„Wer Hoffnung hat, lebt anders!“ (Papst Benedikt XVI.)
Mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst in der Basilika St. Emmeram eröffnete Weihbischof Pappenberger den diesjährigen Ordenstag am 3. Jahrestag der Wahl des Hl. Vaters, Papst Benedikt XVI. Das Thema des Ordenstages,: „Wer Hoffnung hat, lebt anders“ war der zweiten Enzyklika des Papstes entnommen.
In seiner Predigt überbrachte Weihbischof Pappenberger ca. 190 Ordensmitgliedern aus 19 Frauenorden und 10 Männerorden aus dem Bistum Regensburg einen herzlichen Gruß und besonderen Dank des Diözesanbischofs Dr. Gerhard Ludwig Müller und dankte den Ordensleuten, denn „die Kirche schuldet den Ordensleuten viel“ (vgl. Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen 2008).
Man finde die Ordensmitglieder oft an der vordersten Missionsfront, und sie nehmen größte Risiken für Gesundheit und Leben auf sich, so der Weihbischof. In der Nachfolge Jesu entdecken die Ordensleute mehr und mehr, was dem Taufritus zu Grunde liegt: das ewige Leben, das wirkliche Leben in Jesus Christus. Christen machen deswegen neugierig. Deshalb müsse das Kernanliegen in der Berufungspastoral sein:
- tiefe Dankbarkeit, das wir in Gemeinschaft mit Gott, der Liebe, leben dürfen;
- frohes Bekenntnis der persönlichen Entscheidung für Christus, also einer Wahl für das Leben in Fülle;
- täglich neue Offenheit für alle, die bei den Berufenen nach „mehr“ suchen.
Schließlich ermutigte der Weihbischof alle Ordensmitglieder, „Türöffner der Hoffnung“ zu sein.
Der Ordenstag, zu dem Ordinariatsrätin María Luisa Öfele eingeladen hatte, wurde im Diözesanzentrum Obermünster fortgesetzt. P. Michael Luxbacher LC, vom Orden der Legionäre Christi, referierte über den Grund unserer Hoffnung. Hoffnung sei lebensnotwendig, bekräftigte P. Michael LC, und sei ein besonderes Zeichen der Ordenschristen, weil sie aus Gottes Kraft leben. Es stellt sich die Frage: Was ist das, was wir weitergeben sollen?
Dabei handelt es sich um ein Geschenk, um eine „verlässliche Hoffnung“ (Spe Salvi 1) von der aus auch mühsame Gegenwart bewältigt, angenommen und gelebt werden kann, weil sie auf ein Ziel hinführt, dass so groß ist, dass es die Anstrengung des Weges rechtfertigt (vgl. Spe Salvi 1). Die Berufung des Ordenschristen und des Christen überhaupt, ist Hoffnung zu schenken, Christus unter den Menschen zu bezeugen, unabhängig von der geistlichen Erfahrung, in der ein (Ordens-)Christ steht.
Auch die Nacht der Sinne und des Geistes können – wie z.B. bei Mutter Teresa von Kalkutta - eine solche Weitergabe nicht verhindern. Diese Hoffnung gilt es im Glauben auszuteilen. Sie kann nicht von unserer Stimmung abhängig sein.
Die „Einschulung in die Hoffnung“ wird in den „Lernorten der Hoffnung“ in der Enzyklika dargelegt. Dazu gehört an erster Stelle das Gebet: „Wenn niemand mehr mir zuhört, hört Gott immer noch zu. Wenn ich zu niemand mehr reden, niemand mehr anrufen kann – zu Gott kann ich immer reden. (...) Der Betende ist nie ganz allein“ (Spe Salvi 32). Ebenso gehören „Tun und Leiden als Lernorte der Hoffnung“ (Spe Salvi 35) wesentlich zur Hoffnung und zum Leben eines Christen. Es handelt sich um ein Tun mit dem Herrn und ein Leiden wegen der Menschen die wir lieben.
Auf diese Weise folgen wir dem Leben Jesu, der sein Leben zur Erlösung aller Menschen hingegeben hat. Der Ausblick auf „das Gericht als Lern- und Übungsort der Hoffnung“ (Spe Salvi 41) hat die Christen von frühen Zeiten an als Forderung an ihr Gewissen und als Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit bis in den Alltag hinein bestimmt.
Wir brauchen keine Masken vor Gott, denn er kann die Wunden der Liebe öffnen, wenn wir mit Jesus gehen wollen. Die Feier der Eucharistie, das Kreuzzeichen, erinnern uns jeden Tag neu an die Hoffnung die uns trägt.
Mit dem gemeinsamen Mittagessen wurde der Ordenstag beendet.