News Bild Wallfahrt der Katholischen Frauen- und Müttervereine nach Regensburg - 700 Gläubige feiern mit Bischof Gerhard Ludwig Müller im Dom St. Peter

Wallfahrt der Katholischen Frauen- und Müttervereine nach Regensburg - 700 Gläubige feiern mit Bischof Gerhard Ludwig Müller im Dom St. Peter

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Zur traditionellen Wallfahrt der Frauen- und Müttervereine pilgerten am Samstag rund 700 gläubige Katholikinnen aus dem Bistum nach Regensburg, um im Dom St. Peter mit Bischof Gerhard Ludwig Müller ein Pontifikalamt zu feiern. Vor Beginn der Gottesdienstfeier ehrte die Vorsitzende des katholischen Vereins, Gertrud Pledl zusammen mit dem Geistlichen Beirat Pfarrer Karl Wohlgut über 30 verdiente Mitglieder und überreichte ihnen zum Gedenken jeweils eine große Kerze. Am Ende der Feier dankte Pfarrer Wohlgut dem Bischof für seinen täglichen unermüdlichen Einsatz in der gesamten Diözese: „Sie stellen sich immer schützend vor alle Gläubigen und deren Glauben“. Gleichzeitig stellte der Geistliche Beirat fest: „Ohne Frauen geht in unseren Pfarreien nichts. Dafür möchte ich Ihnen heute herzlich danken“. Nachdem die Ortsvorsitzenden in einer langen Fahnenprozession über den Domplatz gezogen waren, folgte ein Festakt im Kolpinghaus anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine in der Diözese Regensburg.

In seiner Predigt wies der Bischof darauf hin, wie symbolträchtig es sei, dass diese Wallfahrt zwischen den Eckpunkten von zwei bedeutenden Festen der hl. Jungfrau und Gottesmutter Maria stattfänden: Am 8. September feiern die Gläubigen das Fest Mariä Geburt. Ihre Geburt weise bereits auf die Geburt Jesu Christi hin. Durch ihr gläubiges Ja-Wort zur Menschwerdung Gottes aus ihrem Leibe sei sie die Mutter des Herrn geworden. Am 12. September begehe die Kirche das Fest Mariä Namen. In einem geistlichen Sinn verehrten die Christen darum Maria als Hilfe der Christenheit, weil wir uns in allen Gefahren für Leib und Leben ihrem mütterlichen Schutz und ihrer Fürbitte anvertrauen könnten.

„Wenn von den christlichen Müttern die Rede ist und wir von der mütterlichen Kirche sprechen, deren Liebe und Sorge uns umfängt, trägt und fördert, dann kann unser Blick nicht vorbeigehen an derjenigen Frau, die die Mutter des Herrn wurde. Aus Maria hat ER unser Fleisch angenommen, den wir als den guten Hirten und Hohenpriester des Neuen und ewigen Bundes anbeten und bekennen“, betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller. Weil Maria die Mutter des Herrn sei, habe sie für unser aller Verhältnis zu Gott und für unsere Frömmigkeit eine so große Bedeutung. Der Gott-Mensch Jesus Christus ist Gottes und Marien Sohn. Das sakramentale Priestertum der Kirche, das Jesus eingesetzt habe und das vom Heiligen Geist an schwache, sündige Menschen übertragen werde, sei darum keine äußere Funktion, die mit der Person des Gesandten Christi nichts zu tun habe, hob der Regensburger Oberhirte hervor:

„So wie Jesus als Mensch in die Schule seiner Mutter Maria ging, so müssen auch die jungen Menschen, die Gott zum priesterlichen Dienst Christi berufen hat, in die Schule Marias gehen. So ist es unsere Hoffnung, dass alle Mütter zu ihren Kindern stehen, so liebevoll mit restlosem Vertrauen zu Gott wie es Maria zu Jesus tat. Die priesterliche Gesinnung in den jungen Menschen zu wecken, ist ein hoher Auftrag. Heute ist es bedeutsam, dass wir im Geiste Mariens den jungen Menschen die Erfahrung der mütterlichen und familiären Geborgenheit in der Kirche ermöglichen. Dann wird auch von den echt christlichen Familien und Gemeinden her der Mutterboden bereitet, aus dem die Berufungen zum Priesterdienst reifen und wachsen können“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend.

Die Frauen- und Müttervereine
Angeregt durch das aus Frankreich stammende Vorbild führte als erster Bischof Wilhelm Emanuel von Kettler die Müttervereine 1860 in der Diözese Mainz ein. Ein Jahr später wurden sie in der Erzdiözese Freiburg im Breisgau gegründet, 1868 durch Bischof Ignatius von Senestrey auch im Bistum Regensburg. Diese Errichtung erfolgte vor der Madonna von St. Ägid in Regensburg. Alle Diözesanverbände waren der Erzsodalität in Paris angeschlossen. Im Jahr 1990 schlossen sich die Müttervereine im Bistum Regensburg zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Zurzeit existieren 42 pfarrliche Gruppen mit insgesamt 8.000 Mitgliedern, die untereinander in regem Kontakt stehen. Die Gemeinschaft der Frauen wirkt im Leben der Pfarrgemeinden im Bistum. Dort engagieren sie sich zur Festigung des christlichen Familienlebens, zur Pflege des Gebets- und Glaubenslebens, der Mitarbeit in Pfarrgemeinde und Kirche sowie der Vertiefung des religiösen Wissens. Darüber hinaus sehen die aktiven Katholikinnen ihre Verantwortung im Bereich der Öffentlichkeit und Politik, einer Mitgestaltung der Berufs- und Arbeitswelt und die Pflege von Bildung und Geselligkeit.

Predigt des Bischofs im Wortlaut



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