„Wer glaubt, muss auch Konsequenzen in seinem Leben ziehen“
(pdr) Bischof Gerhard Ludwig Müller hat anlässlich des großen Anna-Schäffer-Gebetstags am vergangenen Donnerstag in Mindelstetten ein Pontifikalamt gefeiert. Rund 7000 Gläubige waren zu dem Gottesdienst vor der Kirche, in der die Reliquien der Seligen ruhen, gekommen. Insgesamt nahmen etwa 10.000 Gläubige aus ganz Bayern am Gebetstag teil.
Bischof Gerhard Ludwig wandte sich gegen alle Tendenzen des Neu-Atheismus, die sich derzeit etwa in Berlin organisieren. In seiner Predigt sagte der Bischof, dass „uns Gott mit unserem Suchen und Fragen nicht alleine gelassen hat, er lässt sich vielmehr von uns finden“. Er sei keine „Macht über der Welt“, die sich für uns nicht interessieren würde, sondern eine personale Wirklichkeit, die sagt „Ich bin für euch da“. Deshalb warnte Bischof Gerhard Ludwig davor, die Menschen um Gott zu betrügen, wie dies der Atheismus tut. Anhand der atheistischen Ideologien des Kommunismus wie auch des Nationalsozialismus sei im 20. Jahrhundert zu erfahren gewesen, dass dies in den Untergang führt. „Viele Atheisten unserer Zeit leisten Widerstand gegen den Glauben, weil sie wissen: Wer glaubt, muss auch Konsequenzen in seinem Leben ziehen“, so Bischof Gerhard Ludwig.
Der Bischof erinnerte an die selige Anna Schäffer, die ihr Leben im Leiden aufgeopfert habe. „Ein solches Opfer zeigt, dass wir nicht verlassen sind“, so Bischof Gerhard Ludwig. Er appellierte an die versammelten Gläubigen, ein christliches Leben gemäß den Zehn Geboten zu führen, und machte dies am Schutz des menschlichen Lebens und an der ehelichen Treue fest. „Wir brauchen eine ganz neue Ehrfurcht vor dem eigenen Leib und dem Leib des Nächsten.“
Der Bischof forderte Wahrhaftigkeit im Leben und Handeln, auch bei Politikern, die den Anspruch des Christlichen vertreten möchten und diesen Namen führen. „Wenn jemand Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt, so sollte man erwarten können, dass er auch im privaten Bereich die moralischen Grundlagen respektiert und authentisch praktiziert“, so Bischof Gerhard Ludwig. „Wenn sich eine Partei und ein Kandidat christlich nennen, dann müssen sie sich auch an diesem Anspruch messen lassen. Große Sonntagsreden über die christlichen Werte führen nicht weiter.“ (ven)
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