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Verbunden bleiben – mit einem Messenger

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„Verbunden bleiben“ – das ist das Ziel einer privaten Initiative des Theologiestudenten Peter Lehner. Er hat in der Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr, Alten- und Neuenschwand eine Gruppe in einem Instant Messaging-Dienst gegründet, in der sich mittlerweile 44 Mitglieder von 20 bis 83 Jahren über ihren Glauben austauschen und Gemeinschaft erfahren. Wir haben Peter Lehner und Albert Krieger, ein Mitglied der Gruppe, gefragt, was es damit auf sich hat.

 

Warum nicht eine Messenger-Gruppe?

Angefangen hat alles mit einem ganz praktischen Gedanken. Am ersten Sonntag ohne Gottesdienst hat der Theologiestudent Peter Lehner einzelne Leute angeschrieben und ihnen den Hausgottesdienst des Pfarrers über einen Messenger weitergeleitet. Das gestaltete sich als mühselige Aktion. Er fragte sich: „Warum nicht eine Messenger-Gruppe gründen?“ So könnten alle miteinander verbunden sein, Informationen, Gebete, ein frohmachendes Lied oder Impulse austauschen. Eben Gemeinschaft erfahren. Wichtig war Lehner eine offene Atmosphäre. Er fügte niemanden hinzu, sondern versendete lediglich den Link mit einer Nachricht, die das Projekt vorstellt. So entschied sich jeder bewusst für die Mitgliedschaft. 44 Mitglieder sind es mittlerweile schon. Mit einer großen Altersspanne: der Jüngste ist 20, der Älteste stolze 83 Jahre.

 

Die Wegkreuze-Challenge

Die Gruppenmitglieder haben große Freude am „Verbunden bleiben“ und steuern gerne etwas bei, sei es einen Impuls oder Bilder. Die „Wegkreuze-Challenge“ ist seit Gründung der Gruppe die Aktion, die jeden Tag stattfindet. Die Idee ist einfach: Gruppenmitglieder sollen, wenn sie beim Spazieren ein Wegkreuz entdecken, ein Bild machen und an Lehner schicken. Er stellt jeden Morgen eines in die Gruppe ein – mit seiner Geschichte und einem kurzen geistlichen Impuls. „Daraus ist eine Rundreise durch die Pfarrei und die Umgebung geworden“, freut sich Lehner.

 

Ein besonderer Karfreitag

Die Osterfeiertage wurden eigens gestaltet. So hieß es am Karfreitag „Ratschen dahoam“. Normalerweise ziehen die Ministranten durch die Orte der Pfarreien und erinnern die Gläubigen an die Gebetszeiten. Dieses Mal mussten sie wegen der Ausgangsbeschränkungen jedoch daheimbleiben. Sie waren dazu aufgerufen, zu jeder Gebetszeit jeweils fünf Minuten zu „ratschen“. „Über den ganzen Ort hat sich ein Klangteppich ausgebreitet“, beschreibt Peter Lehner das Ergebnis. Die Ministranten machten Videos und stellten sie in die Gruppe. Eine weitere Besonderheit des Karfreitags: Pünktlich zur passenden Uhrzeit wurde an die Stationen des Leidens Christi erinnert. Die Passionsgeschichte konnte „im Heute“ erlebt werden. „Es tat gut, daran zu denken“, sagt Albert Krieger, doch: „Es geht letztlich was ab. Mir geht die Kirche ab.“

 

Ich nehme täglich einen Gedanken in die Arbeit mit

Albert Krieger, 59 Jahre, ist überzeugtes Mitglied von „Verbunden bleiben“. Er ist durch seine Frau darauf aufmerksam geworden, die ein Mitglied der ersten Stunde war. Immer wieder Gesprächsthema war Albert Kriegers Interesse schnell geweckt. „Was ist ‚Verbunden‘?“, fragte er seine Frau. Die lud ihn kurzerhand in die Gruppe ein. „Dann siehst du, was das ist.“ Seitdem ist Albert Krieger begeistert. An der Challenge hat er sich mit einigen Bildern beteiligt. Besonders schätzt er aber die Gedanken aus den Impulsen. „Ich nehme täglich etwas in die Arbeit mit, worüber ich nachdenke.“ Für ihn haben Mitteilungen durch einen Messenger einen klaren Vorteil: „Wenn ich morgens ein Blatt Papier bekäme, wüsste ich nicht, ob ich es lese.“

 

 



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