„Was für ein König!“ Christkönigssonntag und Abschluss des „Jahres des Glaubens“ mit Bischof Rudolf Voderholzer
Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte am heutigen Sonntag anlässlich des Hochfestes Christkönig und des ebenfalls heute zu Ende gehenden „Jahres des Glaubens“ im voll besetzten Dom St. Peter zu Regensburg ein feierliches Pontifikalamt.
In seiner Predigt betonte er die universelle Dimension des Königtums Jesu Christi und stellte heraus, dass für Jesus Herrschaft zuallererst Dienst bedeute. Hierin sei Jesus ein unersetzbares Vorbild für die Herrschenden und Mächtigen dieser Welt. Zugleich ließ es sich Bischof Rudolf nicht nehmen, ganz bewusst eine Lanze für die Politikerinnen und Politiker zu brechen, die oftmals unter großen privaten Opfern und intensiver Medienbeobachtung stehend es auch nicht immer leicht hätten, Gutes für das Gemeinwohl zu wirken. Den Kirchenvater Irenäus von Lyon sowie das Dokument "Gaudium et spes"“ des 2. Vatikanischen Konzils zitierend richtete er an die Gläubigen die Bitte, es im Glauben Jesus zu ermöglichen, SEINEN Dienst an uns verrichten zu können. Nämlich es diesem ganz konkret zu gestatten, uns dabei zu helfen, ihm immer ähnlicher zu werden und – getreu des Mottos für den Katholikentag 2014 in Regensburg – zur Brücke für unsere Mitmenschen zu werden. Denn wie Musiker ein Instrument „beherrschen“ oder ein Dichter eine Sprache „beherrschen“ sollte, sollte auch Jesus unser Leben im positiven Sinne „beherrschen“ dürfen.
Christkönig und „Jahr des Glaubens“
Die dem Hochfest innewohnende Fokussierung auf die Person Jesu erwies sich als kongenial, um noch einmal an das „Jahr des Glaubens“ zu erinnern, welches heute von Papst Franziskus parallel zum Pontifikalamt im Regensburger Dom mit einer Heiligen Messe auf dem Petersplatz beendet wurde.
Denn der christliche Glaube steht und fällt mit der Person Jesu Christi, der, wie es beim bischöflichen Pontifikalamt erneut mehrfach betont wurde, für uns Christen „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6) ist.
Was war das „Jahr des Glaubens?“
Das „Jahr des Glaubens“ wurde von Benedikt XVI. am 16. Oktober 2011 mit dem Moto Proprio „Porta Fidei“ angekündigt und dauerte vom 11. Oktober 2012 (dem 50. Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils und dem 20. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der katholischen Kirche) bis zum 24. November 2013 (dem diesjährigen Christkönigfest).
In diesem „Jahr des Glaubens“ sollte laut der Intention des nunmehr emeritierten Papstes „intensiver über den Glauben nachgedacht werden, um allen, die an Christus glauben, zu helfen, ihre Zustimmung zum Evangelium bewusster und stärker werden zu lassen, vor allem in einem Moment tiefgreifender Veränderungen, wie ihn die Menschheit gerade erlebt.“ (Porta Fidei, 8) Dies löste – sowohl im Bistum Regensburg als auch weltweit - eine Unzahl an Aktivitäten in Pfarrgemeinden, Verbänden und geistliche Gemeinschaften wie auch verstärkt im Internet aus, in denen eine Neubesinnung auf die Wesensmerkmale und Möglichkeiten der Vertiefung des christlichen Glaubens stattfand.
Wichtige Texte und Ereignisse
Flankiert wurde dies durch wichtige Dokumente und Veranstaltungen der Weltkirche wie z.B. die Antrittsenzyklika von Papst Franziskus „Lumen Fidei“ (Licht des Glaubens) oder das Schlussdokument der 13. Ordentlichen Bischofssynode im Vatikan zum Thema „Die Neuevangelisierung zur Weitergabe des christlichen Glaubens“. Ebenfalls gab es beispielsweise am 2. Juni 2013 gemeinsam mit Papst Franziskus eine weltweite Anbetungsstunde sowie (aus aktuellem Anlass) das große Syrien-Friedensgebet, welches in der Tat kriegsverhindernd gewirkt hat. Gewissermaßen „nebenbei“ weihte Franziskus den Vatikan dem Erzengel Michael sowie sein Pontifikat Unserer Lieben Frau von Fatima. Außerdem erläuterte Papst Franziskus in seiner wöchentlichen Generalaudienz anhand des „Apostolischen Glaubensbekenntnisses“ die wichtigsten christlichen Glaubensinhalte – ein Weg, mit dem bereits der Theologe Joseph Ratzinger in seiner „Einführung in das Christentum“ (1968) den Glauben vermittelte. Als literarischer Abschluss dient Papst Franziskus schließlich das für den 26. November geplante Apostolische Schreiben "Evangelii gaudium" (Freude des Evangeliums).
Stichwort „Kirchliches Themenjahr“
Für die katholische Kirche riefen die Päpste der jüngeren Zeit verschiedene Themenjahre aus. Das erste kirchliche Themenjahr war das „Franziskusjahr“, welches Pius XI. 1926 abhalten ließ. Als weitere Beispiele gelten das „Marianische Jahr“ unter Pius XII. (1953-1954), ebenfalls ein „Jahr des Glaubens“ unter Paul VI. 1967/1968, Johannes Paul II. 2005 ein „Jahr der Eucharistie“ oder Benedikt XVI. 2008/2009 das „Paulus-Jahr“ und das „Jahr des Priesters“ 2009/2010. Die Päpste laden die Gläubigen anhand von Themenjahren dazu ein, sich intensiv mit manchen Aspekten des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen.