Weihekandidat Alexander Kohl: „Wir sollen selbst zum Zeugnis werden“
(pdr) Ein „langer Weg, ein Prozess war es“, sagt Alexander Kohl rückblickend. Dieser lange Prozess erreicht in wenigen Wochen, am kommenden 30. Juni, im Hohen Dom St. Peter zu Regensburg seinen Höhepunkt, wenn der 25-jährige Diakon aus Sulzbach-Rosenberg mit fünf weiteren Männern aus den Händen von Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller die Priesterweihe empfängt. Ein wichtiger Höhepunkt im Leben Kohls, der 1982 geboren wurde, ist die Priesterweihe, keineswegs der Endpunkt. Sein Leben lang will Kohl als Priester Jesus Christus den Menschen verkünden.
„Es geht mir darum, für die katholische Sache in der Welt einzutreten“, sagt Alexander Kohl, dessen Berufungsweg sich bereits beim Ministrieren in seiner Heimatpfarrei St. Marien in Sulzbach-Rosenberg zu konkretisieren begann. Begleitet auf dem Weg seiner Berufung wurde der aus einem mittelständischen Handwerksunternehmen stammende Kohl damals durch Diakone und Priester seiner Pfarrei. Vor allem die geistlichen Aktivitäten in der Pfarrgemeinde haben ihn geprägt. Bis heute spielt er gerne die Kirchenorgel. Als es auf das Abitur zuging, gestaltete sich der Wunsch, Priester zu werden, immer deutlicher. In seiner Zeit im Priesterseminar St. Wolfgang in Regensburg festigte sich das „innere Gefühl, dass Christus einen braucht,“ und verstärkte sich durch Zeiten des Zweifels und der Krise hindurch. „Der Wunsch, Priester zu werden, blieb in meiner Mitte präsent“, sagt der junge Mann.
Zeugnis und Glaubwürdigkeit, diese Begriffe tauchen im Gespräch mit ihm wiederholt auf. „Heute ist es wichtiger denn je, glaubhaft für das Evangelium ein- und aufzutreten sowie Stellung zu beziehen“, erklärt er. „Wir sollen schließlich selbst zum Zeugnis werden, denn die Welt braucht glaubwürdige Zeugen.“ So gelte es zu zeigen, dass der Glaube mehr ist als Tradition à la Trachtenverein zur allgemeinen Freude der Touristen.
Dabei betont Alexander Kohl die Verbundenheit mit dem Bischof. „Beim Einsatz für Christus und seine Botschaft geht es nicht um Privatvorstellungen, sondern die Lehre der Kirche muss authentisch vertreten werden.“ Die Zeit liturgischer Experimente sei vorbei, betont der Weihekandidat. „Ich würde nie auf die Idee kommen, selbst ein Hochgebet zu verfassen.“
Aufgrund der Erfahrungen in der Jugendarbeit und in der Schule, die er in seiner Praktikumspfarrei Mariä Himmelfahrt in Deggendorf sammelte, ist es ihm ein besonderes Anliegen, junge Menschen anzusprechen. „Wir jungen Priester werden uns mit aller Kraft einsetzen, den Glauben an unsere und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben.“ Dies sei in sich nur konsequent, sagt Alexander Kohl, „denn die Kirche ist jung“. So hofft der künftige Priester vor allem, „dass noch viele junge Männer auf unserem Weg nachfolgen“. Zunächst aber freut er sich vor allem, dass „es bei uns jetzt los geht“. (ven)