News Bild Wie die Kirche der Zukunft aussieht: Katholiken diskutierten bei Veranstaltung des Diözesankomitees „Kirche im 21. Jahrhundert – Bausteine einer lebendigen Kirche sein“ am Dienstag in Amberg

Wie die Kirche der Zukunft aussieht: Katholiken diskutierten bei Veranstaltung des Diözesankomitees „Kirche im 21. Jahrhundert – Bausteine einer lebendigen Kirche sein“ am Dienstag in Amberg

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Die Frage, wie die katholische Kirche im 21. Jahrhundert aussehen kann, bewegt die Menschen. Aus diesem Anlass veranstaltete das Diözesankomitee in Kooperation mit der Pfarrei Amberg-Hl. Dreifaltigkeit und der KEB Amberg-Sulzbach am 16.03.2016 in der Reihe „Diözesankomitee vor Ort“ einen Gesprächsabend zum Thema „Kirche im 21. Jahrhundert – Bausteine einer lebendigen Kirche sein“. Nach einem Abendlob unter der Leitung von Pfarrer Ludwig Gradl konnte die Vorsitzende des Diözesankomitees, Michaela Halter, trotz „Fußballkonkurrenz“ zahlreiche Interessierte begrüßen. Sie wies darauf hin, dass die Kirche einer Vielzahl gesellschaftlicher Veränderungen Rechnung tragen müsse, ohne die eigene Substanz zu zerstören.

Den Glauben vielfältig verkünden

 

In einem Impulsreferat verglich Präfekt Gerhard Pöpperl, Direktor der Berufungspastoral im Bistum Regensburg, die Kirche des 21. Jahrhunderts mit einem Orchester. Dabei werde oft vergessen, wie groß und vielfältig es sei. Die wahre Klangfülle des Orchesters entstehe erst durch die verschiedenen Instrumente. Ähnlich sei es mit dem Glauben: auch in der Kirche des 21. Jahrhunderts gebe es zu Recht und zu ihrem Gewinn unterschiedlichste Formen, wie Glaube gefeiert werde. In vier Themenbereichen skizzierte Direktor Pöpperl verschiedene Fragestellungen. Bei den Strukturen der Kirche nannte er als Sinnbild für den Wandel den Umbau des Priesterseminars. Wo es früher Schlafsäle und Duschen auf dem Gang gegeben habe, gebe es heute Einzelzimmer mit Nasszellen. Auch in den Familien sei der Umbau zu beobachten. Wo früher sich mehrere Geschwister ein Zimmer teilten, hätte heute oft jedes Kind ein eigenes Zimmer. Die Veränderungen seien Ausdruck der veränderten Bedürfnisse. Auch bei den Pfarreiengemeinschaften, die entstanden sind, sei dies so zu verstehen. Dabei könne man auch „alte“ Räume neu nutzen. Zum Verhältnis Kirche und Staat merkte er an, dass man als Kirche auch heute noch in unserem Land etwas bewegen könne, was beispielsweise „Campus Asyl“ von der Kath. Hochschulgemeinde Regensburg beweise. Wo früher 40 Ehrenamtliche tätig gewesen seien, engagierten sich jetzt über 1000. Zum Thema Jugend und junge Erwachsene stellte er die Frage, ob wir uns noch die Zeit nehmen würden mit den Jugendlichen gemeinsam den Glauben zu diskutieren, um ihn dann gemeinsam zu entdecken. Auch sei es Aufgabe der Kirche neue und breitere Felder der Glaubenskommunikation zu entdecken.

Mehr miteinander als nebeneinander kirchlich agieren

Nach dem Impuls hatten die Anwesenden die Möglichkeit in Kleingruppen die verschiedenen Themenbereiche zu diskutieren. Unter der Moderation von Katharina Libon, ehrenamtliche Diözesanvorsitzende des BDKJ, wurden die Ergebnisse aus den Gruppen im Plenum zusammengefasst. Zu den Pfarreiengemeinschaften wurde angemerkt, dass die Tendenz bestehe, an den alten Strukturen festzuhalten, wobei der Pfarrer dann die einzige Klammer sei. Es sei aber eine Chance, wenn Laien selbst aktiv würden und mehr Aufgaben übernähmen. Wichtig sei, dass die Laienarbeit geschätzt werde. Ebenso solle die Arbeit der Caritas vermehrt als Teil der Kirche wahrgenommen werden. Zum Thema Jugend und junge Erwachsene wurde angeregt, vermehrt Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, um christliche Gemeinschaft erleben zu können. Die in der Jugendarbeit Tätigen sollen ermutigt werden, „heiße Themen“ mit den Jugendlichen authentisch zu diskutieren. Jugendgottesdienste seien auch eine Chance der überpfarrlichen Zusammenarbeit. Dabei könne man auch neue Gottesdienstformen entwickeln. Betont wurde auch die Vorbildfunktion im Glaubensleben. Grundtenor des Abends war, dass in der Kirche mehr Miteinander wichtig sei, weniger Nebeneinander. Auch solle ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass nicht nur die Hauptamtlichen in der Kirche für die Glaubensweitergabe verantwortlich seien. Jeder Gläubige habe Mitverantwortung für die Kirche.

Die Veranstaltungsreihe „Diözesankomitee vor Ort“ wird fortgesetzt mit einem Gesprächsabend in Cham-St. Jakob am 12. Juli 2016.



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