News Bild Was auch geschehen sein mag: Gott sagt Ja. Bischof Voderholzer besucht die Gefangenen in der JVA Amberg

Was auch geschehen sein mag: Gott sagt Ja. Bischof Voderholzer besucht die Gefangenen in der JVA Amberg

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Vier Justizvollzugsanstalten gibt es im Gebiet der Diözese Regensburg: Am Sonntagvormittag hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die JVA Amberg besucht und in der Anstaltskirche dort die Heilige Messe gefeiert. Bereits in den Jahren zuvor hat der Regensburger Bischof die Gefängnisse in Straubing, Weiden und Regensburg besucht. In Amberg gibt es 535 Gefangene, von denen eine große Zahl in die Messe gekommen war. Eine Gruppe von Sternsingern aus der Amberger Pfarrei St. Martin war da und hatte auch ihre eigene Choralschola mitgebracht. Diese Kontakte mit der Pfarrei, in deren Gebiet die JVA liegt, bestehen bereits seit Jahrzehnten.

 

Das geknickte Rohr zerbricht er nicht

"Christus gibt uns immer eine Zukunft, wenn wir uns von ihm an der Hand nehmen und uns verändern lassen", sagte Bischof Voderholzer. "Ich bin gekommen, um Ihnen die gute Nachricht zu sagen, dass Gott Ja zu jedem Menschen sagt, was auch immer geschehen sein mag." Während der Lesungen waren passend die Worte des Jesaja zu vernehmen: "Ich habe dich dazu bestimmt, alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien." Und: "Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus." In der Lesung aus der Apostelgeschichte waren die Worte zu hören: "Gott sieht nicht auf die Person."

 

Jesu geht dorthin, wo es ganz dreckig ist

Mit Bezug zur Taufe Jesu am Jordan sagte der Bischof in der Predigt, dass Jesus den letzten Platz mit uns teilen möchte. Deshalb stellt er sich in eine Reihe mit den Sündern. Er zeigt aber nicht mit dem Finger auf andere Menschen. "Jesus geht ins Wasser, um den Schmutz der anderen auf sich zu nehmen und bis ans Kreuz wegzutragen." Der Ort, an dem er von Johannes getauft wurde, ist gleichzeitig und in geographischer Hinsicht der niedrigste Ort und die tiefste Stelle auf der Erde, von den Ozeanen einmal abgesehen (ca. 420 Meter unter dem Meeresspiegel). "Jesus geht dorthin, wo es ganz dreckig ist. Er ist mit uns Sündern solidarisch, um uns herauszuhelfen." Nach der Feier des Gottesdienstes stellte sich Bischof Voderholzer den Fragen der Gefangenen.

 

Menschen hinter Gittern, aber Menschen

Der Leiter des Gefängnisses, Peter Möbius, berichtete dem Bischof im Rahmen eines Rundganges davon, dass Gefangene in Amberg einen Schulabschluss und einen Lehrabschluss als Maler und als Schreiner erwerben können. Er sagte: "Für uns sind die Gefangenen Menschen hinter Gitter, aber sie sind Menschen." Die Amberger JVA ist für den Regelvollzug im Raum Nordbayern zuständig. Etwa 300 Beschäftigte arbeiten dort als Beamte oder Angestellte.





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