Tonnen. Im Bereich Schaum sind wir Lieferant für den Markthandel. Hier verfügen wir über ein sehr umfangreiches Sortiment. Riegel produzieren wir im Private-Label-Bereich. Das Sortiment umfasst alle Varianten wie z. B. Cerialien- und Fruchtriegel mit Überzug und ohne Überzug. Diese können wir in den Qualitäten bio, glutenfrei und diät herstellen. Es ist unsere Marktstrategie, dass wir eine hohe Flexibilität vorweisen können und gerade die Nischenmärkte auf unserem Sektor bedienen können.
Bekommen Sie die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise zu spüren? Wie können Sie in solchen Zeiten bestehen?
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spüren wir momentan nur gering.
Ihr Großvater wurde wie viele andere Unternehmer aus dem Sudetenland vertrieben. Was hat er mitgenommen, das die Grundlage des Erfolgs in der Bundesrepublik bedeutete?
Mein Großvater konnte damals eine Handbackzange zum Backen von Waffeln mitnehmen. Mit diesem Waffeleisen und viel Vertrauen auf Gott konnte er damals den Neuanfang wagen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Geschäftserfolg und der grundsätzlichen Einstellung gegenüber dem Leben, das heißt dem Glauben?
Einen Zusammenhang zwischen Geschäftserfolg und Glauben kann ich so nicht direkt beantworten. Meine Großeltern waren fest verwurzelt im christlichen Glauben und fanden darin immer eine Hilfe und Mut zum Weitermachen. In unserer jetzigen Generation wird großer Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und einen menschlichen Umgang miteinander gelegt.
Welche Prinzipien legen Sie Ihrem unternehmerischen Handeln zugrunde?
Die Kundenzufriedenheit ist das oberste Gebot in unserem Unternehmen. Denn ein zufriedener Kunde kommt auch mit seinen neuen Ideen wieder zu uns! Es ist auch wichtig, niemals auf einem Stand stehen zu bleiben, sei es bei der Technik wie auch bei den Rohstoffen. Denn Stillstand ist Rückschritt!
Sie versüßen buchstäblich das Leben vieler Menschen mit Ihren Waffeln. Wann sind Sie persönlich zufrieden?
Wann ist man zufrieden? Ich bin zufrieden, wenn die Dinge, die ich mir vorgenommen habe, reibungslos klappen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Wirtschaft wieder einen kräftigen Aufschwung bekommt und dass endlich einmal der Frieden auf Erden herrscht.