„Wer mit Gott geht, erfährt das Licht des Lebens“ - Nacht der offenen Kirche im Dom St. Peter mit Bischof Gerhard Ludwig Müller
Unter dem Motto „ Damit Weihnachten Wirklichkeit wird“ veranstaltete die Jugend 2000 in der Diözese Regensburg am Samstag Abend die „Nacht der offenen Kirche“ im Regensburger Dom. Mehr als 800 Menschen folgten der Einladung zu einer Nacht im Gebet und adventlichter Besinnung.
Bischof Gerhard Ludwig eröffnete den Abend mit der Feier der Heiligen Messe. In seiner Predigt wies der Regensburger Oberhirte auf die Regensburger Stadtmission hin, die im kommenden Jahr ihren Höhepunkt finden wird. Bis dahin solle sich ein jeder betend und betrachtend auf dieses Ereignis vorbereiten. In der Besinnung stelle sich dabei die Frage, wer wir sind und wohin der Mensch gehe. In diesem Zusammenhang erzählte der Bischof von zwei Begegnungen.
Zum einem las man in den vergangenen Wochen von einer Aktion in London, bei der 2009 ein von einer atheistischen Organisation gesponserter Bus durch die Stadt fahre und dabei auf einem Transparent den Slogan „Wahrscheinlich gibt es keinen Gott – genieße das Leben!“ verkünde. Die Entwicklung dieses militanten Atheismus, der in der heutigen Zeit zu bemerken sei, führe den Menschen in eine tiefe Leere und Finsternis. Denn erst der Glaube an einen lebendigen Gott, der den Menschen erschaffen hat, schaffe uns eine innere Ordnung.
„Genieße das Leben, empfiehlt das Transparent. Doch was sagen wir den Menschen, die ihr Leben nicht genießen können? Menschen, die an der Hungersgrenze leben oder unheilbar krank sind?“, fragte Bischof Gerhard Ludwig Müller. „Erst der christliche Glaube sagt uns, dass Liebe möglich ist und soziale Gerechtigkeit angestrebt werden kann. Christus ist Hoffnung und Liebe“, so der Bischof weiter.
In seiner zweiten Begegnung erzählte der Regensburger Oberhirte von seiner Reise im November nach Lima in Peru. Dort besuchte er unter anderem eines der vielen Armenviertel, in denen die Menschen in armseligen Hütten leben müssen. Dort aber erstrahle wie ein Lichtschein inmitten aller Armut eine neue Kirche. Eine Kirche, die Dank der Spenden der vielen Gläubigen aus dem Bistum Regensburg erbaut werden konnte. Hier erfahren die Menschen von der Würde, die einem jeden in der Nähe Gottes geschenkt werde. Von dieser Kirche aus, organisiere sich das soziale Leben des Armenviertels, dort werde der innere Zusammenhalt geboren, da die Menschen dort von Gott her denken. „Wer mit Gott geht, erfährt das Licht des Lebens und wandelt nicht in der Finsternis“, hob Bischof Gerhard Ludwig Müller hervor und appellierte an die Gläubigen, allen Fehlgeleiteten zu helfen, den Pfad aus der Finsternis herauszufinden, denn verschlossene Türen und Augen könne man mit Hilfe Jesu Christi öffnen.
Nach der Messe gingen viele Jugendliche hinaus auf die Straße und luden die Passanten in den Dom ein. Vor den Domstufen verteilten junge Leute kleine Geschenke und boten Tee und Glühwein an. In der Kathedrale selbst, die nur mit Kerzenlicht beleuchtet war, stand das Gebet im Mittelpunkt. Neben besinnlicher Musik und meditativen Texten bestand die Möglichkeit, Anliegen und Sorgen auf einen Zettel zu formulieren und zusammen mit einer Kerze vor das ausgesetzte Allerheiligste zu tragen. Viele nutzten auch die Gelegenheit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.
Die „Nacht der offenen Kirche“ (NOK), welche im Rahmen der Stadtmission stattfand und von der Gemeinschaft Emmanuel unterstützt wurde, endete um 21 Uhr mit der gesungenen Komplet und dem Eucharistischen Segen. Die Band der Jugend 2000 begleitet den Abend musikalisch.
Regelmäßig findet die NOK jeden 2. Freitag im Monat um 19 Uhr in der Stiftskirche St. Johann in Regensburg statt. (jas)
Information bei Jugend 2000, Tel.: 0160/955 17 777, www.regensburg.jugend2000.org