News Bild Priesterseminar: Weihbischof Dr. Josef Graf erteilt Beauftragung zu Lektorat/Akolythat und Admissio
Priesterseminar: Weihbischof Dr. Josef Graf erteilt Beauftragung zu Lektorat/Akolythat und Admissio

„Hier bin ich! Sende mich!“

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Regensburg, 12. November 2022

„Mit ihrem ‚Hier bin ich!‘ stellen sich diese jungen Männer ihrer Berufung vor Gott und den Menschen“. So begrüßte Weihbischof Dr. Josef Graf am Samstagnachmittag in der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg die gesamte Seminargemeinschaft zum Pontifikalamt. Anlass dazu war die Feier der Beauftragung zu Lektorat und Akolythat sowie die Admissio von insgesamt zehn Seminaristen. Jeder der Kandidaten wurde von Regens Msgr. Martin Priller mit Namen und Heimatpfarrei aufgerufen, trat dann vor den Weihbischof und sagte: „Hier bin ich!“ Diese Heilige Messe bildete auch den Höhepunkt eines Informationstages im Priesterseminar, bei dem interessierte junge Männer einen Einblick in die Priesterausbildung bekommen konnten.

Dienst am Wort und der Eucharistie

Ein Seminarist wurde zum Lektor und fünf weitere zum Akolythen beauftragt. Diese Dienstämter stellen Etappen auf dem Weg hin zur Diakonen- und Priesterweihe dar. Erst segnete Weihbischof Josef die Kandidaten und überreichte ihnen dann Lektionar oder Kelch und Hostienschale als äußeres Zeichen ihres Dienstes. Die Beauftragungen hatten ihren bestimmten Platz in der Liturgie, die Beauftragung zum Lektorat direkt vor der ersten Lesung und die zum Akolythat zu Beginn der Eucharistiefeier vor der Gabenbereitung.

Beauftragung zum Lektoren, Weihbischof Dr. Josef Graf überreicht Seminarist Noah Walczuch das Lektionar.

Beauftragung zum Lektoren, Weihbischof Dr. Josef Graf überreicht Seminarist Noah Walczuch das Lektionar.

Zum Lektor wurde beauftragt:

  • Noah Walczuch aus Lebach - Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit und St. Marien

Zum Akolythen wurden beauftragt:

  • Christoph Otto Maximilian Diehl aus Weiden - Pfarrei St. Elisabeth
  • Arnald Francis aus Weiden - Pfarrei St. Josef
  • Christian Großmann aus Kelheim - Pfarrei St. Pius
  • Tobias Hirtreiter aus Scheuer - Expositur Scheuer Beata Maria Virgo
  • Alois Kühner aus Teunz - Pfarrei St. Lambertus

Auf der Suche nach der eigenen Berufung

In seiner Predigt warf Weihbischof Dr. Josef Graf einen Blick auf die verschiedenen Berufungsgeschichten im Alten Testament. Sie alle haben das „Hier bin ich!“ als Antwort auf den Ruf Gottes gemeinsam: Abraham beim Opfer des Isaak, Jakob im Heiligtum von Beerscheba, Samuel im Tempel von Schilo und Mose am brennenden Dornbusch. Auch die Tageslesung reihte sich da ein mit der Berufungsvision des Jesaja. Das Evangelium von der Berufung des Andreas und Simon Petrus (Johannes 1,35-42), eine seiner Lieblingsberufungsgeschichten, so Weihbischof Josef, beinhalte die zentrale Frage bei jeder Berufung: „Was sucht ihr?“ Diese Frage sei sicher zentral für die Seminaristen auf ihrem Weg hin zur Weihe, aber auch für die jungen Männer, die heute beim Infotag ihr Interesse am Priesterwerden bekundet hätten. Letztendlich sei es auch eine Frage, die wir uns alle immer wieder zu stellen hätten.

