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Vollversammlung des Diözesanpastoralrats

Dem Evangelium ein Gesicht geben!

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Bei der Herbstvollversammlung des Diözesanpastoralrats stellte sich der neue Generalvikar, Msgr. Dr. Roland Batz, persönlich dem Gremium vor. Weitere Themen waren die pastorale Planung für das Bistum Regensburg, die Sendung der Weltchristen und der weltweite synodale Prozess. Dr. Roland Batz betonte, dass sich die Tätigkeiten von Generalvikar und Priester nicht ausschließen dürften. Er sehe in der kirchlichen Verwaltung auch eine geistig-geistliche Dimension, die diese von einem Wirtschaftsunternehmen unterscheide. Zur gegenwärtigen Situation der Kirche hob er hervor, dass man sich nicht mit dem Bedeutungsverlust des Glaubens abfinden dürfe. Mission geschehe über Menschen und durch Frauen und Männer, die überzeugt sind: „Wir geben dem Evangelium ein Gesicht!“ Zur Finanzlage der Kirche merkte er an, dass der Rückgang der Kirchensteuer schon jetzt relevant sei und sich noch verschärfen werde. Man müsse Synergien schaffen und auch überlegen, was Kirche sei. Emotionale Themen seien in den Gemeinden die Pfarrheime oder der Erhalt der Kirchen. Man brauche Orte, wo Kirche erlebbar sei. „Wir müssen aufhören, uns selbst zu verzwergen“, betonte der Generalvikar. Die Kirche müsse aber auch durch jeden einzelnen lebendiger werden.

 

Sendung der Weltchristen

Einen Schwerpunkt bildete das Thema „Sendung der Weltchristen“, zu dem Bischof Voderholzer referierte. Er betonte, der Ausgangspunkt sei, dass er den Begriff „Laie“ diskriminierend finde, da damit umgangssprachlich ein Nicht-Fachmann/-Fachfrau gemeint sei. Seit Beginn seiner Amtszeit verwende er den Begriff „Weltchrist“, da laut Lumen Gentium den Laien der Weltcharakter zu eigen sei. Man sei dankbar für die gut ausgebildeten hauptamtlichen Männer und Frauen in der Seelsorge, aber diese machten nur einen kleinen Teil aus. Der überwiegende Teil der getauften Frauen und Männer habe keine Missio und diese habe das II. Vatikanum im Blick. Durch die Taufe habe man Anteil am prophetischen, königlichen und priesterlichen Amt. In der Liturgie sei auch das „Da-Sein“ wichtig, nicht nur, dass man etwas mache. Das Hirtenamt werde auch in der Familie und im Verein ausgeübt. Bischof Voderholzer betonte: „Es kann nicht genug Frauen und Männer geben, die in der Politik und in den Medien bereitwillig für Jesus Christus Zeugnis ablegen Es kann nicht genug Frauen und Männer geben, die den Menschen nicht als Kostenfaktor sehen.“ Papst Franziskus habe in Evangelii Gaudium betont, dass der Weltauftrag der Getauften nicht hinreichend umgesetzt sei. Alle sollen an die Ränder gehen, wobei nicht nur die Obdachlosen, sondern auch die Redaktionen, Labore und Firmen gemeint seien. In der Aussprache wurde betont, dass die Sprachfähigkeit über den Glauben wichtig sei, so dass man fundiert Auskunft geben und falsche Behauptungen widerlegen könne.

 

Diözesanpastoralrat beteiligt sich an weltweiten synodalen Prozess

Im weiteren Verlauf informierte Bischof Voderholzer das Gremium über die Weltbischofssynode und den weltweiten synodalen Prozess. Es sei ein Vorbereitungsdokument mit dem Titel „Für eine Synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ erschienen. Zur Vorbereitung der Synode sei ein Fragebogen eingetroffen, der von den diözesanen Gremien Priesterrat, Diözesankomitee, Ordinariatskonferenz und Diözesanpastoralrat bearbeitet werde. Eine Zusammenfassung der Stellungnahmen werde an die Deutsche Bischofskonferenz geschickt.

 

Ausbildung von ehrenamtlichen Katechisten

Zur pastoralen Planung merkte Dr. Batz an, dass diese bis 2034 aufgesetzt werde. Die Dekanatsreform, nach der es nur noch 15 Dekanate geben wird, werde zum 01.03.2022 umgesetzt. Bis zum 01.09.2024 solle die pastorale Planung abgeschlossen sein und danach behutsam mit der Umsetzung begonnen werden. Der gesamte Prozess habe bereits im Jahr 2000 begonnen und Pfarreiengemeinschaften seien nach Bedarf eingerichtet worden. Die Zahl der Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde sinken, man dürfe aber trotz der ernüchternden Zahlen nicht resignieren. Chancen lägen auch in der vermehrten Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, einem charismenorientierten Personaleinsatz und der Ausbildung von ehrenamtlichen Katechisten. Wichtig sei auch die Stärkung der Communio zwischen den Gemeinden und der Blick über den Kirchturm hinaus.

In der anschließenden Diskussion betonte der Generalvikar, dass es keine Großpfarreien wie in anderen Bistümern geben werde. Manche Pfarreiengemeinschaften würden zwar größer werden, aber die Größe werde im Dialog mit den Betroffenen entschieden. Auch Bischof Voderholzer betonte, dass keine Pfarreien aufgelöst würden. Aus dem Gremium kam die Anregung, die Pfarrer mehr von der Verwaltung zu entlasten. Der Generalvikar verwies auf das Pilotprojekt der Anstellung von Verwaltungskoordinatoren, die langfristig flächendeckend den Pfarreien angeboten werden sollen. Zum Thema Neuevangelisierung merkte er an, dass die Kirche sakramental sei und nicht nur als funktionale oder soziologische Größe zu verstehen sei. Es würden ehrenamtliche Katechisten ausgebildet und ausgesandt, die sich für den Glauben interessieren und sich in einem bestimmten Bereich einbringen (z.B. Wallfahrt, Sterbebegleitung, Rosenkranz). Auch die Kirchenmusik solle nicht vergessen werden. Im Gegensatz zu anderen Bistümern sei in der Diözese Regensburg ein erstaunliches Wachstum der Kirchenmusik und der Kirchenchöre festzustellen.

Weitere Themen bei der Vollversammlung des Diözesanpastoralrats waren der Bericht aus dem Priesterrat sowie der aktuelle Stand der Vorbereitungen zur Pfarrgemeinderatswahl 2022.

 



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