"Unser Leben ist ein Geschenk" – Bischof Rudolf besucht Klinikum St. Elisabeth in Straubing
Der Welttag der Kranken am 11. Februar war ein willkommener Anlass, dass Diözesanbischof Rudolf Voderholzer am Sonntag in der Hauskapelle des Klinikum Sankt Elisabeth die Sonntagsmesse zelebrierte und anschließend auf der Palliativ-, Intensivstation und weiteren Stationen Krankenbesuche machte.
Fürsprecher für die Kranken im Bistum Regensburg
"Schön, dass Sie da sind Herr Bischof" sagte der Krankenhauspfarrer Hermann Berger voller Freude bei der Begrüßung am Sonntagmorgen in der Hauskapelle. Er erinnerte an das soeben kräftig gesungene "Nun jauchzt dem Herren alle Welt", in dem das Lob Gottes, aber auch das in den Dienst stellen lassen, als zwei Grundhaltungen des christlichen Glaubens deutlich zur Sprache kommen. Bischof Rudolf betonte, dass er sehr gerne zum ersten offiziellen Besuch ins Klinikum gekommen ist. Er freut sich auf die Begegnungen mit der Trägerschaft, dem Personal und den Patienten. "Gut, dass es die Technik gibt. So sind wir mit den Kranken in ihren Zimmern verbunden und ich grüße Sie alle ganz herzlich" so der diözesane Oberhirte. Kurz ging er auf den Welttag der Kranken ein, der 1993 von Papst Johannes Paul II. initiiert wurde und auf den Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes fällt. Dorthin, aber auch zur Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta, zur Heiligen Anna Schäffer und dem Seligen Frater Eustachius Kugler aus dem Bistum Regensburg und zur Heiligen Elisabeth, der Patronin dieses Klinikums werde heute die Brücke geschlagen, denn sie alle seien ganz besondere Fürsprecher für die Kranken. Beim Gottesdienst werde der Blick ganz auf Jesus Christus, den Heiler von Seele und Leib gerichtet.
Bischof Voderholzer: "Unser Leben ist ein Geschenk"
In seiner Predigt nahm Bischof Rudolf Bezug zum Sonntagsevangelium und erklärte, dass der Evangelist Lukas als Arzt eine besondere Begabung hatte, sensibel mit dem Blick des Arztes, die Hilfsbedürftigkeit der Menschen zu beschreiben. Als erstes habe Jesus bei seinem öffentlichen Wirken die Menschen um sich versammelt und Jünger berufen, die mit ihm das Reich Gottes verkünden sollten. Beim Tagesevangelium konzentriere sich der Evangelist Lukas auf Simon Petrus und was in ihm vorging: Dieser bekannte seine Unzulänglichkeit, spürte aber auch, dass er in Jesus Christus Gottes Sohn begegnet, der sogar "Macht hat über die Fische im Meer". Ganz fein beschrieb Lukas die Entwicklung, die Berufungsgeschichte des Simon Petrus, der sich schließlich in den Dienst nehmen ließ und im Namen Gottes wirken durfte.
Damit schlug der Bischof die Brücke zum seelsorgerlichen Tun im Krankenhaus und betonte: "Unser Leben ist ein Geschenk" - für die Patienten, die Besucher, die Ärzte, die Schwestern, die Verwaltung... Alle seien dazu berufen, die Liebe Gottes weiterzuschenken, weiterzugeben an jene, die uns zur Seite gestellt wurden. Von Herzen sagte Bischof Rudolf Dank an alle, dies sich in den Dienst dieses Hauses gestellt haben. Die Barmherzigen Brüder tragen dabei finanzielle und wirtschaftliche Sorge. So viele Menschen setzen ihre Fähigkeiten im medizinischen und pflegerischen Bereich ein. "Du bist nicht allein" werde den Kranken auf vielfältige Weise vermittelt und dabei sei auch die Krankenhausseelsorge für die Patienten und für das Personal wichtig. "Gemeinsam tragen wir Verantwortung im Weiterschenken der göttlichen Barmherzigkeit" betonte der Bischof mit einem herzlichen Vergelts Gott. Er schloss seine Predigt mit dem Wiederholen des Tagesgebetes: "Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und Gefahr und schütze uns".
Persönlicher Kontakt mit den Patienten
Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf am Altar gemeinsam mit Klinikseelsorger Hermann Berger, Pfarrer Dr. Christoph Seidel, dem Beauftragen für die Krankenhausseelsorge im Bistum Regensburg, und Pfarrer Dr. med. Tryphon Mukwayakala. Während in der Krankenhauskapelle die Heilige Kommunion gereicht wurde, waren verschiedene Kommunionhelfer - wie an jedem Sonntag - im ganzen Haus auf den Stationen unterwegs und brachten die Kommunion den Kranken. Nach dem Pontifikalamt nahm sich Bischof Rudolf viel Zeit, um die Patienten auf der Palliativstation und Intensivstation zu besuchen. Auch für die Mitarbeiter hatte er herzliche Worte. Ein besonderer Besuch stand noch auf der Station 13 an, denn der kongolesische Priester Dr. med Tryphon Mukwayakala hatte sein Messgewand mittlerweile mit dem weißen Kittel gewechselt und berichtete von seiner Ausbildung zum Facharzt für viszerale Chirurgie am Klinikum. Abgeschlossen wurde der Bischofsbesuch mit einer Vorstellung des Klinkums, das mit seinen 450 Planbetten das größte katholische Krankenhaus Niederbayerns ist, und Austausch mit der Geschäftsführung, der Ordensleitung und weiteren Gruppen und Gremien des Hauses. Und auch das leibliche Wohl kam dabei nicht zu kurz.