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Unsere Pfarrei des Monats: St. Jakob Straubing

Unterwegs, den Menschen zu begegnen

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Straubing, 18. November 2022. Künftig beschreiben wir in der Rubrik „Unsere Pfarrei des Monats“ Pfarrgemeinden quer durch die Diözese Regensburg mit Fakten, Einschätzungen und Zitaten. Prof. Dr. Veit Neumann startet die Initiative mit St. Jakob Straubing:

St. Jakob ist die zentrale Innenstadtpfarrei von Straubing. Seit September 2020 wirkt dort Monsignore Johannes Hofmann als Pfarrer, der in der Region obendrein der Regionaldekan ist. Für Msgr. Hofmann ist es, wie er am Telefon kürzlich sagte, eine „Rückkehr“ nach St. Jakob, denn dort war dieser geistliche Priester einst als Kaplan eingesetzt. Nach einer weiteren Zeit als Kaplan in Amberg St. Georg war er 1995 nach Neustadt an der Donau gekommen, wo er 25 Jahre lang segensreich wirkte. Jetzt jedenfalls schließt sich ein Kreis.
Was aber macht die Pfarrei besonders? „Die Pfarrei ist besonders nicht zuletzt durch die Basilika.“ Diese große und beeindruckende Kirche hat laut Msgr. Hofmann eine Ausstrahlung auf die ganze Umgebung. Nicht nur dass zahlreiche touristische Besucher kommen, auch manche Gottesdienst-Mitfeiernde aus der Umgebung, etwa aus Dingolfing, Sünching und Wörth, um nur einige zu nennen, stellen sich wiederholt zum Gottesdienst ein. Die Kirche befindet sich mitten in der Stadt. Anliegen der Pfarrei ist es, Menschen zu erreichen, die werktags zum Einkaufen gehen, und so ist die werktägliche Heilige Messe am Vormittag selbstverständlich. Und sonntags gibt es das zusätzlich Angebot einer „Spätmesse“, um 11.30 Uhr.

Renovierung 2016 abgeschlossen

Kunst wird in der Pfarrei natürlich zunächst als ein Wert in sich betrachtet. Aber auch die Möglichkeit, durch ihre Vermittlung mit Menschen ins Gespräch zu kommen, spielt in St. Jakob eine wesentliche Rolle: „In St. Jakob ist das Mose-Fenster von Albrecht Dürer sehr ansprechend.“ Der Pfarrer erwähnt außerdem die Seitenkapellen, die in den verschiedenen Richtungen der Jahrhunderte – Stichwort: die Gebrüder Asam – gehalten sind, erwähnt die Rokoko-Kanzel und den Flügelaltar. Überhaupt werde man „nicht fertig, die Kirche zu erkunden“, sagt Pfarrer Hofmann und erwähnt, dass die neue Orgel – mit 100 Registern – bis 2020 fertig wurde. Und so erschließt sich ein weiterer Ansatz der Verkündigung: die Menschen über die Musik anzusprechen. Was die Basilika St. Jakob betrifft, so war ihre jahrelange Innen- und Außenrenovierung im Jahr 2016 abgeschlossen.

Wie viele Gläubige zur Pfarrei gehören? Mit der Expositur Sossau, in der die Wallfahrtskirche liegt, sind es rund 3500 Gläubige. In Sossau wirkt der Ruhestandsgeistliche Pfarrer Berthold Helgert, der die schöne Kirche Mariä Himmelfahrt mit Regionaldekan Hofmann betreut. Johannes Hofmann hat schon mit Blick auf seine Herkunft eine Affinität zum Thema des Wallfahrtens, da er vom Eichelberg stammt. Dort ist er groß geworden: „Die Wallfahrt hat mich sehr geprägt.“ Dort auch hat er die Orgel zu spielen gelernt (wenn Not am Organisten ist, spielt er auch heute noch im Gottesdienst, wenn etwa der Kaplan zelebriert).

Verwaltungsstadt, Schulstadt

Und Straubing? Straubing ist vor allem eine Verwaltungs- und Schulstadt. Vier Gymnasien gibt es dort. Viele soziale Einrichtungen und Behörden, der Hafen, Industriebetriebe, Fremdenverkehr und der Gäuboden prägen die Stadt. In der Pfarrei St. Jakob ist die Bildungsstätte St. Wolfgang der Katholischen Jugendfürsorge angesiedelt, mit der definitiv ein guter Kontakt gepflegt wird – etwa durch das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten. Überhaupt sagt Pfarrer Hofmann: „Der konkrete Mensch muss unser erstes Anliegen sein“, womit eigentlich recht gut sein seelsorglich-pastoraler Zugang beschrieben ist. Schließlich gibt es auch als Ordensleute die Ursulinen mit ihren Schulen (Gymnasium, Realschule und Fachakademie) und die Karmeliten, konkret drei indische Mitbrüder im Priesteramt.

Mensch zu Mensch immer wichtiger

Während einige gewachsene Einrichtungen wie Verbände eher zurückgehen, so werde, und auch das passt zur pastoral-seelsorglichen Art des Pfarrers – das „von Mensch zu Mensch“ immer wichtiger, welches sich nicht zuletzt in den Kasualien, z.B. bei Taufen, sehr gut umsetzen lässt. Auch erkennt Msgr. Hofmann Chancen in der Firmung: „Es geht uns darum einzubinden, nicht um einen Automatismus.“

Gottesdienste für die Pfarrei „Haltepunkte“

Gottesdienste sind für die Pfarrei die „Haltepunkte“: „Man merkt, das ist unsere Kraftquelle, ohne uns zu wichtig zu nehmen.“ Die Kirchenmusik ist, blickt man auf die eigene Beziehung des Pfarrers zur Musik, von großer Bedeutung, und so nimmt es nicht wunder, dass jeden Samstag im Advent, wenn viele Menschen in der Stadt sind, Orgelmatineen veranstaltet werden. Dass es über das Jahr zu besonderen Konzerten kommt, ist nicht weniger im Rahmen des Versuchs zu sehen, Menschen über die Kunst anzusprechen; so wie man insgesamt Punkto Innenstadtseelsorge versucht, sich in solche Formen „hineinzutasten“.

Gutes Miteinander mit Verantwortlichen

Nach Corona gilt es wieder ansetzen – mit Schwung! „Wichtig ist, dass wir als Pfarrei nicht isoliert leben“, sagt der Pfarrer. Es geht dabei um ein gutes Miteinander mit den städtischen Behörden und den politisch Verantwortlichen.

Jeder lebt von Ansprache

Organist ist Dr. Martin Gregorius, ebenso wirkt Kaplan Kanikyam Arva mit, ebenfalls Pfarrvikar P. Thomas, ein Karmelit, Frau Heike Kellner als Pastoralreferentin und Frau Antoinette Krien als Religionslehrerin, die einige Gemeindestunden übernimmt. Mesner ist Herr Gerhard Brandl.
Und so also sind die Seelsorger und Verantwortlichen bzw. Mitwirkenden unterwegs in der Pfarrei: Es geht darum, den Menschen zu begegnen, denn: „Jeder Mensch lebt von der Ansprache.“ Gewiss möchte man sich nicht aufzudrängen, aber Msgr. Hofmann hat den Eindruck, dass „wir immer willkommen sind“.



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