Weihbischof Dr. Josef Graf erteilt sieben Kandidaten fürs Ständige Diakonat Admissio und Beauftragungen

„Hier bin ich – sende mich, o Herr!“


Regensburg, 17. Mai 2025

„Gerne habe ich die Aufgabe heute übernommen, die Beauftragungen und Admissiones vorzunehmen, ich grüße sie alle von ganzem Herzen“, mit diesen Worten richtete sich Weihbischof Dr. Josef Graf am Samstagmorgen an die Gläubigen in der Hauskapelle des Diözesanzentrums Obermünster in der Regensburger Innenstadt. Das Pontifikalamt war nicht nur der geistliche Auftakt des diesjährigen Diakone-Tags, sondern vor allem der liturgische Ort für die Admissio und Dienstämter-Beauftragung (Lektor, Akolyth) von sieben Kandidaten des Ständigen Diakonates. 

Mit ihm feierte die Heilige Messe Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen (Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal) und Prof. Dr. Dr. Johannes Elberskirch (Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte Universität Regensburg). Der Leiter der Fachstelle Ständiger Diakonat im Bistum Regensburg, Diakon Sebastian Aichner, verkündete das Evangelium im Wortgottesdienst und bereitete den Altar zur Eucharistiefeier. Er ist einer von 115 Ständigen Diakonen im Bistum Regensburg, am 31. Oktober 1973 war mit Karl Span (1928-2022) der erste Ständige Diakon in unserem Bistum geweiht worden.

Verkünder des Wortes

Noch bevor die erste Schriftlesung verkündet wurde, rief Dompropst Dr. Franz Frühmorgen den Kandidaten für die Beauftragung zum Lektorat auf, Oliver Weiß aus der Pfarrei Amberg St. Georg – St. Martin. Weihbischof Josef segnete ihn und überreichte ihm als ausdeutenden Ritus das Lektionar zur Verkündigung der Lesung, die an diesem Samstag in der 4. Osterwoche aus der Apostelgeschichte (Apg 13,44-52) entnommen war. Am heutigen Tage, so Weihbischof Josef in seiner Predigt, gehe es um die beiden zentralen Inhalte unseres Glaubens, nämlich die Verkündigung des Wortes Gottes und der Dienst an der Eucharistie. Mit der heutigen Beauftragung zum Lektor und zum Akolythen werde dies noch einmal besonders deutlich. Beide sind in der vierjährigen Ausbildung zum Ständigen Diakon platziert, gegen Ende dieser Zeit steht die Admissio, die Aufnahme in den Kreis der Weihekandidaten. Allen dreien, Sakramentale (Segnungen), aber keine Sakramente, sei eins gemeinsam: der Ausruf des Kandidaten „Hier bin ich!“ Die Kandidaten stellen sich dem Ruf des Herrn, das sei Berufung pur.

Vorbilder aus dem Alten Testament

Bereits im Alten Bund war die Zahl der Frommen groß, die Gott auf seinen Ruf mit einem „Hier bin ich!“ antworteten: Angefangen beim Patriarchen Abraham und dem Opfer des Isaak sowie dessen Enkel Jakob und dem Zug nach Ägypten über den Tempeldiener Samuel, der Gottes Ruf erst für den des Hohenpriesters Eli hält bis hin zu Mose und dem brennenden Dornbusch sowie der Prophet Jesaja und sein Ausruf: „Hier bin ich, sende mich!“ Er habe großen Respekt vor ihrer Entscheidung, so Weihbischof Josef zu den Kandidaten, sich in diesen bewegten Zeiten dem Ruf Gottes zu stellen, aber auch der Verständnislosigkeit und dem Dessinteresse der Gesellschaft. Um diesem kalten Wind entgegen zu treten, brauche es nicht nur Glaubenswissen, sondern auch immer wieder die Begegnung mit dem Herrn. Er erinnerte auch an den Ausspruch des Regensburger Dompredigers und Homiletikers Dr. Michael Grünwald (1933-1990), die persönliche Christusbeziehung sei das Innere des Weiheamtes, der Dienst das Äußere, die Innenseite dürfe nicht hohl sein.

Diener am Tisch des Herrn

Direkt nach der Predigt rief Dompropst Dr. Frühmorgen dann die beiden Kandidaten zur Beauftragung zum Akolythen auf: Martin Bartlreiher, Pfarrei Schwarzach-St. Martin, und Martin Reiger, Pfarrei Regensburg-St. Konrad. Auch hier folgte dem Segen des Bischofs und seinen Aussendungsworten ein ausdeutender Ritus, die Überreichung der Hostienschale. Diese wurde dann auch direkt mit den anderen Gaben zum Altar gebracht, den Diakon Sebastian Aichner vorbereitete, damit dann der Weihbischof mit den Konzelebranten die Eucharistiefeier zelebrieren konnte. Ein drittes Mal hatte Prälat Dr. Frühmorgen in seiner Funktion als Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal die schöne Aufgabe, die Kandidaten für die Admissio, die Aufnahme in den Kreis der Weihekandidaten für die Diakonenweihe im Oktober dieses Jahres aufzurufen:

  • Michael Kraus, Pfarrei Hohengebraching Mariä Himmelfahrt
  • Stefan Lobinger, Pfarrei Fronberg-St. Andreas
  • Martin Münch, Pastoralreferent in den Pfarreien Neukirchen b. Hl. Blut und Eschlkam
  • Johannes Theisinger, Pfarrei Regenstauf-St. Jakobus

Auch diese vier Anwärter auf die Weihe zum Ständigen Diakon sprachen vor dem Bischof und damit vor der Kirche im Bistum Regensburg ihr „Ich bin bereit!“

Danach erteilte der Weihbischof den Schlusssegen und es folgte der nächste Programmpunkt am Diakonen-Tag, ein dogmengeschichtlicher Vortrag zum Jubiläum „1.700 Jahre Konzil von Nicäa“ von Prof. Dr. Dr. Johannes Elberskirch von der Universität Regensburg. Er selbst stammt aus Nabburg und wurde 2009 in Regensburg zum Priester geweiht. Alles Wissenswerte zum Ständigen Diakonat findet man unter www.bistum-regensburg.de/berufung-berufe/diakon-werden.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing
(jas)



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