Beauftragung zum Akolythen durch Weihbischof Dr. Josef Graf. Er überreicht dem Seminaristen Alois Kühner den Messkelch.

Beauftragung zum Akolythen durch Weihbischof Dr. Josef Graf. Er überreicht dem Seminaristen Alois Kühner den Messkelch.

Ein Weg mit Jesus

Auf diesem Weg der Klärung der eigenen Berufung, so der Weihbischof, müsse Jesus der ständige Begleiter sein, dieser Weg könne nur im ständigen Kontakt zu ihm gegangen werden. Dafür sei es wichtig, immer vertrauter mit dem Wort Gottes und der Gottesbegegnung in der Eucharistie zu werden. Er gab den Kandidaten auch noch den Tagesheiligen, den hl. Bischof und Märtyrer Josaphat Kunzewitsch (*1580 †1623), als Vorbild, der in seiner Liebe zu Christus und um die Einheit der Christen willen, den Märtyrertod gefunden habe. Wenn auch ihr Berufungsweg nicht so drastisch werde, einfach sei es auf jeden Fall auch heute nicht, seiner Berufung zu folgen. Das Wort des Propheten Jesaja, „Hier bin ich! Sende mich!“ gab Weihbischof Dr. Josef Graf den Seminaristen mit auf den Weg.

    Zum Ende des Pontifikalamtes traten die Kandidaten für die Admissio vor den Altar

    Zum Ende des Pontifikalamtes traten die Kandidaten für die Admissio vor den Altar. 

    Der letzte große Schritt vor der Weihe

    Nach dem Schlussgebet und vor dem Pontifikalsegen erteilte Weihbischof Josef dann noch die Admissio (Zulassung) an vier Seminaristen. Damit wurden diese unter die Kandidaten für das Weiheamt zum Diakon und Priester feierlich aufgenommen, begleitet von den Fürbitten und dem Gebet der ganzen Seminargemeinschaft. Sie alle befinden sich im letzten Kursjahr vor dem Übertritt in den Pastoralkurs, an dessen Abschluss die Priesterweihe steht.

    Die Admissio erhielten:

    • Matthias Merkl aus Kohlberg - Pfarrei Herz-Jesu
    • Marvin Schwedler aus Arnsberg-Nehheim - Pfarrei St. Johannes Baptist
    • Michael Steinhilber aus Mossbach – Expositur Etzgersrieth St. Peter und Paul

    Für die Diözese Nellore in Indien:

    • Chinna Chennaiah Dola aus Rudrasamudram – Pfarrei Holy Family
    Weihbischof Dr. Josef Graf sprach ein Gebet über die vier Seminaristen.

    Weihbischof Dr. Josef Graf sprach ein Gebet über die vier Seminaristen.

    Änderung der Weiheordnung

    Im Jahre 1972 ordnete Papst Paul VI. mit dem Apostolischen Schreiben „Ministeria quaedam“ die Ordnung der Weihen neu. Die sogenannten „Niederen Weihen“ umfassten das Ostiariat, Lektorat, Exorzistat und Akolythat, die „Höheren Weihen“ das Subdiakonat, Diakonat und Presbyterat. Mit der Reform fiel das Subdiakonat weg. Aus den vier „Niederen Weihen“ wurden zwei Dienste, nämlich das Lektorat – die Verkündigung des Wort Gottes in der Lesung und das Fürbittgebet – und das Akolythat. Männer, die sich auf die Diakonen- und Priesterweihe vorbereiten, erhalten diese beiden Beauftragungen während ihrer Zeit im Priesterseminar, das Lektorat bereits im ersten Studienjahr und das Akolythat im zweiten. Bis vor kurzem war dies noch im 4. Studienjahr üblich, durch die Umstellung in der Priesterausbildung auf ein Duales Studium wurde die Spendung dieses Dienstamtes vorgezogen.

    Text und Bilder: Carl Prämassing/mk



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