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Weihbischof Graf feiert 25 Jahre Taizé-Gebet in Rain

Ökumenische Verbundenheit: „Jesus als Tür zum Leben“

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Regensburg, 23.01.2023

Es war ein besonderes Jubiläum, das am Sonntagabend in Rain im Landkreis Straubing-Bogen gefeiert wurde: 25 Jahre Taizé-Gebet. Nach wie vor ist das Organisationsteam rund um Klaus Wagenpfeil vom Taizé-Gedanken fasziniert: die reich geschmückte Kirche mit vielen brennenden Kerzen, die wechselnden einfachen Gesänge, die Worte der Bibel. Zum Jubiläumsgebet war wie bereits vor 5 Jahren auch Weihbischof Dr. Josef Graf aus Regensburg gekommen, der anschaulich das Wort Jesu „Ich bin die Tür zum Leben“ erläuterte.   

Beim gemeinsamen Segen zum Silbernen Jubiläums-Taizé-Gebet in Rain: v.l. Pfarrer Sigmund Humbs, Weihbischof Dr. Josef Graf, ev.-luth. Pfarrerin Christine Rießbeck und Pfarrer Alfons Leibl.

Beim gemeinsamen Segen zum Silbernen Jubiläums-Taizé-Gebet in Rain: v.l. Pfarrer Sigmund Humbs, Weihbischof Dr. Josef Graf, ev.-luth. Pfarrerin Christine Rießbeck und Pfarrer Alfons Leibl.

Von der Ökumene getragen

Die Atmosphäre im Kirchenraum mit den vielen Ikonen, Blumen und brennenden Kerzen kann man nicht angemessen beschreiben – man muss sie erleben. Taizé-Andachten sind eine besondere Form des gemeinsamen Gebetes, die auf die innere Einkehr zielen. Das vielfache Wiederholen der einprägsamen, mehrstimmigen ökumenischen Lieder, Gebete aus allen christlichen Konfessionen, stille Minuten und „einfach Dasein“ wechseln sich ab. Es war schön, dass Weihbischof Dr. Josef Graf, Pfarrer Alfons Leibl, die ev.-luth. Pfarrerin Christine Rießbeck und Pfarrer Sigmund Humbs in eine fast vollbesetzte Kirche einziehen konnten. Unter die zahlreichen Kirchenbesucher hatten sich auch Pfarrvikar Innocent Ezewoko, Pfarrerin Elke von Winning und Pfarrer Hasso von Winning sowie Dekan Johannes Plank gemischt um das Jubiläumsgebet mitfeiern zu können. Einen herzlichen Willkommensgruß für den Weihbischof hatten Leonie und Jakob parat, die ihm Blumen überreichten und ihre Freude darüber ausdrückten, dass sie im Juli von ihm gefirmt werden. Klaus Wagenpfeil als Initiator und Hauptorganisator des Taizé-Gebetes in Rain erinnerte an den 23. Januar 1998, als das erste Taizé-Gebet dort stattgefunden hat – damals war Sigmund Humbs Pfarrer in der Gemeinde und deshalb feierte er auch das Jubiläum mit. Heute darf Dank gesagt werden für 25 Jahre Lob und Preis für den Herrn.

Das Taizéteam: v.l. Michaela Wöfl, Helga Gammel, Christa und Klaus Wagenpfeil, Elisabeth Pongratz, Gabi Ilg, Ingrid Landstorfer und Gudrun Roth.

Das Taizéteam: v.l. Michaela Wöfl, Helga Gammel, Christa und Klaus Wagenpfeil, Elisabeth Pongratz, Gabi Ilg, Ingrid Landstorfer und Gudrun Roth.

Verschiedene Sprachen in Verbundenheit mit Christen in aller Welt

Gebetet und gesungen wurde in verschiedenen Sprachen als Zeichen der Solidarität mit den Christen in der ganzen Welt. Gemischte Gesänge, Psalmen und Lieder wechselten sich ab.

