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Weihnachten nach Berlin – Antworten in schwerer Zeit

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Wie erleben die Menschen Weihnachten nach dem Attentat in Berlin? Wie ist das allgemeine Gefühl der Gläubigen im Bistum Regensburg? Clemens Neck, Sprecher des Bischofs von Regensburg gibt Antworten zur Lage im Bistum:

 

Wie ist das allgemeine Gefühl im Bistum? Schwebt die Terrorangst über Weihnachten?

Ich erlebe vor allem Bedrückung. Menschen sind entsetzt über die Niedertracht, Bosheit und Mordlust, die mit dem Massenmord in Berlin zum Ausbruch kamen. Mir persönlich stand die Bedeutung des Weihnachtsfestes, der Grund, warum wir überhaupt feiern, wohl noch nie so drastisch vor Augen. Die Berliner Bilder lassen mich verstehen, warum die Welt Erlösung braucht, warum wir einen Heiland erwarten und warum ich von Herzen froh bin, dass Gott in genau dieser Welt Mensch geworden ist.   Nein. Nicht Terrorangst schwebt über Weihnachten, sondern die Verkündigung  der Engel: Friede den Menschen auf Erden.  Das gilt in unseren Tagen ganz besonders.  

 

An den Christmetten sind viele Menschen an einem Ort, zum Beispiel im Dom. Gibt es wegen einer Terrorangst besondere Vorkehrungen für die Christmetten in Regensburg?

Die Ordnungskräfte im Dom werden ihren Dienst tun. Ich denke, sie werden in diesem Jahr noch genauer hinschauen.

 

Wie viele Menschen werden in den einzelnen Kirchen erwartet?

Ich schätze, dass in rund 2.000 Kirchen des Bistums Regensburg weit über eine halbe Millionen Menschen die Geburt Christi feiern werden.

 

Werden wegen der Terrorangst weniger Menschen den Gottesdienst an Heilig Abend besuchen?

Ich glaube sogar mehr, weil die Menschen zusammenrücken. Meine Meinung: Gerade jetzt sollten alle ein klares Zeichen setzen. Egal wie nahe man dem Glauben an Christus steht. Wir sollten zeigen, dass wir gerade jetzt zu den Säulen unserer Kultur und Lebensweise stehen. Und wie könnte man das besser tun, als mit einer Weihnachtsfeier in einer bayerischen Kirche?

 

Wird der Vorfall am Berliner Weihnachtsmarkt auch Thema während der Christmette? (Zum Beispiel in der Predigt)

Bischof Rudolf rief ja bereits alle Pfarreien des Bistums auf, für die Opfer der Bluttat und für den Frieden zu beten. Das wird sich auch häufig in den Christmetten spiegeln.

 

Gibt es von Seiten des Bistums einen Appell an die Regensburger in dieser schwierigen Zeit?

Domkapitular Thomas Pinzer zitierte gestern in TVA und im Bayerischen Rundfunk einen Mann, dessen Frau bei dem Terrorangriff in Paris ermordet wurde. Der Satz mag als Appell an uns alle dienen: „Unseren Hass bekommt Ihr nicht!“



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