News Bild Veröffentlichung „Der Glaube in den Straßen von Regensburg“ präsentiert: Blick nach oben lohnt immer
Veröffentlichung „Der Glaube in den Straßen von Regensburg“ präsentiert: Blick nach oben lohnt immer

Geistlicher Spaziergang mit den Augen

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Regensburg, 16. Oktober 2023.

Das Buch über die Hausmadonnen in Regensburg „Die Schönste von allen“ (2022) hatte aus sich selbst heraus nach einer Fortsetzung verlangt – und diese liegt nun buchstäblich und mit vielen besonderen Bildern versehen vor: „Der Glaube in den Straßen von Regensburg“ lautet der Titel der Publikation; und der Untertitel lautet: „33 religiöse Bildwerke Jesu Christi und der Heiligen“.

Der Impact liegt in der Umfassendheit und Vielfalt

Ganz in diesem Sinne zeigt das gediegene Buch, das am vergangenen Freitagspätnachmittag der Öffentlichkeit präsentiert wurde, gelegentlich womöglich bereits zur Kenntnis genommene Bilder und Darstellungen im Stadtbild an Häusern sowie an Plätzen und Wegen. Der Impact der Bilder und Darstellungen allerdings dürfte in dieser Umfassendheit und Vielfalt, durchaus Schönheit und, gelegentlich ja auch, Monumentalität dem unbefangenen Betrachter bislang weniger, wenn überhaupt aufgefallen sein. Nicht selten bedarf es einer solchen Initiative, um das, was tagtäglich vor Augen steht, in Geist, Verstand zu heben – und in Herz und Seele. Dass dies anhand der Publikation gelungen ist, zeigte sich bei der Präsentation am Freitag.

Daraus hervorgehend „um die Wette gesucht“

Im Übrigen war es auch im vorliegenden Falle die Coronapandemie bzw. vielmehr Bischof Dr. Rudolf Voderholzer selbst, der durch ausgedehnte „Wanderungen“ bzw. Spaziergänge in der Zeit der genannten Pandemie die „kostbaren Kleinkunstmäler“ bzw. „Kleindenkmäler“ erschlossen hat. Daraus hervorgehend sei sozusagen „um die Wette gesucht“ worden, wurde bei der Buchvorstellung im Bischöflichen Ordinariat Regensburg angedeutet. Tatsächlich war man an manchen Plastiken und/oder bildlichen Darstellungen bisher vorbeigegangen, ohne ihrer gewahr zu werden. Kurz, es war der, wie der Bischof bei der Gelegenheit sagte, „lange gehegte Wunsch“, diese religiös-geistliche Dimension der Ratisbona zu erschließen. Insofern lässt sich gut und gern mit dem Bischof sagen, dass der von Dr. Achim Dittrich, Spiritual Matthias Effhauser und Dr. Maria Baumann vorgelegte Band eine „Frucht von Corona“ ist. Überflüssig auch nur anzudeuten, dass bei weitem nicht alle entsprechenden künstlerischen Produktionen in der Öffentlichkeit von Regensburg hier umfassend beschrieben sind, will heißen: Ein Update ist durchaus denkbar. Warum nicht? Bereits auf den letzten Seiten des Buches sind insgesamt 190 Werke in Regensburg aufgeführt. Die 33 präsentierten Werke befinden sich darunter.

Sogenannten „Haussanierungen“ zum Opfer gefallen

In der Vergangenheit sind einige Werke sogenannten „Haussanierungen“ zum Opfer gefallen. Ich würde schreiben: Hausverstümmelungen. Jedenfalls gelte es, diese Lücken mithin wieder zu bestücken, war bei der Veranstaltung zu erfahren. Auch wurde die Einschätzung vorgetragen, dass das neue Buch ein geistliches Lesebuch sei: „Es ist ein Genuss hineinzuschauen.“ Das trifft zu, denn nicht nur schöne Bilder gibt es hier, sondern auch die Informationen und Deutungen zu den Kunstwerken. Der Werke-Bestand sei ein „großer Schatz“, der uns anvertraut ist. Es gehe um nichts Geringeres als darum, das Vorhandene nicht nur zu konservieren, sondern mit Leben zu füllen, was hier nun zunächst einmal überhaupt die Wahrnehmung betrifft. Entsprechend stammen die photographischen Aufnahmen aus der Hand von Gerald Richter, Regensburg.

An den Fassaden Statement gesetzt

Klar, dass Felix Weiland vom Verlag Schnell & Steiner dem ausgeführten Buchprojekt viele „Verkoster und Leser“ wünschte. Es sind demnach die Hoffnungen und der Glaube der Hausbesitzer und -verantwortlichen, die sich hier zeigen, oder, wie es während der Präsentation ebenfalls zu vernehmen war: „An den Fassaden wird ein Statement gesetzt.“ Gewiss dominiert die Gottesmutter mit Blick auf die Häufigkeit der Darstellungen in Regensburg, aber es ist doch, wie das vorliegende Projekt lehrt, eine große Vielzahl an Heiligen, die ebenfalls zu bestaunen sind. Und da wäre dann vom Erlöser Jesus Christus selbst, der sich ebenfalls wiederholt abgebildet findet, noch gar nicht gesprochen. Das Ganze macht also einen „Spaziergang mit den Augen“, und zwar einen geistlichen Spaziergang. Der „Blick nach oben“ lohne immer, insonderheit in Regensburg.

Stärkung des Glaubens

Bei all der sozusagen mitgelieferten Spiritualität verwunderte es nicht, dass Verantwortlichen in anderen Städten empfohlen wurde, es der Regensburger Initiative gleichzutun. Denn auch in vielen Dörfern und Städten in der Diözese Regensburg gibt es viele solche Zeugnisse, für die sensibilisiert werden sollte. Zu erwähnen ist abschließend auch noch, dass den Informationen und Daten über die Darstellungen Gebete und kurze geistliche Texte beigefügt sind. Das schöne Buch führt in die Welt des Glaubens ein. Da dies am besten regional verortet geschieht, ist die Veröffentlichung ein guter Beitrag zur Hinführung zum und damit zur Stärkung des Glaubens in Regensburg.

Text und Bilder: Prof. Dr. Veit Neumann



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