weihbischof graf und priester stehen vor wolfgangsschrein in st. emmeram

Weihbischof Dr. Josef Graf feiert Hl. Messe mit den kirchlichen Verbänden und dem Diözesankomitee anlässlich der Wolfgangswoche

„Gott hat ein vor Liebe brennendes Herz für uns“


Regensburg, 27. Juni 2025

„Ich freue mich sehr, mit den Verbänden und dem Diözesankomitee diese Heilige Messe anlässlich der Wolfgangswoche feiern zu dürfen, Sie sind Frauen und Männer, die sich aktiv in das Leben der Kirche bei uns im Bistum einbringen“ so begrüßte Weihbischof Dr. Josef Graf die Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen Verbände und des Diözesankomitees in der geschichtsreichen Basilika St. Emmeram. 

Anlässlich der jährlich stattfinden Wolfgangswoche zu Ehren des Bistumspatrons feierte er in Konzelebration mit acht Priestern, darunter Stadtdekan und Hausherr Roman Gerl, viele von ihnen Präsides eines katholischen Verbandes, dieses Pontifikalamt in jener Kirche, die gerne auch die „Wiege des Christentums in unserem Bistum“ genannt wird. Father Denis Kyemwa, CWM-Präses aus Uganda, machte Weltkirche spürbar. Die letzte Messfeier vor dem Höhepunkt der Wolfgangswoche, der Priesterweihe am Samstagvormittag im Dom St. Peter, wurde begleitet von rund 25 Bannern, stellvertretend für MMC, KAB, DJK, BDKJ, Kolping und den Katholischen Männervereinen. Kirchenmusikalisch gab es an diesem Abend noch eine Premiere.

„Schuld sind nur die Halbherzigen“

So konnte es der junge Theologiestudent Josef Graf in den 80er Jahren als Graffiti auf der Berliner Mauer – Westseite – lesen. Irgendwie passend zum Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, dass die Kirche immer am 3. Freitag nach Pfingsten feiert. In diesem Satz, so Weihbischof Josef in seiner Predigt, sei nicht nur die Sehnsucht nach dem Abbau der Berliner Mauer, sondern auch nach dem Abbau der Mauern in unseren Herzen, zum Ausdruck gekommen. Herz wird hier nicht biologisch verstanden, sondern als das Innere des Menschen, der Sitz von Gefühl und Gemüt, biblisch betrachtet von Weisheit und Vernunft. Blut und Wasser, die aus dem geöffneten Herzen Jesu nach der Kreuzigung flossen, wurden von den Kirchenvätern als Quelle der Sakramente gedeutet, Gott schenkt sich uns ganz hin, mit dem Liebsten, seinem Sohn und damit sich selbst. Er kümmert sich so um uns, wie es die Schrifttexte des Tages (Ezechiel, 34, 11 – 16 und Evangelium nach Lukas, 15, 3 – 7) mit dem Bild des treusorgenden Hirten verdeutlichen.

„Wir liegen Gott am Herzen“

In anderen Religionen sucht der Mensch nach Gott, in den biblischen Religionen, dem Juden- und Christentum, sucht ER nach den Menschen. Dies solle für uns alle, Aufruf zum Einsatz für den Glauben und die Kirche sein, so Weihbischof Josef. Wenn man damit heutzutage durchaus auf Widerstand stoße oder auch Spott ernte. „Sie alle hier halten der Kirche die Treue, sonst würden Sie sich nicht in den Verbänden und im Diözesankomitee engagieren“. Der in Rom zum Priester geweihte Weihbischof schlug dann auch noch eine Brücke in die Ewige Stadt und zu Papst Franziskus (2013-2025) und Papst Leo XVI. (2025 ad multos annos). In seiner am 24. Oktober 2024 veröffentlichten Enzyklika „Dilexit nos“ - „Er hat uns geliebt“ (Röm 8,37) wurde sozusagen das geistliche Vermächtnis des Papstes aus Argentinien manifestiert, weil ER uns geliebt hat sind wir aufgerufen, einander zu lieben, auch jene, an den Rändern der Gesellschaft, bzw. gerade jene Menschen besonders. Sein Nachfolger, Mitglied des Augustinerordens, führt das Symbol der göttlichen Liebe in seinem Papstwappen, das durchbohrte, flammende Herz. „Sie alle tragen mit Ihrem Einsatz das Leben der Kirche, sind sozusagen „Pilger der Hoffnung“ (Motto des Heiligen Jahres 2025), durch Ihr Reden und noch mehr durch Ihr Handeln“. Zum Abschluss gab Weihbischof Josef den Gläubigen ein kleines Gebet seiner Herz-Jesu-Bruderschaft aus seiner niederbayerischen Heimat mit auf den Weg: „Herz Jesu, bilde unser Herz nach Deinem Herzen! Amen!“

Lebendiger Glaube - Verbände und Diözesankomitee

„…als Christin oder Christ (seine) Meinung in Gesellschaft und Politik, in der Kirche und in den Pfarreien“ vertreten, so beschreibt das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Regensburg seine Zielsetzung, „auf der Grundlage des Glaubens an Christus, wie es das Zweite Vatikanische Konzil fordert“. Mehr als 200.000 Menschen im Bistum, die sich in rund 50 Verbänden und Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen engagieren, werden durch das Dikom vertreten und bekommen gesellschaftlich Gehör. Die Vorsitzende ist Martha Bauer (KDFB), ihre Stellvertreter sind Martin König (Kolping) und der Seminarist Noah Walczuch (KSJ). Die Vielfalt der Aktivitäten im kirchlichen Verbändewesen wurde durch die anwesenden Banner farbenfroh und eindrucksvoll deutlich: das Blau der Marianischen Männercongregation (MMC), schwarz-orange für Kolping, grün-weiß für den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und schwarz-grün bei der Deutschen Jugendkraft (DJK). Der katholische Männerverein war vertreten mit einer traditionellen Vereinsfahne mit Erinnerungsbändern und die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) führt ihr Logo immer in unterschiedlicher Farbgebung.

Liturgische Premiere

„Gesang ist doppeltes Gebet“, dieser Satz, der dem heiligen Mönchsvater Augustinus zugeschrieben wird, bewahrheitete sich auch an diesem Freitagabend in wundervoller Weise. Das „Ensemble Classico“, 2023 von ehemaligen Regensburger Domspatzen gegründet, wird geleitet von Korbinian Neuert. „Neben bekannten Klassikern aus der Männerchorliteratur, möchten wir unser Repertoire mit wahren Schätzen der Chormusik bereichern, welche man nicht alle Tage zu hören bekommt“, so die Beschreibung auf der eigenen Homepage (www.ensemble-classico.de). Bisher wurden nur Konzerte gesungen, ein Einsatz in einer Heiligen Messe hatte an diesem Abend „Weltpremiere“. Gesungen wurde die „Missa O sacrum convivum“ des Eifler Komponisten Alwin M. Schronen (*1965). So kam es dann auch zum Gruppenbild mit Weihbischof Josef und den Konzelebranten. Am 3. August ist das „Ensemble Classico“ dann wieder geistlich unterwegs: 16 Uhr St. Ulrich, Regensburg, Finissage zur Ausstellung "weiss sind alle farben - Julia Krahn über die Harmonie" und 20 Uhr Gottesdienst der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg in der Dominikanerkirche St. Blasius in Regensburg.

Fotos und Text: Carl B. Prämaßing
(jas)



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