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Vier Priester feierten gemeinsam 200 Dienstjahre

Über die Verfügbarkeit für Gott

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Regensburg, 9. Juli 2023

Ein Priesterjubiläum besonderer Art konnte vor kurzem in der Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg gefeiert werden. Vier Kanoniker, je zwei aus den Kollegiatstiften der Alten Kapelle und von St. Johann, blickten mit Dankbarkeit auf ihre Lebensgeschichten zurück, zusammengezählt auf 200 Jahre priesterlichen Dienstes.

Vom Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle feierte Stiftsdekan em. Monsignore Prof. Dr. Norbert Glatzel. Er wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht, stammt aus Schlesien und war lange Jahre Professor für Christliche Soziallehre und Gesellschaftslehre an den Universitäten Bamberg und Freiburg, zuletzt wirkte er als Stiftsdekan.

Sodann gab es zwei goldene Jubiläen: Prälat Alois Möstl aus dem Kollegiatstift St. Johann feierte vor 50 Jahren Primiz in Neustadt Waldnaab und war Pfarrer und Dekan in Bogen/Donau, sodann beinahe 30 Jahre in St. Wolfgang in Regensburg, wo er das Amt des Stadtdekans und dann des Regionaldekans innehatte und zugleich als geistlicher Beirat alle Frauen- und Müttervereine der Diözese betreute.

Ebenso feierte Kanonikus BGR Erhard Schmidt sein Goldenes. Der gebürtige Waldmünchener war als Pfarrer in Bayerisch-Eisenstein, Hainsacker und Straubing-Ittling tätig, seit sieben Jahren wirkt er als Stiftskanonikus in der Alten Kapelle.

Auf 40 Priesterjahre konnte Monsignore Erzpriester Prof. em. DDr. Johannes Hofmann zurückblicken. Er stammt aus Rudelzhausen und war an der Universität Passau als Akademischer Rat und an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mehr als 20 Jahre als Professor für Alte Kirchengeschichte und Patrologie tätig. Seit drei Jahren dient er dem Kollegiatstift St. Johann als Stiftsdekan.

Stiftsdekan Prälat Robert Thummerer hieß die große Schar der Gläubigen, die vielen Wegbegleiter und Freunde der Jubilare in der festlich geschmückten Basilika willkommen. Der Basilikachor unter der Leitung von Stiftskapellmeister Wolfgang Hörlin brachte zur Ehre Gottes und zur sichtlichen Erbauung der Gläubigen die Krönungsmesse von Mozart zu Gehör.

In seiner eindrucksvollen Predigt sprach Dompropst Prälat Dr. Franz Frühmorgen vom Wert des Priesterberufs in unserer Zeit und meinte: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, hat es vorhin im Evangelium aus dem Mund Jesu geheißen. Das ist keine Abwertung von Ehe und Familie. Ehe wird nicht gelingen, wenn Vater oder Mutter wichtiger sind als der geliebte Mensch. So ist das auch im geistlichen Dienst. Es geht um die Verfügbarkeit für Gott.“ Zu den vier Jubilaren gewandt fuhr er fort: „Viele Jahre wart Ihr an vorderster Front, habt Mühe und Auseinandersetzung nicht gescheut. Es hat Euch an unterschiedlichste Orte, zu unzählbar vielen Menschen und in wichtige Aufgaben und Ämter geführt: Pfarrer, Dekan, Regionaldekan, Professor, Priesterratssekretär, Konsultor, Kanonikus, Stiftsdekan. Jetzt dürft Ihr kürzertreten, aber Ihr seid noch da und leistet wertvolle Dienste in den Stiftskapiteln, bei Aushilfen oder als schlichter Beter im Altenheim. Und auch wenn einem die Zeit viel von der Frische des Anfangs genommen hat, manches abgenützt, abgeschliffen, und damit auch milder, altersmilder gemacht hat, eines ist immer noch zu spüren bei Euch: Eure Liebe zu Christus!“ Nach dem festlichen Mahl im gefüllten Festsaal des Kolpinghauses klang das stimmige Ereignis, das allen noch lange in bester Erinnerung bleiben wird, in der Alten Kapelle mit einer feierlich gesungenen Sonntagsvesper aus.

 Text: Prälat Alois Möstl, Foto: Markus Lemm

 

 

V. l. n. r.: Prälat Alois Möstl, Dekan Dr. Johannes Hofmann, Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Diakon, Kanonikus Erhard Schmid, dazu Dr. Norbert Glatzel.



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