„Wer von der Liebe Gottes erfüllt ist, dessen Herz öffnet sich für die Menschen“ - Bischof Gerhard Ludwig feiert Pontifikalamt am Hochfest des heiligen Wolfgang
(pdr) Anlässlich des Hochfestes des heiligen Wolfgang hat Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller am vergangenen Freitagabend in der Päpstlichen Basilika St. Emmeram in Regensburg mit hunderten Gläubigen ein Pontifikalamt gefeiert. Der Apostolische Nuntius Dr. Jean-Claude Périsset sowie Prälat Robert Thummerer waren Konzelebranten.
In seiner Predigt betonte Bischof Gerhard Ludwig die Vorbildfunktion des Diözesanpatrons: „Der heilige Wolfgang ist ein Vorbild in dem Eifer, mit dem er das Bischofsamt ausgeübt hat. Er hat die apostolische Sendung der Kirche fortgesetzt und die Kirche auf die gute Weide Christi geführt“, so der Bischof Gerhard Ludwig. Besonders bezeichnend für den heiligen Wolfgang sei dessen Wertschätzung für die Liturgie gewesen, die dadurch verdeutlicht werde, dass der Regensburger Bistumspatron im Jahre 975 eine Domsingschule für Knaben gegründet habe, die heute als Regensburger Domspatzen bekannt ist.
„Die musica sacra, die heilige Musik, ist nicht nur ein schmückendes Beiwerk, sondern vielmehr integraler Bestandteil der Liturgie. Durch Musik wird unser Herz erhoben und wir machen damit deutlich, dass unser Herz und unser Leib hinjauchzen zu Gott“, so der Regensburger Oberhirte. Entgegen der Kritik der vergangenen Tage, wonach ein Konzert der Regensburger Domspatzen zu Ehren des ehemaligen Domkapellmeisters in der Sixtinischen Kapelle in Rom nicht gerechtfertigt sei, hob Bischof Gerhard Ludwig hervor: „Wir sind stolz darauf, dass wir in der Lage sind unseren Domchor, dessen Gründung auf die Initiative des heiligen Wolfgang zurückgeht, zu unterhalten. Die Regensburger Domspatzen wirken segensreich für eine würdige Gestaltung der Liturgie.“
Der Kritik, das Geld für die Finanzierung der Reise hätte auch zur Unterstützung Bedürftiger verwendet werden können, entgegnete der Bischof, dass das Mitfühlen mit den Armen und die Ausrichtung auf Gott in der Liturgie untrennbar zusammen gehörten: „Wessen Herz von der Liebe Gottes erfüllt ist, dessen Herz öffnet sich auch für die Menschen“, so der Regensburger Bischof. Dies werde auch in der Person des heiligen Wolfgang deutlich, der sich neben der Förderung der Liturgie durch sein caritatives Wirken ausgezeichnet und somit die gesamte Sendung der Kirche ins Auge gefasst habe. Daher ermunterte der Regensburger Oberhirte junge Menschen dazu, nach dem Vorbild des Heiligen Wolfgang dem Ruf Jesu Christi zu folgen und so die Gnade Gottes zu erfahren.
Nach der Heiligen Messe begab sich Bischof Gerhard Ludwig mit den Mitgliedern des Domkapitels sowie mit den Kanonikern der Kollegiatstifte St. Johann und Alte Kapelle zum Reliquienschrein des heiligen Wolfgang in die Krypta und bat den Diözesanpatron um Fürsprache bei Gott. Im Anschluss an die Eucharistiefeier verteilten Missionare der Stadtmission Regensburg Wolfgangsbrot und Wein an die Gläubigen.