Trommeln für die Pflege - 72 Altenpflege-Azubis der Caritas kamen zum jährlichen Treffen nach Regensburg
Was haben Maracas, Cabasa, Agogo, Caxixi oder Bata mit Altenpflege zu tun? Zunächst nichts! Beim Tag der Auszubildenden der Caritas konnten 72 Pflege-Lehrlinge auf afrikanischen Trommeln, brasilianischen Instrumenten und Klangschalen zum eigenen Rhythmus finden. Jedes Jahr sind die Azubis aus Alten- und Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten der Caritas einmal nach Regensburg eingeladen. „Unser Pflegenachwuchs ist im ganzen Bistum verstreut. Beim Azubitag lernen sich die Schüler gegenseitig kennen und knüpfen Kontakte“, sagt Anita Kerscher, zuständige Referentin beim Diözesan-Caritasverband Regensburg. An diesem Tag kommen die Azubis auch mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas ins Gespräch. Das fördert gleichzeitig die Identifikation mit dem Arbeitsplatz Caritas.
„Unsere Fachleute stehen den Schülern für alle Fragen zur Verfügung“, sagte Kerscher. Der Tag sei eine Wertschätzung und der Dank an die Auszubildenden. Dank dafür, dass sie sich entschieden haben, mit Menschen, dem Wertvollsten überhaupt, zu arbeiten. Die Caritas ermögliche derzeit 120 jungen Menschen die Ausbildung zum staatlich anerkannten Altenpfleger. Auch wenn es finanziell für die Einrichtungen der Caritas ein Kraftakt ist: „Wir legen großen Wert auf eine gute Ausbildung, wir werden immer qualifizierte Kräfte in unseren Diensten und Einrichtungen brauchen“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Piendl. Die Hilfe im Alter sei ein großer Schwerpunkt in der Dienstleistungsvielfalt der Caritas. „Dieser Dienst sei dazu ein zutiefst christlicher“, so der Caritasdirektor. Er ließ es sich nicht nehmen, alle Nachwuchskräfte persönlich zu begrüßen und mit ihnen Gottesdienst zu feiern.
Dr. Christoph Seidl, Klinikseelsorger am Schwandorfer Krankenhaus St. Barbara, kam als Gastreferent am Vormittag mit den Azubis über den Sinn ihrer Arbeit und des Lebens überhaupt ins Gespräch. Der Entschluss, einen Pflegeberuf zu erlernen, stoße in der Umwelt auf unterschiedliches Echo: Von einem bewunderndem „Das könnte ich nicht“ bis zu einem verächtlichen „Bist du dumm!“, sei die Bandbreite an Zwischentönen groß. Von alten Menschen könne man aber viel fürs Leben und den Beruf lernen, so Seidl. Es gehe jeden Tag darum, hin zu hören, sein Gegenüber ernst zu nehmen und dessen Lebensleistung zu würdigen. Selbstverständlich haben gerade schwerstpflegebedürftige Menschen eine besondere Würde.
Damit dies gelingt, müsse man zunächst das eigene Leben in den richtigen Rhythmus bringen. „Wenn man auf sich selber achtet, sich selber wertschätzt, kann man erst die Gefühle und Bedürfnisse der einem Anvertrauten wahrnehmen“, so Kerscher. Nach leckerem „Fingerfood“ ließen die Azubis den Tag mit afrikanischen Trommeln, brasilianischen Musikinstrumenten, Stöcken und Klangschalen rhythmisch ausklingen. „Der Tag war echt super! Wir sind begeistert, mal was ganz anderes!“ So die Stimmen der meisten Auszubildenden.
Information:
Seit 2003 ist das Ausbildungsgesetz „Altenpflege“ in Kraft. Danach müssen die Auszubildenden zwei Verträge haben: einen mit einer Altenhilfeeinrichtung, den anderen mit der Berufsfachschule für Altenpflege. Die angehenden Altenpfleger erhalten eine Ausbildungsvergütung von monatlich 697,94 Euro, die sich von Jahr zu Jahr steigert. Die Zeitzuschläge sind da noch nicht eingerechnet.
Unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbandes gibt es derzeit 52 kirchliche Alten- und Pflegeheime sowie 64 ambulante Pflegedienste.
Informationen zur Ausbildung: www.caritas-regensburg.de