Weihbischof Reinhard Pappenberger feiert Pontifikalamt in Mindelstetten – erstmals wird die heilige Anna Schäffer in ihrer Heimatkirche um Fürbitte angerufen
(pdr) Anlässlich der Heiligsprechung der seligen Anna Schäffer von Mindelstetten am Sonntagvormittag in Rom hat der Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger in ihrer Heimatkirche am Nachmittag, wenige Stunden nach der Zeremonie auf dem Petersplatz, ein Pontifikalamt gefeiert. Zuvor war die Heiligsprechung auf mehrere große Monitore in und außerhalb der Kirche übertragen worden. Zu dem Gottesdienst mit dem Weihbischof fanden sich hunderte Gläubige aus Mindelstetten und darüber hinaus ein. Während des Pontifikalamtes verehrte Weihbischof Pappenberger die Reliquien der heiliggesprochenen Frau in dem Schrein, der am Vorabend vor dem Altar aufgestellt worden war. Am Ende des Pontifikalamtes wurde der Schrein an das festlich geschmückte Grab der Anna Schäffer in der alten Kirche gebracht.
Weihbischof Pappenberger sprach in seinen Eingangsworten von dem beeindruckenden Geläute der vielen Glocken im gesamten Bistum Regensburg, das an diesem Sonntagmittag allerorten eingesetzt hatte. Die Glocken hätten sich, etwa in Regensburg, im Geläute überboten. Papst Benedikt XVI. habe dazu eingeladen, anlässlich der Heiligsprechung „sich dem zuzuwenden, der allein sanctus, heilig ist“. Und so gelte es, in den Jubel zu Ehren dessen einzustimmen, „der uns diese Heilige geschenkt hat“.
In seiner Predigt erinnerte Weihbischof Pappenberger an das Dokument „Lumen gentium“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vor 50 Jahren begonnen hatte. Auch wenn es in der dogmatischen Konstitution vor allem um die Kirche geht, so sei mit diesen Anfangsworten doch Jesus Christus selbst genannnt, „der das Licht der Welt ist und bleibt“. Wie die Sonne im Aufblitzen auf einer Glasscheibe wahrgenommen werden könne, so könne auch Jesus Christus in seiner Kirche wahrgenommen werden. Die Kirche, wie die Wortherkunft aussagt, gehöre dem Herrn, erklärte der Weihbischof. Und in der Versammlung der Kirche rufe Gott sein Volk zu sich und lege ihm seine Lebensweisungen ans Herz.
Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. stellten mit den Heiligsprechungen zahlreiche Lichter auf, um Beispiele dafür zu geben, „wie Kirche sein geht“: „Der Blick auf sie wird uns nie täuschen, denn die Heiligen sind Hausgenossen Gottes“, sagte Weihbischof Pappenberger weiter. Er zitierte ein Gedicht der heute Heiliggesprochenen über die Kirche, das mit den Worten endet: „Wie schön ist es zu wohnen in eines Kirchleins Nähe.“ Er rief die anwesenden Gläubigen dazu auf, wie die heilige Anna Schäffer „unsere Kirchen anzuschauen“. Am Ende des Gottesdienstes sang der Weihbischof die Anrufungen der Allerheiligen-Litanei, die die Gläubigen wiederholt mit dem „Bitte für uns“ ergänzten. Es herrschte Rührung, als dreimal auch die heilige Anna Schäffer – in der Reihe der vielen großen Heiligen der Kirchengeschichte – angerufen wurde.