Weihbischof Josef Graf segnet Donatuskapelle in Hohenkemnath
Bei traumhaftem Herbstwetter versammelten sich am Sonntagnachmittag an der Kreisstraße Richtung Erlheim viele Fahnenabordnungen und Pfarrangehörige, um die Segnung der wiedererrichteten Donatuskapelle mitzufeiern. Weihbischof Dr. Josef Graf war dazu nach Hohenkemnath gekommen. Vor acht Jahren war der Kapellenbau von den Vereinsgemeinschaften des Ortes initiiert worden.
Tragisches Ereignis
Die Vorgeschichte des Neubaus verweist auf ein tragisches Ereignis für eine Familie aus der Nähe von Nabburg: Ihr 22-Jähriger Sohn verunglückte an dieser Stelle vor gut einem Jahr mit seinem Motorrad tödlich. Durch die Wucht des Aufpralls war die Kapelle in sich zusammengestürzt. Ein Gedenkkreuz mit dem Bild des Jungen erinnert an diesen schrecklichen Tag. Die Familie und Angehörigen des Verunglückten waren am Sonntag mit vor Ort. Winfried Wenkmann und dessen Cousin Hans Wenkmann setzten sich heuer erneut mit Herzblut für die Wiedererrichtung dieses Kleinods ein. "Auf der Anhöhe über dem Ort hat einfach etwas gefehlt", versicherten die Hohenkemnather. Vor acht Jahren aus eigener Kraft der Vereine, ehrenamtlicher Helfer und vieler Spenden erbaut, war es den beiden Männern ein Anliegen erneut für das Vorhaben einzutreten, das ein Stück Heimat bedeutet.
Kapellen und Wegkreuze gehören zu Bayern
In Bayern sei es ein wunderbares Zeichen, dass Flurkreuze und Kapellen die Landschaft zieren, versicherte Weihbischof Graf. Das kleine Kirchlein ist dem Heiligen Donatus, dem Heiligen Florian und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Es bietet Raum für das Gebet und das Innehalten aber auch dem Gedenken. "Als Christen wissen wir, unser Leben ist nach oben hin ausgerichtet." Auf dem von der einheimischen Künstlerin Elke Auer gestalteten Altarbild in der Kapelle sieht man den Kirchturm der Pfarrkirche wie einen Kontrapunkt zum wirklichen Turm in Sichtweite, stellte der Bischof heraus. Im "Himmel der Kapelle befindet sich die Mutter Gottes. Mit der Segnung wolle man die Kapelle wieder der Bestimmung übergeben, wofür sie gebaut ist. Vor dem Segen betete der Weihbischof den Psalm 122, der gut für diese kleine Kapelle im Schutz einer großen Eiche passe. Mit dem Lied "Segne du Maria" endete die Feierlichkeit. Bereits am Vormittag hatte Weihbischof Graf mit den Gläubigen das 50-jährige Patrozinium der Stadtpfarrkirche von Hohenkemnath mit der Feier der Heiligen Messe begangen.