Anbetung des Allerheilgsten

USA: Nächster Eucharistischer Kongress findet 2029 statt

Blick in die Weltkirche


Regensburg 14. November 2025 

Bischöfe und Organisatoren wollen den Prozess der nationalen eucharistischen Erweckung weiterführen. Dazu gehen jährlichen eucharistischen Wallfahrten weiter. Im vergangenen Jahr fand in den USA in Indianapolis der 10. Nationale Eucharistische Kongress der USA statt, und der nächste Kongress ist in Sichtweite.

Es waren für europäische Verhältnisse unglaubliche 65.000 Teilnehmer, die sich im Sommer 2024 in Indianapolis zum Eucharistischen Kongress versammelt hatten. Der Kongress war der Höhepunkt der dreijährigen Nationalen Eucharistischen Erweckung der Kirche in den USA. Bischof Andrew Cozzens, der den Kongress im vergangenen Jahr organisiert hatte, sagte nun im Interview mit The Pillar, dass der nächste, der für den Sommer 2029 angesetzt ist, noch „größer und besser" sein wird. 

Rückblickend auf das Vorjahr sagte der Bischof, es sei der Heilige Geist gewesen, der den Kongress zu einem Erfolg gemacht habe und es sei die Entscheidung gewesen, die man getroffen habe, sich wirklich auf die Eucharistie zu. Der Kongress legte den Schwerpunkt darauf, die Menschen zur Eucharistie zu ziehen. Wörtlich sagte der Cozzens: „Unser Modell war folgendes: Wenn wir Jesus hochhalten, wird er alle Menschen zu sich ziehen. Genau da haben wir also angefangen.“ Vorbereitet wurde der Eucharistische Kongress 2024 durch einen dreijährigen Prozess der eucharistischen Erneuerung in den Diözesen der USA. Es folgte auf dem unmittelbaren Weg zum Prozess hin ein Pilgerweg vom 18. Mai bis 17. Juli, der auf drei Routen durch mehrere Staaten der USA mit dem Ziel Indianapolis ging. Die Pilger trugen die Eucharistie durch die Städte und über Land. 

Zu den Früchten des Kongresses berichtet der Bischof im Interview, es habe Heilungen und Bekehrungen gegeben. Er selbst kenne zwei Priester, die vorgehabt hätten, das Priestertum zu verlassen, und die beschlossen haben, nicht wegzugehen, nachdem sie den Kongress erlebt hatten. Neben dem Rückblick ging es im Interview auch um einen Ausblick. In diesen Tagen wollen die Organisatoren ihre Pläne für den kommenden Kongress im Jahr 2029 vorstellen. Auf die Frage, was anderes werden solle, antwortete Bischof Cozzens, es werde größer und besser werden! Rückblickend zieht der Bischof eine Erfolgsbilanz. Man habe nun die Möglichkeit, mehr Menschen zu erreichen, weil man auf dem letzten Kongress Erfahrungen darin gesammelt habe. Der Kongress war auch ein Ereignis in den sozialen Medien. Man werde weiterhin eng mit der mit der Bischofskonferenz der USA (USCCB) zusammenarbeiten. Die Entscheidung für das Thema werde bald fallen und öffentlich vorgestellt werden. Einen Schwerpunkt legt der Bischof auf die Arbeit an der Basis. Dort müsse man die Menschen aktivieren. Es gelte immer wieder zu verstehen, dass es eine mächtige Sache sei, Katholiken an der Basis zu motivieren. 

„Einst war es Tradition“, so Bischofs Cozzens, „alle vier Jahre einen Eucharistischen Kongress abzuhalten. Wenn wir also diese Tradition wieder aufbauen, denke ich, dass wir in den nächsten 10 oder 20 Jahren eine noch weitaus größere Wirkung sehen werden.“ Der Kongress soll eine echte Graswurzelbewegung werden, dazu sei es nötig, auf den Heiligen Geist zu hören und auf die Bedürfnisse zu reagieren, die die Kirche in diesen Tagen hat. 

Auch in den USA glauben nur ein Drittel der Katholiken an die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie. Dies sieht der Bischof als eines der Bedürfnisse. Doch diese seien im Wandel und die Entwicklung sei dynamisch. So gibt es beispielsweise nach der Phase der eucharistischen Erweckung und dem Kongress im vergangenen Jahr in Kalifornien einen deutlichen Anstieg von Bewerbungen und Aufnahmen von Seminaristen im gesamten Bundesstaat. Es gebe bislang keine wirkliche Erklärung dafür. Der Bischof erwähnte im Gespräch eine Studie in England, die besagte, dass die Generation Z die aufgeschlossenste Generation für organisierte Religion sein wird und dass vor allem junge Männer den Weg in die Kirche suchten. „Sie kommen in großer Zahl zur katholischen Kirche“, stellt Cozzens fest. 

Auch über die Vorbereitung zum Kongress 2029 berichtet der Oberhirte der Diözese Crookston, der auch Vorsitzender der USCCB-Abteilung für Evangelisierung und Katechese ist. Hierzu erinnert der Bischof an die bereits erwähnte eucharistische Wallfahrt. Man werde das auch weiterhin jeden Sommer machen. Termine und Routen für das kommende Frühjahr sollen bald bekannt gegeben werden. Es gehe darum, das Allerheiligste Sakrament durch das ganze Land zu tragen. Die Wallfahrten, so Cozzens seien sehr hilfreich, die Bewegung im wahrsten Sinne am Laufen zu halten und den Menschen weiterhin die Bedeutung des Eucharistischen Kongresses und der Eucharistischen Erweckung vor Augen zu führen. 

Besonders betonte der Bischof die Bedeutung der Eucharistie für die Menschen vor Ort. Er wolle die Menschen wirklich ermutigen, sich zu fragen, wie die Pfarreien in der Eucharistie auf Jesus ausgerichtet sind. Dazu stellt der Bischof Impulsfragen, die sicher nicht nur für die USA gelten: „Brauchen wir immerwährende Anbetung? Brauchen wir kleine Gruppen, die uns helfen, den Glauben zu studieren? Wie helfen wir den Menschen, dem Geschenk, das die Eucharistie für ihr eigenes Leben ist, wirklich zu begegnen und es zu verstehen?“ Am Ende des Gespräches geht es noch einmal in die Weltkirche. Ob man versuchen werde, Papst Leo XIV. zu einer Teilnahme am Kongress zu bewegen, wird der Bischof gefragt. Es sei eine große Sache, so Cozzens, wenn der Papst an einer Veranstaltung teilnehme, das erfordere viel Vorbereitung, Sicherheit und Finanzen. Man werde aber alles willkommen heißen, was der Heilige Geist bringt.

Der grandiose Erfolg, den der Kongress 2024 hatte, motivierte Bischöfe und Gläubige, den Weg weiterzugehen. So konnte der CEO des Eucharistischen Kongress, Jason Shanks, im bereits im Februar dieses Jahres bekannt geben, dass der 11. Nationale Eucharistische Kongress im Jahr 2029 stattfinden wird. Die konkreten Planungen nehmen nun Fahrt auf. Die gemeinnützige Organisation „National Eucharistic Congress Inc.“ wurde 2022 gegründet, um die Vision der Bischöfe für die Erweckung zu unterstützen. Sie beaufsichtigte und organisiert nicht nur den Kongress, sondern auch die Nationale Eucharistische Wallfahrt. Das sind die zwei Hauptbestandteile der Nationalen Eucharistischen Erweckung in den USA.

Text: Peter Winnemöller, Foto: NEC – Casey Johnson
 



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