Wallfahrtskirche Pilgramsberg feierte Patrozinium – Weihbischof Reinhard Pappenberger zelebrierte Pontifikalamt
In der alten Wallfahrtskirche Pilgramsberg (Gemeinde Rattiszell, Landkreis Straubing-Bogen), wurde am Sonntag das Patrozinium der Heiligen Ursula gefeiert. Dazu war Weihbischof Reinhard Pappenberger aus Regensburg gekommen, der in einer eindrucksvollen Predigt an das Zeugnis der Heiligen Ursula erinnerte, die mit ihren Gefährtinnen ihr Leben ganz im Vertrauen auf Jesus Christus gestaltet hatte.
Die zahlreichen Wallfahrer wurden bei ihrer Ankunft von strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel belohnt. „Mit großer Freude dürfen wir heute nach den Besuchen der früheren Diözesanbischöfen Manfred Müller und Gerhard Ludwig Müller nun zum ersten Mal unseren Weihbischof Reinhard Pappenberger zum Patrozinium der Heiligen Ursula in der Wallfahrtskirche begrüßen“ sagte Pfarrer Alois Zimmermann (Pfarrei Ascha) nach dem Einzug ins vollbesetzte Gotteshaus. Im Namen der Pfarrangehörigen sprach Jana Aich einen herzlichen Willkommensgruß und überreichten Blumen an Weihbischof Pappenberger.
Zu Beginn seiner Predigt blickte Weihbischof Reinhard Pappenberger auf die Besonderheiten dieses Tages: In vielen Pfarreien werde Kirchweihsonntag gefeiert; hier hätten sich alle um das Gnadenbild der Mutter Gottes, der Königin aller Heiligen, versammelt, um hoch auf dem Pilgramsberg das Patrozinium der Heiligen Ursula zu begehen und in Rom werde Papst Paul VI. (1963 – 1978) zur selben Stunde selig gesprochen. Pappenberger bezeichnete Paul VI. als ersten „modernen“ Papst, unter dessen Pontifikat er persönlich seine Berufung zum Priester gespürt und die Entscheidung dafür getroffen hat. Das eben gehörte Evangelium bezeichnete er als anspruchsvoll: Ein Bekenntnis zu Christus sei nichts oberflächliches, nichts dass man sich zurechtbiegen kann. Die Heilige Ursula hat lieber ihr Leben gegeben, als ihren Glauben zu verleugnen. Mit einem Blick zurück in die Anfänge der Christen betonte der Weihbischof, wie mächtig damals der Glaube war, wie überwältigend die Überzeugung der Christen war. Immer wieder tauchen bei den ersten Bildern aus der Verfolgungszeit „Christus als Lehrer, als Verkünder“ und „Christus als der gute Hirte“ auf.
Die Gläubigen sahen in Christus den Ratgeber, der ihnen zeigte: „Ich bin der Weg, ich weiß die Wahrheit und ich führe euch ins Leben“. So sei ein besonderes Lieblingsgebet auch der Psalm „Der Herr ist mein Hirte“, denn es drücke Zuversicht und Hoffnung aus. „Und dieses Wissen um den guten Hirten war auch die tiefe Überzeugung der Heiligen Ursula“ resümierte der Weihbischof und schlug nochmal die Brücke zu Papst Paul VI., der in seinem Testament Gott dafür dankte, dass er ihn „zum Christen gemacht“ habe und er nun auf ein Leben in der Ewigkeit hoffen dürfe.
Am Altar feierten Weihbischof Reinhard Pappenberger und Pfarrer Siegfried Hanauer die Eucharistie. Wallfahrtskurat Anton Dinsenbacher gestaltete an der Orgel und mit dem Kirchenchor den musikalischen Teil der Liturgiefeier. Sie ließen Werke von J. Chr. H Rinck, Anton Bruckner, Carl Thiel, W.A. Mozart und Felix Mendelssohn-Bartholdy erklingen und schlossen mit dem gemeinsamen Wallfahrtslied „Unsere liebe Frau von Pilgramsberg“. Dass „gemeinsam Beten und gemeinsam feiern“ zusammengehört, drückte sich beim Stehempfang mit Getränken und frischen Brezen vor der Wallfahrtskirche aus. Der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde Rattiszell mit Bürgermeister Manfred Reiner folgte ein gemeinsames Mittagessen mit Vertretern aus der Pfarrei und Gemeinde.
Info
Die Verehrung der heiligen Ursula geht schon zurück bis ins Mittelalter. Erstmals wurde um 1370 in Verbindung mit dem Pilgramsberger Markt eine Wallfahrt zu der Heiligen erwähnt. Seit dem Jahr 1460 ist eine Statue der Heiligen Ursula in der Wallfahrtskirche Pilgramsberg. Seither wird sie dort besonders verehrt und mit dem „Urschalfest“ das Patrozinium jedes Jahr Ende Oktober gefeiert. Dazu pilgern nicht nur die Pfarrangehörigen von Pilgramsberg, sondern auch viele Besucher aus den umliegenden Gemeinden, besonders seit Jahrzehnten Fusswallfahrer von Haibach und Elisabethszell zum Festgottesdienst.
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