Weihbischof Dr. Josef Graf feiert Pontifikalamt zu Christi Himmelfahrt im Dom

Regensburg, 29. Mai 2025

„Das Festgeheimnis von Christi Himmelfahrt wird im heutigen Tagesgebet genau auf den Punkt gebracht: Allmächtiger, ewiger Gott, erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit, denn in der Himmelfahrt deines Sohnes hast du den Menschen erhöht“, so grüßte Weihbischof Dr. Josef Graf am Donnerstagmorgen die Gläubigen, die zum Hochfest Christi Himmelfahrt in den Regensburger Dom St. Peter zur Heiligen Messe gekommen waren. 

Zusammen mit Vertretern des Domkapitels feierte er das Pontifikalamt, bei dem die kirchenmusikalische Gestaltung selbst zum Gebet wurde, „für und mit den Gläubigen“, wie es der Weihbischof bei seinen Dankesworten am Ende der Liturgie zum Ausdruck brachte. Unter Leitung von Max Rädlinger sang ein Chor der Regensburger Domspatzen u.a. die „Missa in G“ von Domkapellmeister Professor Franz Josef Stoiber, der diese selbst auf der Domorgel begleitete. Die Tonart G-Dur sei besonders beschwingt, so Weihbischof Josef erläuternd, ideal für das Ordinarium an einem Hochfest mit freudigem Charakter.

„Ein erhobenes Herz ist die Verbindung zu Gott“

Mit dem Priester-Gläubigen-Dialog zum Beginn des Eucharistischen Hochgebetes – „Der Herr sei mit Euch!“ „Und mit Deinem Geiste“ „Erhebet die Herzen“ „Wir haben sie beim Herrn“ –

führte Weihbischof Josef die Gläubigen zu seinen Gedanken zum Himmelfahrtstag. „Erhebet die Herzen“ - „sursum corda“ – wird in seiner lateinischen Form noch ausdrucksstärker: „Die Herzen erhoben!“ oder „in die Höhe die Herzen!“ Dieser Wortwechsel versetze uns heute in die Situation der Apostel damals am Himmelfahrtstag. Wer sein Herz erhebt, der schaffe eine Verbindung zu Gott. Das Herz sei in der Bibel nicht nur Gefühl, sondern stehe für den ganzen Menschen. 

„Raum finden in Gott“

Ein christliches Herz ziehe es nicht nach den Gesetzen der Schwerkraft nach unten, sondern nach oben zu Gott in den Himmel. Jesus habe mit seiner Himmelfahrt nicht sein Menschsein wieder abgelegt – sozusagen eine Umkehr der Menschwerdung (Inkarnation), sondern er nahm uns mit all unseren Unzulänglichkeiten zu seinem himmlischen Vater. Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., formulierte es in seinen Jesus-Büchern einmal so: „Was also heißt Christi Himmelfahrt? Es bedeutet den Glauben daran, dass in Christus der Mensch… auf eine unerhörte und neue Art eingetreten ist ins Innere Gottes. Es bedeutet das der Mensch Raum findet in Gott für immer“. Bei Gott zu sein, darum sollten wir uns tagtäglich bemühen, sodass Christi Himmelfahrt immer wieder im Alltag geschehen könne.

Christi Himmelfahrt versus Vatertag?

Am 40. Tag nach Ostern feiert die Kirche das Hoch- und Herrenfest Christi Himmelfahrt, das damit immer zehn Tage vor Pfingsten liegt, das in der Heilsgeschichte der Kirche sozusagen den Schlussakkord der Osterzeit darstellt. Eindrucksvoll wird in manchen Kirchen eine Figur des Auferstandenen an einem Seil im Kirchenraum in die Höhe gezogen, ums so das Festgeschehen zu verdeutlichen. An manchen Orten ist der Tag auch der Termin für die Erstkommunionfeiern. Die Stadt Aachen verleiht an diesem Tag traditionell den Karlspreis. Ende des 19. Jahrhunderts kam der Brauch auf – wohl von Brauereien um den Bierkonsum zu steigern, den Vatertag, auch Herrentag genannt, mit Landpartien zu feiern. Steht beim Muttertag der Dank der Kinder gegenüber der Mutter im Vordergrund, so feiern sich die Männer am Vatertag selbst. In Regensburg gab der damalige Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, Domkapitular Prälat Peter Hubbauer den Anstoß für eine angemessene Vatertagsgestaltung. Ab 2013 wurde dann „der etwas andere Vatertag“ begangen mit einer Maiandacht um 15 Uhr in Mariaort und einem anschließenden Aktionstag für Väter und deren Kinder. Später verlegte man die Veranstaltung nach Kallmünz und auch heuer boten wie die Hauptabteilung Seelsorge mit den Fachstellen Alleinerziehende, Ehe und Familie und Männerseelsorge, sowie das Kolping-Erwachsenenbildungswerk Regensburg e.V. einen unvergesslichen Tag für Väter und deren Kinder an. 

Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas)