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Wichtige Energiespartipps für Pfarreien

Pragmatisch, schnell umsetzbar und kostengünstig

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Regensburg, 28. Juli 2022

Der Klimawandel und der Ukrainekrieg mit den damit einhergehenden exorbitanten Energiepreissteigerungen und der knapper werdenden Verfügbarkeit der Ressourcen zwingt uns zum radikalen Umdenken bezüglich unseres Nutzerverhaltens in Bezug auf Strom und Heizversorgung unserer Gebäudlichkeiten. Die Brisanz der vorherrschenden Situation erfordert sofortiges und kontinuierliches Handeln, die Enzyklika Laudato Si bildet die Grundlage für unser Handeln.

Nachfolgend werden Maßnahmen für die Kirchenstiftungen aufgelistet, welche niederschwellig, pragmatisch, schnell umsetzbar und kostengünstig durchzuführen sind:

 

Kirchen

Die Energieverbräuche sind in temperierten Kirchen, je nach Heizsystem, extrem hoch.

Temperierung

Beste Lösung: Verzicht auf die Temperierung der Kirchen (Frostschutz bei wassergeführten Temperierungssystemen beachten).

Werktaggottesdienste könnten in temperierte „Winterkirchen“ verlegt werden.

Regional- bzw. Pfarrei übergreifend könnten geeignete Standorte gesucht werden.

Alternativ: Reduzierung der Wärme in der Kirche

  • Raumtemperatur mit Thermometer beobachten
  • Grundeinstellungen überprüfen und auf Nutzungszeiten reduzieren
  • bei zentraler Regelung max. 8 Grad auch während der Messe

Stromverbrauch

  • Außenbeleuchtungen der Verkehrswege mit Zeitschaltuhr betreiben
  • Illuminationen von Kirchen und Türmen dauerhaft ausschalten
  • Glockenschlag (Viertel- und Stundenschlag) ausschalten/reduzieren
  • Beleuchtungen auf LED umstellen
  • Sakristeien nur während der tatsächlichen Nutzungszeiten beheizen. Bei Nachtspeicheröfen wird besonders großes Einsparpotential gesehen. Kurzfristig wäre ein Ersatz durch Infrarotheizsysteme möglich

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Heizung

  • Im Sommer sollte die Heizung ausgeschaltet werden (nur Warmwasserbetrieb)
  • Raumthermostate an allen Heizkörpern nachrüsten bzw. alte Thermostate austauschen
  • Einstellung der Thermostate: Der Thermostat regelt die Temperatur und nicht wie oft fälschlicherweise vermutet, „wie schnell“ es warm wird. In Büroräumen ist ein Raumklima von 19-22 Grad ideal (ggf. Wolldecke mitnehmen, gesünder als zu warme Raumluft oder Heizlüfter). Pro 1°C Raumtemperatur können Heizkosten um bis zu 6% gesenkt werden

Ziffer 1: 12 Grad Celsius

Ziffer 2: 16 Grad Celsius

Ziffer 3: 20 Grad Celsius

Ziffer 4: 24 Grad Celsius

Ziffer 5: 28 Grad Celsius

  • Raumtemperatur reduzieren
  • Heizkörper entlüften, hydraulischer Abgleich
  • Grundeinstellungen prüfen/optimieren (Heizkurve, Nachtabsenkung)
  • In wenig genutzten Räumen (Druckerraum, WC etc.) und nach Dienstschluss Thermostate auf „Frostschutz“ stellen

Strom

Büroräume

  • PC, Monitore, Maus, Drucker und andere elektrische Geräte (z.B. in den Teeküchen) bei längerer Nichtnutzung ausschalten oder sofern möglich ausstecken - nicht auf Standby
  • Im PC Betrieb Energiesparmodus nutzen und Bildschirmhelligkeit reduzieren
  • Nur ausdrucken was unbedingt nötig ist, beidseitig drucken

Küche

  • Elektrogeräte (Kühlschränke, Gefriertruhen, Geschirrspüler) überprüfen - energieeffiziente Geräte kaufen
  • Keine Zweit- und Drittkühlschränke durchlaufen lassen
  • Geschirrspüler in den Küchen erst anschalten, sobald dieser voll ist (alternativ die „halb-voll“ Funktion nutzen um Warmwasser zu sparen)

Sonstiges

  • Abwägung Präsenztreffen oder Videokonferenz, um Fahrten zu vermeiden - Stoßlüften – keine Dauerlüftung über gekippte Fenster (währenddessen Thermostate geschlossen halten)
  • Türen geschlossen halten, Rollläden herunterlassen (Wärme halten)
  • Fenster einstellen (höherer Anpressdruck der Dichtungen)
  • Keine Möbelstücke vor die Heizung stellen
  • Treppe nutzen statt Aufzug
  • Licht ausschalten, wenn nicht benötigt

Einen „Kümmerer“ suchen, der sich energetischer Themen annimmt und diese anhand der Checkliste (siehe Baurichtlinien) abarbeitet. Er soll befähigt sein, die zentralen Grundeinstellungen der Heizungen nach energetischen Gesichtspunkten zu bedienen.

Informationen zu allen Einspartipps sollen mit den Pfarreimitgliedern kommuniziert werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Ausführliche Informationen zum Thema „Energie sparen“ finden Sie auch in den Baurichtlinien: Kapitel F 2 Energiebewusstes Nutzerverhalten, Kapitel F 5 Kirchen, Checkliste (Downloadbereich)

Bei weiteren Fragen zu den Energiespartipps stehen die jeweiligen Gebietsarchitekten des Bischöflichen Baureferates zur Verfügung. 

Die Energiespartipps zum Download

Text: Gerhard Hackl, Bischöfliches Baureferat; Simone Summerer, Klimaschutzmanagerin
Bildnachweis: Illustration Glühbirne: ©by-studio - stock.adobe.com, Innenansicht Dom: ©altrofoto/Uwe Moosburger



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