Den brillanten Ton dazu gaben Peter Dirscherl und Sr. Edit vom Kloster der Ursulinen als Vorsänger mit der ganzen Gemeinde in den Kehrversen und Liedern. Das Evangelium trugen Pfarrerin Christine Rießbeck auf Französisch, Pfarrerin Elke von Winning auf Englisch und Pfarrer Alfons Leibl auf Deutsch vor. Dazwischen jeweils das Lied „Jesus Christus, Wort des Lebens“.

In seiner Ansprache blickte Weihbischof Dr. Josef Graf auf das Johannesevangelium „Jesus Christus spricht: Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Weihbischof Dr. Josef Graf erinnerte daran, dass Türen geöffnet, aber auch geschlossen werden können. Er ließ die Zuhörer an seinen eigenen „Tür-Erinnerungen“ teilnehmen, als sich vor 7 Jahren das Westportal im Regensburger Dom geöffnet hatte und er einzog, um mit Freude die Bischofsweihe zu empfangen. Türen könnten aber auch beklemmende Gefühle hervorrufen, wenn man zu einer Prüfung eintreten muss oder zur Behandlung beim Zahnarzt. In vielen Situationen genüge es nicht, draußen „vor der Tür“ zu bleiben. Man komme dann nicht weiter.

Jesus nachfolgen und die Tür durchschreiten

So schlug der Weihbischof die Brücke zum Evangelium, in dem Jesus als der Hirte der Schafe auftritt, der durch die Tür kommt und nicht durch die Hintertür oder auf Schleichwegen. „Aufrichtig und gerade geht Jesus auf die Menschen zu. Ohne Hinterlist, ohne Argwohn“, betonte Weihbischof Josef. Jesus nachzufolgen sei eine große Herausforderung für alle Menschen, besonders für jene in der Seelsorge. Hier sei auch oft versagt worden, manche hätten sich nicht an Jesus ausgerichtet, sich selbst zu wichtig genommen, Menschen missbraucht. „Jesus ist für uns Christen die Tür zu Gott und damit zum Leben. Nur so erhalten wir Zugang zum Reich des Vaters, zu einem Leben in Fülle bei ihm“, resümierte der Weihbischof. Wer die Einladung Jesu annimmt, durch seine Tür zu gehen, lerne das Leben und das Sterben. Man lerne, was „Vertrauen auf Gott“ bedeutet. All dies sei ein Vorgeschmack auf das ewige Leben bei Gott. Sich einlassen auf die Botschaft Jesu, auf das Gebet, auf die Liturgie, auf das Sakrament der Taufe, die Eucharistie, das Abendmahl, könne helfen mit Jesus die Tür zum Geheimnis Gottes zu öffnen. Abschließend wünschte der Weihbischof, dass in Taizé und auch hier in Rain weiterhin „der Raum zu Gott“ betreten wird und weiterhin viele Menschen der Einladung nachkommen, „durch Jesus zu Gott zu kommen“.

Im weiteren Verlauf des Gebetabends wechselten sich Gebete, Fürbitten, bei denen Kerzen entzündet wurden, und Gesänge ab. Gemeinsam wurde von Weihbischof Graf, Ortspfarrer Alfons Leibl, Pfarrerin Christine Rießbeck und Pfarrer Sigmund Humbs der Segen gespendet.

Im Namen der Pfarrgemeinde dankte Gabi Ilg als stellvertretende Sprecherin des Pfarrgemeinderates dem Ehepaar Klaus und Christa Wagenpfeil für das außerordentliche Engagement und die stets liebevolle Dekoration. Für die evangelische Christuskirche Straubing dankte Pfarrerin Christine Rießbeck,für das zutiefst ökumenische Taizé-Gebet und die großartige Gemeinschaft. Sie erinnerte daran, dass 25 Jahre Taizégebet etwa 300 Taizé-Abende sind. Das Schlußwort hatte Klaus Wagenpfeil, der an Weihbischof Dr. Josef Graf eine Ikone aus Taizé überreichte.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer / (jw)



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