„Wir dürfen uns Schwestern und Brüder nennen“ - 500 Besucher bei der Jugendwallfahrt Vilsbiburg
„Bist du a bei dem Verein?“ So lautete das Motto der 63. Jugendwallfahrt Vilsbiburg (JuWa). Rund 500 Jugendliche und Pfarreimitglieder waren trotz Temperaturen weit über 30 Grad zur Wallfahrtskirche gekommen, um mit Bischof Rudolf Voderholzer einen Gottesdienst zu feiern und im Anschluss daran auf dem Vorplatz der Kirche in gemütlicher Runde den Tag ausklingen zu lassen.
Die Jugendwallfahrt ist keine Wallfahrt im eigentlichen Sinne, denn nicht mehr alle Gruppen aus dem Landkreis Landshut und Umgebung pilgern zu Fuß zur Bergkirche hinauf. Vergleichbar ist die „JuWa“ vielmehr einem Katholikentag in Miniaturformat. Wegen des „großen“ Katholikentags in Regensburg hat der JuWa-Veranstalter, der BDKJ Kreis Landshut, den Termin seiner Wallfahrt heuer ausnahmsweise auch von Mai auf Juli verschoben. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand ein Auszug aus der Apostelgeschichte. Der Kämmerer der äthiopischen Königin war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten. Auf dem Rückweg las er das prophetische Lied vom „Gottesknecht“, konnte damit aber nichts anfangen. Erst als er Philippus traf und dieser ihm von Jesus erzählte, ergab das Gelesene einen Sinn. Der Kämmerer ließ sich taufen.
Warum wollte der Kämmerer unbedingt getauft werden? Bischof Voderholzer erinnerte, dass Jesus der Weg zum Heil und zur Seligkeit sei. „Das ist weit mehr als irdisches Glück.“ Der Kämmerer sei auf der Suche gewesen und war eigentlich schon wieder auf dem Heimweg. Dank Philippus aber habe der Kämmerer erst gemerkt, „dass die 1500 Kilometer bei der Hitze doch nicht umsonst waren“. Denn auf dem Weg habe er Jesus gefunden. Und wer mit Jesus aufs innigste verbunden sei, der werde gewinnen, auch wenn er sein Leben verliere.
Viele von uns sind auf der Suche nach Glück. Doch was ist Glück? „Glück ist eine Nebenwirkung“, sagte Bischof Voderholzer. Es stelle sich erst auf dem Rücken einer guten Tat ein. Erst wer sich selbst „investiere“ oder „verschenke“, könne Glück erle-ben. Und wie könnte man das besser als in einem Verein? Er lud deshalb alle Jugend-lichen und junge Erwachsene ein, sich in Vereinen zu engagieren. Die Kirche aber sei mehr als ein Verein. „Sie ist eine große Familie und wir dürfen uns Schwestern und Brüder nennen.“ Die Kirche mit dem Sonntagsgottesdienst sei auch der Ort, um Kraft zu schöpfen, um an anderen Tagen für andere da sein zu können. Da sein will das JuWa-Team auch für das kleine Mädchen Lea, das schwerbehindert ist. Die Kollekte des Tages soll Leas Familie, die in der Nähe wohnt, gespendet werden. Mit Live-Musik und buntem Rahmenprogramm ließ man bei herrlichstem Sommerwetter die Jugendwallfahrt 2014 ausklingen.