News Bild WählBar? Bernd Posselt bei Kolping angesichts der Europawahl: „Es geht nicht um die Gurke, sondern um die Wurst“

WählBar? Bernd Posselt bei Kolping angesichts der Europawahl: „Es geht nicht um die Gurke, sondern um die Wurst“

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Kürzlich hat im Kolpinghaus Regensburg die Aktion „WählBar EU.19“ stattgefunden. Die Aktion diente zur Vorbereitung der Europawahl am 26. Mai 2019. Kolping-Landesvorsitzende Dr. Dorothea Schömig, Dr. Victor Feiler, gesellschaftspolitischer Referent von Kolping Bayern, und Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, gestalteten den politischen Abend von Kolping Bayern. Für die musikalische Gestaltung sorgte Tamara Kieser, die die Liederstücke „Sternenklar“ und „Irgendwas bleibt“ zur Gitarre sehr ansprechend vortrug.

In seiner Rede erklärte Bernd Posselt, langjähriges Mitglied des Europäischen Parlaments: „Die Menschen interessieren sich mehr für Europa als bisher.“ Posselt ist seit seinem überraschenden Ausscheiden aus dem Parlament dadurch sehr positiv aufgefallen, dass er das politische Geschehen dort – im Gegensatz zu manch anderen Politikern – präsent und vor allem aktiv weiterhin mitgestaltet. „Die Leute spüren erstmals, dass es nicht um den Krümmungsradius der Gurke geht, sondern um die Wurst“, gab der Europapolitiker und Historiker sowie gelernte Journalist seine Einschätzung.

Der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Paneuropa-Vorsitzende sagte: „Wenn wir uns nicht zu einem starken supranationalen Europa zusammenschließen, können wir nicht mehr unser europäisches Lebensmodell leben.“ Dieses europäische Lebensmodell gehe auf Menschen wie Adolph Kolping zurück. Bernd Posselt warnte vor allen Nationalismen, die den Kontinent vor allem im 20. Jahrhundert in die größten Katastrophen gestürzt haben. Er dagegen sei seinen Eltern dankbar dafür, dass sie trotz eigener Vertreibungserfahrungen ihn und seine Geschwister zu gläubigen und weltoffenen Christen erzogen haben. „Meine Eltern waren Antinationalisten.“ Posselt weiter: „Der Nationalismus ist die Krankheit, die Europa zerstört hat.“ Sein neuerliches Antreten für das Europaparlament begründete der christliche CSU-Politiker damit, dass nun eintreffe, was Franz Josef Strauß einst gesagt hatte: Nach der Kriegsgeneration würden Nationalisten erneut gegen Europa aufstehen, um es zu zerstören.

Europa nannte Bernd Posselt – mit den Worten von Strauß – ein „schützendes Dach gegen den sauren Regen der Globalisierung“. Europäer wie Joseph Ratzinger, einst Theologieprofessor in Regensburg, hätten nicht gejammert, dass Christen in Europa faktisch nicht mehr die große Mehrheit der Gesellschaft auf dem Kontinent seien. Posselt sprach sich ganz in diesem Sinne dagegen aus, der Ideologie des heiligen Restes zu folgen. Vielmehr gab er die Empfehlung, dass wir uns am englischen Historiker Toynbee orientieren, der gesagt hatte, dass alle großen Weltkulturen von schöpferischen Minderheiten geprägt würden.

Ein Grußwort auf der Kolping-Veranstaltung hatte zuvor Anton Freiherr von Cetto von der „Europäischen Bewegung Bayern“ gesprochen. Er sagte, dass die Europäische Union nicht die Geisel Großbritanniens werden dürfe, was den sogenannten Brexit betrifft.



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